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It's all about that Base
Coinbase lanciert mit Base eine eigene Layer-2, vermutlich eine der wichtigsten Meldungen der letzten Monate.
Willkommen bei Blockstories, eurer Stirnlampe für den nächsten Ausflug ins Rabbit Hole.
Inhalt der heutigen Dosis:
🔵 Coinbase: It's all about that Base
📊 Chart: Lido meldet Rekord und ändert die Regeln
Revanche: Die Hacker der Wormhole Bridge, die letztes Jahr 325 Mio. $ erbeutet haben, sind vergangene Woche selbst zum Opfer geworden. In einer kontroversen Aktion konnten auf eine richterliche Anordnung hin die gestohlenen Gelder vom Oasis Protokoll zurücktransferiert werden. Genaue Details im Link.🪱
Solana: Die Blockchain ist am Wochenende fast komplett zum Halten gekommen. Nach 2 Versuchen, das Netzwerk wieder zum Laufen zu bekommen, ist Solana seit gestern wieder online.⬇️
It's all about that Base
Ok, lasst uns über die wichtigste Meldung der letzten Woche, vielleicht sogar der letzten Monate sprechen.
Coinbase lanciert eine eigene Layer-2 auf Ethereum. Ihr Name? Base.
Hier ist alles, was ihr wissen müsst:
Zur Erinnerung: Layer-2s sind Skalierungslösungen, die Transaktionen off-chain ausführen und deren Ergebnisse gebündelt auf Ethereum speichern. Spätestens nach einem der nächsten großen Ethereum-Upgrades (EIP-4844) sollen Transaktionen auf Layer2s weniger als 0,01 € kosten.
Base setzt auf Optimisms OP-Stack auf. Optimism ist eine Layer-2, die mit dem OP-Stack einen modularen Baukasten entwickelt hat, mit dem Entwickler ihre eigenen Skalierungslösungen konfigurieren können.
Im Zuge der Partnerschaft verpflichtet sich Coinbase dazu, einen Teil der zukünftigen Transaktionsgebühren ans Optimism Collective zu spenden und außerdem als OP-Stack Kernentwickler die Entwicklung der Open Source Infrastruktur voranzutreiben.
Einen eigenen $BASE-Token wird es nicht geben. Transaktionsgebühren werden in $ETH bezahlt.
Base wird permissionless sein, d.h. dass Entwickler ohne Erlaubnis ihre dApps auf Base deployen können.
Offizieller Launch soll in 2 Monaten sein. Schon jetzt sind einige der größten Protokolle auf Base' Testnetz aktiv.
Chainlink, Etherscan, Aave, ... sie alle bauen schon auf Base
Seit 2018 denkt Coinbase über eine eigene Blockchain nach. Nur hielt man die Technologie bisher für noch nicht reif genug.
Dass nun der Zeitpunkt für Base gekommen ist, überfordert nicht nur die Wall Street, die seit Bekanntgabe keine Ahnung haben, wie sie diese Ankündigung eigentlich bepreisen sollen.
Also lasst uns versuchen, die 3 wichtigsten Fragen zu beantworten.
1/ Braucht es überhaupt eine weitere Layer-2?
Dass Base eine große Bereicherung für Web3 sein kann, liegt neben Coinbase' finanziellen Ressourcen vor allem an 2 Faktoren: a) User base und b) Reputation.
Coinbase' Ziel: "Make onchain the next online and onboard 1B+ users into the cryptoeconomy."
Niemand ist besser geeignet, dieses Ziel zu erreichen als die Kryptobörse mit ihren 110 Mio. Nutzern.
Außerdem könnte Base das Eintrittstor für Institutionen in "permissioned DeFi" werden.
Schon heute zählt Coinbase 25% der weltweit größten Hedgefonds zu ihren Kunden. Auf Base werden sie eigene Protokolle entwickeln, mit denen diese Kunden unter Wahrung der Regulierungsanforderungen sicher mit DeFi interagieren können.
2/ Wie sieht der Business Case für Coinbase aus?
Auch wenn Coinbase davon spricht, dass ihre Umsätze mit Transaktionsgebühren nur "relatively small" ausfallen werden, werden sie ihre Layer-2 nicht aus reinster Nächstenliebe entwickeln.
Zum Vergleich: Optimism generiert im Bärenmarkt mit nur ≈ 40.000 täglich aktiven Adressen fast 100.000 $ an Transaktionsgebühren pro Tag.
Weitere Umsatzpotenziale:
MEV: Zu Beginn werden die Transaktionen so ausgeführt werden, wie sie zeitlich anfallen. Das muss nicht immer so sein. Dann könnte Coinbase mittels der freien Anordnung von Transaktionen fette Gewinne erzielen können (MEV).
Gateway to Web3: Du möchtest über Aave einen Kredit aufnehmen? Zahle 0,25%. Du möchtest ETH gegen USDC auf Uniswap swappen? Zahle 0,25%. Genauso wie MetaMask an in-app Swaps mitverdient, kann Coinbase den Zugang zum eigenen DeFi-Ökosystem für ihre App- und Wallet-Nutzer monetarisieren.
cbETH: Coinbase könnte auf Base ihren Liquid Staking Token cbETH pushen und damit dessen Adoption vorantreiben (zur Erinnerung: Coinbase erhält 25% der Staking-Rewards).
3/ Was kann schief gehen?
Den Satz "Man denke nur daran, wie viele Nutzer sie onboarden werden" kennen wir schon von ihrem NFT-Marktplatz. Dieser ist bekanntlich massiv gefloppt.
Außerdem befinden wir uns noch ganz am Anfang der Entwicklung von Layer-2s. Dezentralisierung? Fehlanzeige.
So müssen wir uns darauf verlassen, dass die Sequencer (diejenigen, die die Transaktionen bündeln) irgendwann von jedermann betrieben werden können und nicht nur von Coinbase selbst. Bis dahin entscheidet Coinbase, wer mitspielen darf.
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Key Takeaway: Die Ära der Layer-2s hat längst begonnen. Ethereums rollup-zentrische Roadmap geht auf. Dass sich Coinbase mit seiner Reputation, seinem Know-how und finanziellen Mitteln aktiv an der Entwicklung von Web3 beteiligt, ist sehr bullish - vor allem für Ethereums Ökosystem.
Weiterführende Links:
NeoSwap | 2 Mio. $ | Pre-Seed : AI-getriebe Trading-Plattform auf Stacks.
Tsunami Finance | 1,3 Mio. $ | Pre-Seed : Dezentrale Kryptobörse auf Aptos.
Rekord: Tron-Gründer Justin Sun hat dem Liquid Staking Protokoll Lido einen neuen Rekord beschert. Am Samstag zahlte er 150.000 ETH in Lidos Smart Contracts ein, so viel wie noch nie an einem Tag. Über alle Staking-Anbieter hinweg wird mit 17,2 Mio. ETH mittlerweile rund 14% der Gesamtmenge gestaket.
Staking Rate Limit: Am gleichen Tag verkündete Lido ein neues Feature. Ab sofort bestimmt ein dynamischer Mechanismus, wie viel ETH pro Stunde maximal gestaket gestaket werden kann. Damit sollen Nebeneffekte wie die Verwässerung von Staking Rewards bei zu großen Einzahlungen verhindert werden.
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