Binance stellt eigene Layer-2 vor

Willkommen bei Blockstories, dem Krypto-Newsletter, bei dessen Lektüre Michael Saylor der Legende nach das erste Mal “There is no second best!” ausgerufen haben soll.

Inhalt der heutigen Dosis:

• ⛓️ Binance: Binance verkündet eigene Layer-2

• 📊 Chart: EigenLayer startet erfolgreich Phase 1

• 🖋️ Ethereum: Bitcoin Ordinals für Ethereum

• 🪿 NFT-Markt: “The Goose” für 6,2 Mio. $ verkauft

1. CBDCs: Der Internationale Währungsfonds (IMF) hat einen Vorschlag zu einer Plattform für grenzüberschreitende Transaktionen mit Digitalem Zentralbankgeld unterbreitet. Dieser sieht neben geringeren Kosten vor allem die Durchsetzung von Kapitalverkehrskontrollen vor. Eine Blockchain würde aufgrund von Einschränkungen in Sicherheit, Effizienz und Privatsphäre als Lösung nicht infrage kommen.🏦 

2. Binance: Wenige Tage nach ihrem Rückzug aus den Niederlanden und Zypern hat Binance ihre Registrierung bei der britischen Financial Conduct Authority (FCA) storniert.🇬🇧

3. Interessenkonflikt: Laut einem Bericht der Financial Times soll die Kryptobörse Crypto(.)com interne Trader mit Market Making Operationen betraut haben, obwohl diese in der Regel von Drittanbietern übernommen werden sollten. Solche Praktiken werden u.a. auch Binance in der Anklage von der SEC vorgeworfen.🥊

4. ETH Staking: Die Ethereum-Community diskutiert, ob ein Validator in Zukunft anstelle von 32 bis zu 2,048 ETH über eine Node staken dürfen sollte. Einigen Researchern zufolge sorge das jetzige Limit neben langen Warteschlangen beim Eintritt neuer Validatoren auch für eine geringere Effizienz des Netzwerks.

Binance verkündet eigene Layer-2

Die letzten Wochen waren hart für Binance.

Erst die Anklage durch die US-Börsenaufsicht SEC, dann die bekanntgemachten Ermittlungen französischer Behörden in Sachen Geldwäsche und zuletzt der Rückzug aus den Niederlanden, Zypern und Großbritannien.

Gestern wurde jedoch zur Abwechslung mal ein neuer Tune eingelegt. Anstatt eines weiteren regulatorischen Konflikts stand eine neue Technologie im Mittelpunkt.

So überraschte die weltgrößte Kryptobörse mit der Bekanntmachung des Testnet-Launches ihrer eigenen Skalierungslösung opBNB.

▶ Die Hintergründe in aller Kürze

• opBNB ist ein optimistisches Rollup, das auf der Technologie von Optimism aufbaut. Im Gegensatz zu den meisten anderen Layer-2s setzt opBNB jedoch nicht auf Ethereum, sondern auf Binance’ eigener BNB Chain auf.

• Zur Erinnerung: Optimistische Rollups helfen der zugrundeliegenden Blockchain damit, mehr Transaktionen verarbeiten zu können, indem sie Transaktionen außerhalb der Layer-1 Blockchain ausführen und nur die Transaktionsdaten in gebündelter Form übertragen.

• Verbesserungen: Anstatt 2.000 Transaktionen pro Sekunde soll die opBNB-Chain 4.000 TPS schaffen. Außerdem sollen die ø Transaktionskosten im Vergleich zur BNB Chain von 0,109$ auf 0,005$ sinken.

• opBNB ist EVM-kompatibel. Das heißt, dass Apps- und Tooling-Entwickler aus dem Ethereum-Ökosystem leicht migrieren können.

• Der Mainnet-Launch soll im 3.Quartal erfolgen. Bis dahin soll das Netzwerk fleißig getestet werden.

▶ Bigger Picture

It’s Layer-2 Season, wobei jeder Zweite aktuell auf Optimisms OP Stack aufzubauen scheint: erst Coinbase mit Base und zuletzt auch Worldcoin, Zora und Ribbon Finance.

Ob Binance’ opBNB-Chain irgendwann Teil von Optimisms Superchain - dem Netzwerk der verschiedenen Layer-2s - werden wird, ist unklar. Sie setzen vorerst ihren Alleingang fort und bauen lieber ihre eigene Infrastruktur.

Diese ist natürlich nicht ansatzweise dezentral. Das dürfte Binance aber auch recht egal sein. Mit rund 4,5 Mio. wöchentlich aktiven Nutzern ist die BNB Chain die Blockchain mit den zweitmeisten Nutzern.

Ihre Distribution werden sie auch für ihre neue Skalierungslösung nutzen.

Tapioca | 6 Mio. $ | Seed : Cross-chain Money Market, der das Leihen- und Verleihen von Assets auf über 20 Chains erlaubt - powered by LayerZero.

Poko | 4 Mio. $ | Seed : Payment Startup aus Asien, die mit ihrem On-Ramp Aggregator und Direct Checkout Produkten ein Web2-ähnliches Bezahlerlebnis ins Web3 bringen wollen.

Concordia | 4 Mio. $ | Seed : Plattform, über die sich das Risikomanagement sämtlicher DeFi-Positionen über mehrere Chains hinweg betreiben lässt.

Intuition | 4 Mio. $ | Seed : Protokoll, welches einen offenen und verifizierbaren Wissensgraphen erschaffen möchte. Der Graph soll neben der Qualität auch die Verfügbarkeit von Informationen im Internet verbessern.

EigenLayer startet erfolgreich Phase 1

EigenLayer hat am vergangenen Mittwoch Phase 1 seines Restaking-Protokolls auf dem Ethereum-Mainnet eingeleitet. Ihr selbst gesetztes Liquid-Restaking Limit von 9,600 ETH wurde dabei bereits am selben Tag erreicht.

Restaking ermöglicht das erneute Staken von hinterlegten ETH zur Absicherung dritter Protokolle, wie z.B eines Oracle-Netzwerks. Protokolle können dadurch von Ethereums Sicherheit profitieren und müssen nicht ihr eigenes Validatoren-Netzwerk bootstrappen. Restaker wiederum steigern ihre Rendite auf ihre gestakten ETH, bei gleichzeitig höherem Slashing-Risiko.

Stage 1: Diese abgespeckte Version des Protokolls begrenzt das Restaking auf insgesamt 19,200 ETH und bietet keine weiteren Funktionalitäten.

Bisherige Bilanz:

• Native Restaking beschreibt das Restaken auf der Beacon-Chain. Bis dato wurden 1,589 / 9,600 ETH auf diese Weise restaked.

• Liquid Restaking bezieht sich auf das Restaken von LSDs, wobei die Menge auf jeweils 3,200 cbETH, rETH und stETH begrenzt wurde. Dieses Limit von ebenfalls 9,600 ETH wurde bereits wenige Stunden nach dem Launch erreicht.

Next Steps: Stages 2 und 3 werden sich um das Onboarding von Node Operatoren und Protokollen drehen, die zusammen mit den Restakern schließlich die finale Version von EigenLayer bilden sollen.

Bitcoin Ordinals für Ethereum

Seit Samstag macht ein neues Protokoll die Runde, mit dem Nutzer digitale Artefakte auf Ethereum erstellen und teilen können. Was Ähnlichkeiten zu Bitcoins Ordinals aufweist, trägt auf Ethereum den Namen “Ethscriptions”.

So funktioniert es: Tom Lehman, Mitgründer der Musikseite Genius.com und Entwickler des Protokolls, nutzt die sog. “Call Data”, damit Nutzer Bilddateien mit einer Größe von max. 96 KB komplett on-chain auf Ethereum schreiben können. Über 30.000 von ihnen wurden bereits erstellt. Eine Anleitung findet ihr hier.

Call Data: Als Call Data bezeichnet man den Teil einer Transaktion, der die notwendigen Anweisungen und Parameter enthält, die benötigt werden, um eine spezifische Funktion eines Smart Contracts auf der Ethereum-Blockchain aufzurufen.

Why it matters: Viele NFT-Projekte wurden in der Vergangenheit dafür kritisiert, dass die eigentlichen Bilddateien auf IPFS oder gar auf Servern von AWS liegen. Ethscriptions werden hingegen komplett on-chain gespeichert.

Echte Innovation? Schon vor Ethscriptions gab es Projekte, die mit Call Data als Speicher experimentiert haben. Dass sich dieser Ansatz bisher nicht durchgesetzt hat, liegt vor allem an der Zugänglichkeit dieser Artefakte sowie Zweifeln an der langfristigen Unveränderlichkeit von Call Data. Prädikat: interessante Spielerei.

Hail the Goose

Am Donnerstag wurde das bekannte generative Kunstwerk “Ringers #879” aka “The Goose” für 6,2 Mio. $ verkauft. Der zweitgrößte Erlös für ein generatives Kunstwerk überhaupt.

Driving the news: Der mittlerweile insolvente Krypto-Hedgefonds 3AC verfügte über eine beeindruckende NFT-Sammlung. Ein Teil dieser Sammlung wurde nun in der vergangenen Woche durch das Auktionshaus Sotheby’s verauktioniert. Erlöse: 17 Mio. $.

The Goose: Höhepunkt der Auktion war “The Goose”, ein zufälliger Algorithmus-Output aus der 1.000 Werke umfassenden Ringer-Kollektion von Dmitri Cherniak. Sein neuer Besitzer ist mit Punk6529 einer der bekanntesten Sammler und Vordenker. In einem überaus lesenswerten Thread erklärt er die faszinierende Geschichte hinter dem Kauf.

Gans großes Kino: Selbst im tiefsten NFT-Bärenmarkt unterstreichen sog. “Grail NFTs” ihre wachsende kulturelle Bedeutung und Eignung als langfristige Wertanlage.

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