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Bitcoin Cash erlebt zweiten Frühling
PLUS: Matter Labs veröffentlicht ZK Stack ++ HSBC bietet BTC und ETH ETF an ++ Russen fliehen in Stablecoin
Willkommen bei Blockstories, eurem All-in-one-Newsletter. In Baden-Württemberg nennt man uns auch liebevoll Krypto-Thermomix, in Duisburg “Der Gerät”.
Inhalt der heutigen Dosis:
💲 Bitcoin Cash: Hard Fork erlebt zweiten Frühling
📊 Chart: Rubelhalter fliehen in Stablecoins
⛓️ zkSync: Matter Labs veröffentlicht ZK Stack
🏦 TradFi: 27 Billionen $ AUM & Krypto
HSBC: Hongkongs größte Bank bietet seinen Kunden seit Montag den Handel von Bitcoin und Ether ETFs an. Damit ist sie die erste Bank, die den Handel solcher Finanzinstrumente in der Region erlaubt.🏦
ETF: Vergangenen Freitag hat die SEC den ersten gehebelten Bitcoin Futures ETF genehmigt. Das Produkt wird ab heute angeboten und soll die doppelte Rendite eines herkömmlichen Futures ETFs erwirtschaften.💸
JPM: Am Freitag wurde auf der Blockchain des Banking-Riesens JPMorgan die erste Euro-denominierte JPM-Coin Zahlung abgewickelt. Die Transaktion wurde von der Siemens AG durchgeführt.🇪🇺
Binance: Am Montag wurde bekannt, dass Binance seinen Lizenzantrag in Österreich “vor einiger Zeit“ zurückgezogen habe. Die Nachricht kommt nur eine Woche nach ihrem Rückzug aus den Niederlanden.🇦🇹
Anime-NFTs: Die Macher der Blue Chip NFT-Kollektion Azuki haben eine neue 20.000 Items umfassende Kollektion mit dem Namen Azuki Elementals angekündigt. Der Verkauf findet heute über eine Dutch Auction statt, wobei der Mintpreis bei 2 ETH startet und alle 10min um 0,1 ETH sinkt.⛩️
Bitcoin Cash erlebt zweiten Frühling
Die vergangenen 7 Tage haben vielen Krypto-Investoren ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Bitcoin +13%, ETH +7,8%, selbst die dauergescholtenen Tokens diverser DeFi Blue Chip Protokolle wie Compound, Aave und Uniswap haben um bis 28% zulegen können.
Der größte Gewinner ist mit einem Plus von satten 113% jedoch ein Token, der schon halb in Vergessenheit geraten war.
Die Rede ist von Bitcoin Cash.
▶ Ein (kurzer) Blick in die Geschichtsbücher
Zwischen 2015 und 2017 entbrannte eine der hitzigsten Debatten, die das Bitcoin-Netzwerk bis dato gesehen hatte.
Gegenstand der Debatte: Bitcoins Block Size.
Die beteiligten Akteure: “Big Blocker” vs. “Small Blocker”.
Die “Big Blocker” vertraten die Ansicht, dass Bitcoins Block Size von 1MB auf 8MB angehoben werden sollte, damit Bitcoin Transaktionen schneller und günstiger verarbeiten könne. Anders würde sich Bitcoin nie als digitales Geld durchsetzen können, glaubten sie.
Die “Small Blocker” befürchteten wiederum, dass es für viele Miner einfach zu teuer werden würde, ein Node zu betreiben, wenn die Datenlast steigen würde. Dann wäre Bitcoins Integrität und Dezentralisierung gefährdet.
Nach langem Hin und Her und mehreren gescheiterten Kompromissen entschied sich eine Gruppe von Minern und Entwicklern schließlich zu einer “Hard Fork” des Netzwerks.
So bezeichnet man einen Vorgang, bei dem Entwickler den Code eines Protokolls kopieren und zu veränderten Rahmenbedingungen - in dem Fall mit einer Block Size von 8MB - parallel zum bestehenden Netzwerk neu aufsetzen. Als modifizierte Kopie quasi.
Seitdem haben beide Netzwerk - Bitcoin und Bitcoin Cash - Seite an Seite koexistiert, wobei Bitcoin bzw. die “Small Blocker” bereits direkt nach der Hard Fork als Gewinner gekürt werden konnten.
Heute beträgt die Marktkapitalisierung von Bitcoin 586 Mrd. $ und von Bitcoin Cash 4 Mrd. $.
▶ Was die Rallye ausgelöst hat
Dass Bitcoin Cash sich in den letzten Tagen im Kurs mehr als verdoppelt hat, liegt am offiziellen Launch der Kryptobörse EDX Markets.
Die u.a. von den TradFi-Giganten Charles Schwab, Fidelity und Citadel unterstützte Plattform bietet ihren institutionellen Kunden nur 4 Kryptowährungen an: Bitcoin, Ether, Litecoin und eben Bitcoin Cash.
Und da die halbe Kryptowelt zuletzt von nichts anderem sprach als der Adoption durch die Institutionen, erfreute sich auch diese abgehängte Hard Fork eines wieder entfachten Retail-Interesses.
Rádius | 1,7 Mio. $ | Pre-Seed : Entwickler eines Netzwerks von Trustless Shared Sequencern, welches schädlichen MEV und die Zensur von Transaktionen auf Layer-2s verhindern soll.
Anichess | 1,5 Mio. $ | Seed : Dezentrales Schachspiel von Animoca Brands und Chess(.)com. Neben den klassischen Schach-Regeln wird das Spiel zusätzlich auf sog. “Zaubermechaniken” basieren.
Vertex | nicht bekannt | Strategisch : DEX, die Spot- und Derivatehandel mit digitalen Vermögenswerten erlaubt.
Rubelhalter fliehen in Stablecoins
Am Tag der Aufstände der Wagner-Gruppe hat sich das Handelsvolumen zwischen dem russischen Rubel und dem US-Dollar-denominierten Stablecoin USDT nahezu vervierfacht.
TLDR: Am Samstag kam es in Russland zu einem Putschversuch durch die russische paramilitärische Wagner-Gruppe. Die Aufstände konnten noch am selben Abend durch einen Deal zwischen ihrem Anführer Jewgeni Prigoschin und dem belarussischen Präsidenten Lukaschenko aufgelöst werden.
Krypto als Ausweg: Im Rahmen der Aufstände stieg auf zentralisierten Krypto-Börsen das Handelsvolumen zwischen dem Rubel und USDT von ≈ 4 Mio. $ auf knapp 15 Mio. $ an.
Zoom out: Bereits im Februar letzten Jahres, kurz nach der Invasion der Ukraine durch Russland, stieg das Volumen des Handelspaares kurzzeitig auf mehr als 37 Mio. $ an. Auch in Ländern wie Argentinien, Venezuela und Türkei nutzen viele Menschen die frei zugängliche Krypto-Infrastruktur, um in Krisenzeiten in stabilere Währungen und Assets fliehen zu können - wenngleich noch auf niedriger Scale.
Hyperchains statt Superchains
Matter Labs, die Firma hinter der Layer-2 Blockchain zkSync Era, hat einen Softwarebaukasten veröffentlicht, mit dem Entwickler ihre eigene zk-betriebene Layer-2 oder Layer-3 Blockchain bauen können.
Refresher zu zk-Rollups: Um irgendwann einen signifikanten Teil des Internets onchain abzubilden, muss die Ethereum-Blockchain von aktuell 12 Transaktionen pro Sekunde (TPS) auf Millionen von TPS skalieren. Zk-Rollups wie zkSync Era sollen dabei helfen.
Sie bündeln Tausende von Transaktionen, führen sie außerhalb von Ethereum aus und speichern nur eine Zusammenfassung aller daraus resultierenden Änderungen auf die Ethereum-Blockchain.
Und damit auch alle Nutzer sicher sein können, dass die Transaktionen ihre Richtigkeit haben, übermitteln zk-Rollups außerdem einen sog. “Validity Proof” - auch Zero-Knowledge Proof genannt. Fancy Kryptografie für Giga-Brains.
ZK Stack: Bisher hat Matter Labs alle Anstrengungen in die Entwicklung ihres eigenen zk-Rollups gesteckt. Mit dem ZK Stack erlauben sie nun auch anderen Teams, ihre Technologie zu verwenden und entweder eigene Layer-2s zu entwickeln, die parallel zu zkSync Era laufen, oder an Layer-3s zu arbeiten, die direkt auf zkSync Era aufsetzen. Alles customizable - die Teams können sogar ihre eigenen Tokens für ihr Netzwerk verwenden.
Hyper, Hyper: Ähnlich zu Optimisms “Superchain-Vision” sollen alle Chains, die das ZK Stack verwenden, über sog. “Hyperbridges” miteinander verbunden werden und ein Netzwerk aus “Hyperchains” bilden.
Zoom Out: Die Layer-2 Festspiele gehen weiter, der Wettbewerb verschärft sich. Der große Gewinner? Ethereum, dessen Vision einer modularen Blockchain-Welt mit verschiedenen Layer-2 Ökosystemen, die auf Ethereum als Settlement Layer aufsetzen, aufzugehen scheint.
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