Rollentausch: Coinbase verklagt SEC

PLUS: Binance sagt Voyager-Akquisition ab ++ Visa investiert in Krypto ++ Genesis-Gläubiger lehnen Restrukturierungsplan ab

Willkommen bei Blockstories, dem Krypto-Newsletter mit mehr Flavor als 'ne Packung Jelly Beans.

Inhalt der heutigen Dosis:

  • 👀 Coinbase: Coinbase verklagt SEC

  • 📊 Chart: Rocket Pool Follow-up

  • 🤦🏼‍♂️ Failed Rug Pull: So blöd kann keiner sein

  1. Binance: Binance.US hat die geplante Akquisition des insolventen Krypto-Lenders Voyager Digital abgeblasen. Erst am 20.04. hatten US-amerikanische Behörden ihr Einverständnis gegeben. Nun begründet Binance.US seine Entscheidung mit dem "feindlichen und unsicheren regulatorischen Klima in den USA".

  2. NFTfi: Das NFT-Lending-Protokoll NFTfi hat sein Loyalitätsprogramm vorgestellt. Nutzer können nicht-transferierbare Punkte sammeln, die voraussichtlich irgendwann in der Zukunft in ERC-20 Tokens umgewandelt werden.🌟

  3. Visa: Der Zahlungsdienstleister erweitert sein Krypto-Team. Gesucht werden Senior Softwareentwickler, die dabei helfen sollen, die "mainstream adoption of public blockchain networks and stablecoin payments" voranzutreiben.💳

  4. Genesis: Die Gläubiger des insolventen Krypto-Lenders Genesis haben einen Restrukturierungsplan abgelehnt, der vor 2 Monaten noch von allen relevanten Parteien abgesegnet worden war. Damit beginnen die Verhandlungen von Neuem.⚖️

Coinbase verklagt SEC

Anfang dieser Woche haben Coinbase' Beliebtheitswerte einen weiteren Sprung nach oben gemacht.

Getreu dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung" reichten sie eine Klage gegen die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC ein.

Inhalt der Klage

Ziel der Klage ist es, einen sog. "Mandamus Relief" zu erwirken - ein gerichtliche Anordnung, die eine Regierungsbehörde dazu verpflichten soll, einer gesetzlich vorgeschriebenen Pflicht nachzukommen.

In diesem Fall möchte Coinbase die SEC zu einer Antwort auf ihre aus dem vergangenen Juli stammenden Petition zwingen. Darin bat Coinbase die US-Börsenaufsichtsbehörde darum, klare Richtlinien auszuarbeiten, nach denen sie die Krypto-Industrie regulieren wollen.

Eine Antwort auf diese Petition ist die SEC bis heute schuldig. Stattdessen hat sie in den vergangenen Monaten ihre Krypto-Aktivitäten deutlich erhöht und Klagen gegen diverse Unternehmen eingereicht.

Ihrer gesetzlichen Pflicht sei die Behörde laut Coinbase damit nicht nachgekommen.

Implikationen

Direkt vorweggeschickt: Die historische Erfolgsquote solcher Klagen ist gering. Ein Mandamus Relief wird typischerweise nur dann gewährt, wenn der Kläger keine anderen Rechtsmittel zur Verfügung hat und eine klare gesetzliche Verpflichtung besteht, die von der betreffenden Behörde nicht erfüllt wurde.

In Coinbase' Fall mag der geneigte Krypto-Befürworter diese Kriterien als erfüllt erachten.

Sollte das Gericht das genauso sehen, hätte die SEC 2 Möglichkeiten: Entweder gehen sie der Bitte nach und entwickeln neue Richtlinien (unwahrscheinlich) oder sie bestätigen offiziell, was Vorsitzender Gary Gensler sowieso bereits an jeder Ecke postuliert. Nämlich dass sie die existierenden Richtlinien für komplett ausreichend erachten (wahrscheinlich).

Egal wie das Resultat ausfallen wird: Coinbase mag nicht zuletzt dank der jüngsten Wells Notice mit dem Rücken zur Wand stehen. Dass sie sich wehren und regulatorische Klarheit über die Gerichte ersuchen, ist für die Industrie nur förderlich.

_______________

Übrigens: Seit gestern Nacht kann man über den Mint des kostenfreien NFT "Stand with Crypto" seine Unterstützung für eine faire regulatorische Auseinandersetzung mit Krypto zum Ausdruck bringen.

Das Projekt wurde von Coinbase angestoßen. Die Mint-Gebühren fließen in einen Matching Pool auf Gitcoin, aus dem heraus Lobbyaktivitäten unterstützt werden sollen.

Credora | 6 Mio. $ | unbekannt : Kreditplattform, auf der Kreditnehmer ihre Kreditwürdigkeit in Echtzeit validieren lassen können, ohne sensible Informationen nach außen preisgeben zu müssen.

DFlow | 5,5 Mio. $ | Seed : DeFi-Protokoll, das Market Makern ermöglicht, Orderfluss direkt aus Wallet-Anwendungen heraus zu kaufen (Payment for Order Flow, wie wir es bspw. von Robinhood kennen), allerdings unter der Bedingung, den Nutzern den besten Preis zu garantieren.

Teahouse Finance | 5 Mio. $ | Seed : Dezentraler Asset Manager.

null

Rocket Pool Follow-Up: Vor 8 Tagen* berichteten wir von Rocket Pools neuestem Atlas-Upgrade, das Node-Betreibern erlaubt, einen Minipool bereits mit 8 ETH anstatt 16 ETH zu eröffnen. Seitdem ist die Anzahl an Minipools um 26% nach oben geschossen. Weil gleichzeitig allerdings die Menge ETH, die von Liquid Stakern beigetragen wird, nur um 10% gestiegen ist, warten aktuell knapp 2.000 Minipools darauf, auf 32 ETH "aufgestockt zu werden". Schließlich kann ein Validator erst ab einem Staking-Volumen von 32 ETH wirksam werden.

*Die ausführliche Erklärung über Rocket Pools Funktionsweise findet ihr im verlinkten Artikel.

Diese Story ist unglaublich...unglaublich dämlich.

Hier die Kurzfassung:

  • Ein großer Twitter-Account (4,2 Mio. Follower Bots) machte am Montag Werbung für ein neues Meme-Coin-Projekt mit dem Namen $MATH.

  • Um am Pre-Sale teilzunehmen, sollten Nutzer ETH an eine Wallet-Adresse schicken.

  • Kurz nachdem 60 ETH (≈ 110.000 $) zusammengekommen waren, ging der Twitter-Account offline.

  • On-chain Detektive identifizierten schnell die Person hinter der Wallet als den Brasilianer Gabriel Marques. Was ihn verraten hat? Er sendete ETH zu einem Wallet mit 13 NFTs der Nakamigos-Kollektion. Eines dieser NFTs nutzte er als Profilbild seines persönlichen Instagram-Profils.

  • Er hatte sich außerdem sogar seine Wallet-Adresse auf den Rücken tätowieren lassen und ein Foto davon auf Instagram gestellt sowie einen anderen Teil der Einzahlungen auf eine Wallet transferiert, auf die er Guthaben einst auch schon von Binance aus transferiert hatte. 🫠

  • Als die Entdeckung gestern die Runde machte, reaktivierte er den Twitter-Account, entschuldigte sich für den gescheiterten Rug und deaktivierte den Account im Anschluss wieder.

  • Danach sendete er die erhaltenen Funds mit Hilfe des bekannten on-chain Forensikers ZachXBT zurück an die Nutzer.

Wow. Klaus Kinski Voice: "So blöd kann keiner sein."

Wie war deine heutige Dosis?

Login oder Abonnieren um an umfragen teilzunehmen.

Disclaimer: Die im Blockstories Newsletter enthaltenen Informationen stellen in keiner Weise eine Anlageberatung dar. Deshalb gilt: wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die Sie aufgrund der hier präsentierten Informationen treffen.

Reply

or to participate.