Jupiters großer Airdrop in der Analyse

Plus: 24 Krypto-Startups to Watch ++ DZ Bank plant Kryptohandel in Deutschland ++ Erneute Sorgen um Regionalbanken ++ Tether verkündet Milliardengewinn ++ Polygon entlässt ein Fünftel der Belegschaft

Willkommen bei Blockstories, dem Dackel unter den Newslettern, denn keiner geht tiefer ins Rabbit Hole. Alles für den Club.

Unsere Themen heute:

  • 📉 Marktkommentar: Alles hängt an Makro

  • 🪐 Jupiters großer Airdrop mit Nebengeräuschen

  • 📊 Pendle wird zur Pilgerstätte für EigenLayer-Farmer

  • ⭐ Blockstories presents: 24 Krypto-Startups to Watch

Krypto scheint dieser Tage wieder verstärkt am (seidenen) Faden des Makro-Geschehens zu hängen. Als würden wir um fast genau ein Jahr zurückgebeamt werden, machen sich abermals Sorgen um die Stabilität einiger US-amerikanischer Regionalbanken breit.

Bitcoin setzt als Reaktion seinen “Hedge-against-Makro-Gesichtsausdruck” auf und erholte sich gestern wieder von den Verlusten, die die jüngsten Aussagen von US-Zentralbankchef Jerome Powell verursacht hatten. Genau wie erwartet verkündete er, dass die Leitzinsen nicht angepasst werden, nur um gleichzeitig wider Erwarten stark auf die Bremse hinsichtlich zukünftiger Zinskürzungen zu drücken. Puh, dieses Makro-Rätselraten… 

Stand: 02.02. 00:54 Uhr

  1. Tether: Der Stablecoin-Emittent hat sein Prüfungsurteil für das vierte Quartal 2023 veröffentlicht. Das Unternehmen weist darin einen Nettogewinn von rund 2,8 Milliarden USD aus, wobei es seine Überschussreserven auf insgesamt 5,4 Milliarden USD erhöhen konnte. 📈

  2. DZ Bank: Gemeinsam mit einigen Genossenschaftsbanken plant die zweitgrößte deutsche Geschäftsbank ein Pilot-Projekt für den Handel von Kryptowährungen in diesem Jahr zu starten.🇩🇪

  3. Entlassungen: Polygon Labs hat die Entlassung von 19% seiner Belegschaft bekanntgegeben.👋

  4. FTX: Laut einer aktuellen Gerichtsverhandlung rechnet die insolvente Kryptobörse damit, seine ehemaligen Kunden vollständig entschädigen zu können.💯

  5. Deal: Der insolvente Krypto-Kreditgeber Genesis hat sich auf eine 21 Millionen USD schwere Vergleichsvereinbarung in seinem Rechtsstreit mit der SEC geeinigt. Im vergangenen Januar hatte die Regulierungsbehörde das Unternehmen aufgrund von Verstößen der Bundesfinanzgesetze angeklagt.🤝

  6. Konfisziert: Laut einer Pressemitteilung hat das sächsische LKA Mitte Januar knapp 50.000 Bitcoin im Wert von rund zwei Milliarden Euro beschlagnahmt. Die Gelder sollen dabei von den Betreibern der illegalen Streamingplattform movie2k(.)to stammen. Die Wallet-Adresse der Behörde könnt ihr übrigens hier einblicken.👮

Jupiters Airdrop mit Nebengeräuschen

Am Mittwoch ereignete sich der bis dato größte Airdrop auf Solana.

In einem innovativen Token-Launch, der gleichermaßen Lob wie Kritik, aber vor allem viel Verwirrung nach sich zog, verteilte der DEX-Aggregator Jupiter hunderte Millionen USD an seine frühen Nutzer.

Lasst uns gemeinsam einen Blick auf die Geschehnisse und die Debatte um die Launch-Mechanik werfen.

Jupiter: Gebieter über Flows

Zunächst etwas Kontext zu Jupiter.

Als DEX-Aggregator hilft Jupiter seinen Nutzern dabei, stets den besten Handelspreis für ihre Transaktionen zu finden, indem Jupiter das Angebot über die verschiedenen dezentralen Börsen hinweg vergleicht und die beste Handelsroute identifiziert.

Abgesehen von Uniswap, gibt es in DeFi keinen Handelsplatz, über den mehr Transaktionen laufen. Mehr als 3,5 Milliarden USD wickelt Jupiter im Schnitt wöchentlich ab. Damit ist der Aggregator mittlerweile sogar für jede vierte Transaktion auf dem Solana-Netzwerk verantwortlich.

Entsprechend hoch waren die Erwartungen an die Höhe der Finanzspritze im Vorfeld des Airdrops. So prognostizierten die Futures Märkte auf Aevo eine Bewertung in der Größenordnung Uniswaps, sprich rund 6 Milliarden USD bei vollständiger Verwässerung.

Launch Day: Schluckauf und Trinkgelder

Anderthalb Tage nach Launch wissen wir, dass der Markt wieder einmal ein gutes Näschen bewiesen hat.

So lief der Airdrop:

  • Insgesamt wurden eine Milliarde $JUP-Tokens unter etwas weniger als einer Million Wallet-Adressen verteilt. Rund 65% davon wurden bisher bereits beansprucht. Weitere 350 Millionen Tokens der initialen Umlaufmenge (13,5 % der zukünftigen Gesamtmenge) flossen in Jupiters Market-Making Aktivitäten.

  • Der Token startete seine Preisfindung bei 0,40 USD, stieg rasch auf etwa 0,70 USD an, bevor er sich zuletzt bei 0,60 USD stabilisierte.

  • Bis auf etwas Schluckauf in der ersten Handelsstunde, in der die RPC-Provider, also die Schnittstelle zwischen Wallet und Netzwerk, teilweise überlastet waren, hielt das Solana-Netzwerk der hohen Aktivität gut stand.

  • Zu den großen Profiteuren zählten vor allem Validatoren, die mehr als 800.000 USD an Trinkgeldern von Trading Bots, die ihre Transaktionen unbedingt mit Priorität ausgeführt sehen wollten, vereinnahmten. Einer von ihnen zahlte rund 50.000 USD, um 1,2 Mio. $JUP-Tokens zum Preis von 0,42 USD kaufen zu können.

Verwirrung und Kritik am Launchpool

Für viel Verwirrung und teilweise laute Kritik sorgte hingegen die neuartige Mechanik des Token-Launches.

Weil das Team bisher weder Wagniskapital aufgenommen hatte noch Tokens in einem Pre-Sale an Market Maker verkaufen wollte, entschied es sich dazu, den Token auf dem eigenen Launchpad zu platzieren und die notwendige Liquidität selbst zur Verfügung zu stellen.

Dem eigens dafür aufgesetzten Liquiditätspool liegt wiederum ein Preismodell zugrunde, das die Volatilität in beide Richtungen an den Grenzen 0,40 USD und 0,70 USD abfangen sollte. Genau dieser Umstand rief jedoch auch Beschwerden hervor, da der Token dadurch kaum nach oben ausbrechen könne.

Zudem warfen einige Beobachter dem Team vor, über den Pool zu stark auszucashen - ein Urteil, das auf einem fehlenden Verständnis hinsichtlich der genauen Mechanik zu fußen scheint, wie ihr bei Interesse gerne hier, hier und hier besser nachvollziehen könnt.

Es wird im Übrigen nicht Jupiters letzte Airdrop-Runde gewesen sein. Der “Jupuary” soll zur Tradition werden und sich in de Folgejahren wiederholen.

Dann voraussichtlich mit weniger Störgeräuschen.

Portal | 34 Mio. USD | Seed : Bitcoin-basierte dezentrale Börse zum Peer-to-Peer-Handel über verschiedene Blockchain-Netzwerke.

Cube | 12 Mio. USD | Series A : Hybride Kryptobörse mit Self-Custody.

Clusters | 9 Mio. USD | Seed : Multi-chain Name Service, mit dem Nutzer ihre verschiedenen Wallets in einer einzigen Domain vereinen können.

Velar | 3,5 Mio. USD | Seed : DeFi-Protokoll auf Bitcoin zum Handel von Termingeschäften.

Pendle: Neue Pilgerstätte für Airdrop-Farmer

Im Laufe der letzten drei Wochen hat sich das auf dem dezentralen Zins-Trading Protokoll Pendle hinterlegte Vermögen fast verdreifacht. Von der exponentiell gestiegenen Aktivität profitierte auch der Token, der sich im gleichen Zeitraum mehr als verdoppelte.

Pendle ist die führende Handelsplattform für Zinsderivate, die es seinen Nutzern erlaubt, raffinierte Handelsstrategien rund um Yield Bearing Assets (Tokens, die Rendite abwerfen) umzusetzen.

Nehmen wir Lido Staked ETH (stETH) als Beispiel. Dieser Token kann auf der Plattform hinterlegt und in zwei Komponenten aufgeteilt werden:

  • Den Principal-Token (PT), der das zugrundeliegende Asset, also in diesem Fall ETH, repräsentiert.

  • Den Yield-Token (YT), der das Recht auf die zukünftige Rendite des Principal-Tokens, also in diesem Fall die Staking-Rendite auf ETH, repräsentiert.

Pendle gibt Tradern durch diese Aufteilung die Möglichkeit, auf fallende oder steigende Renditen zu wetten und dadurch ihr Risiko besser zu managen.

Katalysator: Dass sich in den letzten Wochen das auf Pendle hinterlegte Vermögen verdreifacht hat, ist vor allem der Einführung von Liquid Restaking Tokens geschuldet.

  • Diese erlauben es den Nutzern eine gehebelte Wette auf den EigenLayer-Airdrop sowie den Airdrop des jeweiligen Liquid Restaking Protokolls einzugehen.

So funktioniert’s:

  • Nutzer verkaufen ihre ETH und erwerben im Austausch den Yield-Token des Liquid Restaking Tokens, wodurch sie sich Rechte an den damit verbundenen Airdrop-Punkten sichern.

  • Da der Wechselkurs zwischen ETH und den Yield-Tokens nicht 1:1, sondern wie beispielsweise im Falle von eETH 1:9 beträgt, erhalten die Nutzer pro verkauften ETH auch die neunfache Menge an Punkten.

Laut Rechnungen des Pendle Praktikanten 🙃 winke den Nutzern bei aktuellen Preisen und Airdrop-Schätzungen dadurch eine Rendite von knapp 500% auf ihr eingesetztes ETH.

Zoom out: Man sagt, die Flut hebe alle Boote. Wenn uns der Markt mit Pendles explosivem TVL-Wachstum eine Sache sagen möchte, dann dass EigenLayer mit seinem zu erwartenden Airdrop eine gewaltige Welle vor sich herschiebt.

24 Startups to Watch in 2024

Wir feiern eine Premiere!

Zum ersten Mal haben wir die vielversprechendsten Krypto-Startups aus Deutschland🇩🇪, Österreich🇦🇹 und der Schweiz🇨🇭 gekürt.

24 Stück sind es geworden. 24 aufgrund des Kalenderjahrs und weil wir uns nach einer ursprünglich angedachten Top 10 Liste irgendwann vor uns selbst schützen mussten.👀

Ihre Ideen reichen von der Disruption der Finanzmärkte, über die Reformierung der medizinischen Forschung bis hin zu neuen Formen der Datenökonomie.

Einige von ihnen sind bereits globale Marktführer in ihrem Metier. Andere haben das Potenzial, es noch zu werden.

Schaut unbedingt rein und lasst uns eure Favoriten wissen!

  • 📝 Krypto x AI: Baby, wake up. Vitalik dropped a new blog post! Diesmal beleuchtet der Ethereum-Gründer die seiner Meinung nach spannendsten Use Cases von Krypto x AI und gibt einen Ausblick darauf, wie sich die beiden Technologien künftig gegenseitig befruchten könnten.

  • 📝 Bitcoin-ETF Germany: In ihrem Deep Dive erläutert die Wirtschaftskanzlei Osborne Clarke die Unterschiede zwischen Bitcoin-ETFs ,-ETNs sowie -1:1-Zertifikaten und erklärt, aus welchen Gründen ein deutscher Bitcoin-Spot-ETF derzeit nicht aufgesetzt werden kann.

  • 🎧 Bitcoin-ETF Insights: Wer verkauft eigentlich die frisch platzierten Bitcoin-Spot-ETFs und wie sieht der Pitch genau aus? Im Gespräch mit Bloomberg gibt Douglas Boneparth, Vorsitzender von Bone Fide Wealth, einen exklusiven Blick hinter die Kulissen der Asset Manager und ihren Klientengesprächen.

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