Die Geburtsstunde der onchain KI-Agenten

Plus: Ordinals feiern Comeback ++ SEC sucht Vergleich mit Binance ++ Kraken angeklagt ++ OpenAI-Saga hinterlässt Spuren

Willkommen bei Blockstories, wo wir mit Erleichterung feststellen, dass es Aufsichtsräte auf dieser Welt gibt, die mehr Vermögen innerhalb kürzester Zeit vernichten können als buggy DeFi-Protokolle. [Sam Altman Voice] I love you all!

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Unsere Themen heute:

  • 📈 OpenAI-Saga, Argentinischer Presidente und Binance-Vergleich

  • 🤖 Die Geburtsstunde der onchain KI-Agenten

  • 📊 Bitcoin Ordinals feiern Comeback

Wow. Was für ein Wochenende. Nach der epischen Pose um OpenAI, deren Mitarbeiter sich wohl unisono dem gefeuerten Mitgründer Sam Altman bei Microsoft anschließen und das bedeutsamste Startup der Gegenwart als Geisterhaus zurücklassen werden, stellt sich die Frage, ob wir nicht doch in einer Simulation leben. Ausgang offen.

Krypto blieb nicht unbehelligt von diesem Schauspiel. Der Kurs von Worldcoin, das von Sam Altman unterstützt wird, fiel erst um ≈ 20%, nur um sich nach der Microsoft-News wieder zu erholen. Andere Krypto-AI-Projekte wie Bittensor (TAO), Akash Network (AKT), FetchAi (FET) und Ocean Protocol (OCEAN) profitierten wiederum und legten deutlich zweistellig zu.

Ansonsten feierte das Bitcoin-Lager die Wahl von Javier Milei zum neuen Präsidenten Argentiniens. Im Wahlkampf machte dieser kein Hehl aus seiner Sympathie für Bitcoin. Weil er zudem den Argentinischen Peso durch den US-Dollar ersetzen und die eigene Zentralbank abschaffen will, hoffen einige auf ein El Salvador 2.0.

Davon würden auch die Bitcoin-Mining-Unternehmen profitieren, deren Aktienkurse ohnehin seit Tagen im Aufwind sind. Sie gehören zu den Gewinnern des neu entfachten Runs auf Bitcoin Ordinals und den dadurch gestiegenen Transaktionsgebühren (siehe unser Chart unten).

Als Gewinner darf sich vielleicht auch CZ fühlen. Bloomberg-Berichten zufolge befindet sich Binance in Gesprächen mit US-Regulatoren über einen außergerichtlichen Vergleich über vier bis fünf Milliarden US-Dollar. Bei einer Einigung dürfte das Unternehmen weiterhin in den USA tätig bleiben.

Zu guter Letzt noch das obligatorische ETF-Update: Dort hat Fidelity einen Antrag für einen Ethereum-Spot-ETF und Ark Invest eine Erweiterung ihres Bitcoin-Spot-ETFs eingereicht. Letzteres gilt unter ETF-Experten als positives Signal eines produktiven Austauschs zwischen SEC und Antragsteller.

Stand: 21.11. 00:34 Uhr

  1. Angeklagt: Die US-Börsenaufsicht SEC hat Anklage gegen Kraken erhoben. Sie wirft der Kryptobörse vor, nicht-registrierte Wertpapiere auf ihrer Plattform gelistet und Kundengelder mit eigenen Reserven vermischt zu haben.🧑‍⚖️

  2. Eingefroren: Im Rahmen einer gemeinsamen Ermittlung mit dem US-Justizministerium und der Kryptobörse OKX, hat Tether bekanntgegeben, USDT im Wert von insgesamt 225 Mio. eingefroren zu haben. Die entsprechen Wallets sollen mit Menschenhandel in Südostasien in Verbindung gestanden haben.🥶

  3. Angriff: Am Wochenende wurde die dezentrale Derivatebörse dYdX Opfer einer „profitablen Trading-Strategie“. Dem Angreifer ist es dabei gelungen, den Preis des $YFI Tokens zu manipulieren und somit den "Insurance Fund" um 9 Mio. $ zu erleichtern.🥷

  4. Airdrop: Der NFT-Marktplatz Blur hat das Ende seiner Airdrop Season 2 und den Beginn seiner sechsmonatigen Season 3 bekanntgegeben.🪂

Die Geburtsstunde der onchain KI-Agenten

Es ist möglich, dass es sich bei den ersten Milliarden Krypto-Nutzern nicht ausschließlich um Menschen, sondern mehrheitlich um KI-Agenten handeln wird - also KI-basierten Programmen, die autonom Aufgaben und Transaktionen ausführen können.

Dass die dafür notwendige Infrastruktur heute schon existiert, hat ein viel beachtetes Experiment Ende der vergangenen Woche unter Beweis gestellt.

Ian Lee, Mitgründer des Web3-Infrastrukturanbieters Syndicate, nutzte sein eigenes Produkt, um in vier Schritten einen KI-Agenten zu programmieren, der eigenständig Kryptowährungen verwalten und an gemeinnützige Organisationen spenden kann.

So ging er vor:

  1. Zuerst erstellte er auf Basis von ChatGPT einen eigenen Chatbot.

  2. Im nächsten Schritt instruierte er das Modell, wie es sich konkret zu verhalten hat. Zum Beispiel sollte die Anwendung den Nutzer nach guten Ideen fragen, wie das verwaltete Guthaben verwenden werden sollte und Spenden an gemeinnützige Organisationen vorschlagen.

  3. Damit der KI-Agent auch ohne wiederkehrende Genehmigung Transaktionen autonom ausführen kann, wurde ein Smart Wallet auf Coinbase’ Layer-2 Base eingerichtet.

  4. Und um mit diesem Smart Wallet leicht interagieren zu können, integrierte Ian Lee den dazugehörigen Smart Contract mit der Software seines eigenen Unternehmens.

Von dem Ergebnis könnt ihr euch hier ein eigenes Bild machen.

Der Case für onchain KI-Agenten

Aber warum sollten KI-Agenten überhaupt auf Krypto aufsetzen?

  • Blockchains sind permissionless (jeder kann ohne Erlaubnis auf ihnen aufbauen) und ermöglichen günstige, globale und programmierbare Zahlungen in Echtzeit.

  • Die Unveränderlichkeit von Smart Contracts gegenüber klassischen Web2-APIs sorgt dafür, dass KI-Agenten fortwährend autonom wirken können.

  • Aber vor allem garantiert die Transparenz über alle Transaktionen, dass die Aktivitäten der KI-Agenten einfacher überwacht werden können - von jedermann.

Dass wir zwar noch am Anfang dieser Entwicklung stehen, aber mit großen Schritten voranschreiten, liegt an Startups wie Autonolas aus der Schweiz, deren KI-Agenten bereits heute für mehr als 50% aller Safe-Transaktionen auf der Gnosis Chain verantwortlich sind.

Krypto & AI? Zwei Seiten der gleichen Medaille.

CoinDesk | unbekannt | Übernahme : Krypto-Medienhaus.

Blast | 20 Mio. $ | Unbekannt : Ethereum Layer-2, auf der Nutzer eine native Rendite auf ihre Assets erhalten. Bspw. wird das von den Nutzern gehaltene ETH auf Ethereum per Default gestaket, wobei sie ihren Anteil an den Staking Rewards automatisch überwiesen bekommen.

Panoptic | 7 Mio. $ | Seed : DeFi-Protokoll, welches auf Basis von Uniswap Pools den Handel unbefristeter Optionen zwischen zwei beliebigen ERC-20-Tokens ermöglichen möchte.

Saga | 5 Mio. $ | Seed+ : Layer-1 Netzwerk, auf dem Entwickler mehrere Blockchains für ihre Anwendungen aufsetzen und damit besser skalieren sollen.

Bitcoin Ordinals feiern Comeback

Ein neu entfachtes Interesse an Bitcoin Ordinals, allen voran BRC-20 Tokens, sorgt derzeit für erhöhte Netzwerk-Aktivität auf Bitcoin und einem Anstieg des Anteils der Transaktionsgebühren an den Gesamteinnahmen der Miner auf zwischenzeitlich über 25%.

Das Ordinals Protokoll ermöglicht es Informationen wie z.B Text oder Bilder in einem Satoshi, dem kleinsten Bestandteil eines Bitcoins, zu “inscriben” (zu Deutsch: einzuschreiben).

BRC-20: Das ermöglicht nicht nur das Minten von NFTs auf Bitcoin, sondern bildet auch den Grundstein für den BRC-20 Token-Standard, mit dem sich fungible Tokens auf Bitcoin abbilden lassen.

Bereits während der “Memecoin Season” im Sommer dieses Jahres erlebten diese Tokens einen großen Hype, was dem Netzwerk u. a. ein neues Allzeithoch an täglichen Transaktionen einbrachte.

Für den neu entfachten Enthusiasmus gibt es gleich mehrere Gründe:

  • Bitcoin Preis: Der Aktivitätsanstieg der BRC-20s wurde vor allem durch Bitcoins jüngste Rallye angekurbelt.

  • Listing: $ORDI, der größte BRC-20 mit einer Marktkapitalisierung von ≈ 470 Mio. $, wurde vor zwei Wochen auf Binance gelistet.

  • Ökosystem: Mit Projekten wie bspw. TRAC bildet sich allmählich eine neue Infrastruktur und somit auch ein Ökosystem rund um BRC-20s aus.

Zoom out: Zum ersten Mal seit drei Jahren verzeichnet Bitcoin mehr Transaktionsgebühren als Ethereum. Das sorgt einerseits zwar für teils zu teure Gebühren von bis zu 20 US-Dollar pro Transaktion, hilft andererseits aber dabei, neue Entwickler anzulocken und Minern eine langfristig wichtige alternative Einnahmequelle zu bieten.

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