🦉Die große Coinbase-Analyse

++ Magic Eden will Ape-Marktplatz bauen ++ Nuri meldet Insolvenz an

Willkommen bei Block Stories, eurem heute 35-min-Newsletter (sorry!), der Krypto auch bei -60% Portfolio Performance leichtfüßig wirken lässt.

🌩 Story des Tages: Coinbase - quo vadis?!

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HOTTEST NEWS

  1. Magic Eden: Der NFT-Marktplatz Magic Eden (hier von uns ausführlich gecovered) hat der Bored Ape Community den Vorschlag unterbreitet, ihnen einen eigenen APE-Marktplatz zu bauen. Besitzer der BAYC-Kollektionen können darüber vor allem Gas Fees im Vergleich zum Handel auf OpenSea sparen. Der ApeDAO soll nun darüber abstimmen.🦧

  2. Nuri: Die dt. Kryptobank Nuri hat Insolvenz angemeldet. 500.000 Kunden sind betroffen.🤕

  3. Hack: Das DeFi-Protokoll Curve ist zwischenzeitlich gehackt worden. Über 500.000 $ wurden dabei gestohlen.☠️

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STORY DES TAGES

COINBASE - QUO VADIS?!

Coinbase’ Quartalszahlen sind da und sie sehen nicht gut aus!

Die wichtigsten Kennzahlen auf einen Blick:

  • Ergebnis: - 1,1 Mrd. $ -> größter Quartalsverlust seit mind. 2019

  • Umsatz: 802 Mio. $ -> Umsatzrückgang von 61% yoy

  • Gewinn pro Aktie: -4,98 $

  • Monthly transacting users: 9 Mio. (-0,2 Mio. ggü. Q1)

Die Aktie notiert mittlerweile 74% unter dem Allzeithoch (November 2021) und ist damit eines der großen Opfer des Kryptocrashs diesen Jahres.

Doch alles auf Makro zu schieben, wäre zu kurz gegriffen. Unserer Einschätzung nach greifen Coinbase’ Probleme tiefer.

COINBASE' PROBLEME

1) Wettbewerbsdruck

Coinbase ist nach wie vor vor allem eine Retail-Kryptobörse. Schätzungsweise 90% des Umsatzes lässt sich auf das Privatkundengeschäft zurückführen.

Nicht nur, dass Coinbase durch den Marktcrash absolut an Umsatz verloren hat. Sie verlieren auch Marktanteile an die großen Konkurrenten Binance und FTX sowie dezentralen Kryptobörsen wie Uniswap, die mit viel geringeren Handelsgebühren und einer größeren Auswahl an handelbaren Assets locken.

Coinbase wird mittelfristig Gebühren senken müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, was enorm in die Umsätze schneiden wird.

2) Operatives Mismanagement

Coinbase’ Headcount ist in den letzten 24 Monaten förmlich explodiert. Mit 6.000 Mitarbeitern war man zwischenzeitlich 10x größer als FTX.

Einem Umsatz von knapp 800 Mio. $ standen Personalkosten in mindestens gleicher Höhe entgegen. Hinzu kommen hohe aktienbasierte Vergütungen.

Im Juni entschied man sich folgerichtig, die Anzahl Mitarbeiter um 18% zu reduzieren. Das sollte sich in Q3 zwar spürbar bemerkbar machen, man fragt sich dennoch, wie hoch die Ineffizienzen mittlerweile sind.

3) Regulatorischer Druck

Auch wenn Coinbase viele Anstrengungen rund um die internationale Expansion unternimmt, bleiben sie vom heimischen US-Markt abhängig.

Und dort weht ihnen mit den neuesten Untersuchungen rund um Insider Trading und möglicherweise falsch gelisteten Tokens ein scharfer Gegenwind entgegen.

WO LIEGEN DIE WACHSTUMSFELDER?

1) Coinbase Prime

Erst vor wenigen Tagen hat Coinbase mit BlackRock einen Megadeal an Land gezogen.

Mit seinem Fokus auf Compliance ist Coinbase bestens positioniert, “big money’s” Tor zu Krypto zu werden. Zudem arbeitet man an Lösungen für "Liquid Staking" und den Handel mit Derivaten.

Allerdings ist das Geschäft mit institutionellen Investoren wesentlich unprofitabler, wie der Vergleich der “blended take-rate” zeigt:

2) Coinbase Cloud

Coinbase Cloud ist Coinbase’ Web3-Version von AWS, mit der sie Entwicklern Zugang zu einer Vielzahl an Services bieten, die diese über APIs in ihre Anwendungen einbauen können.

Ein Beispiel ist Coinbase Pay, das u.a. bereits in Anwendungen wie MetaMask integriert ist und Nutzern die Möglichkeit gibt, mit Fiatgeld Kryptowährungen zu kaufen.

3) Coinbase One

Das Aboprodukt für Retail-Kunden, das derzeit in der Testphase ist und mit dem diese für monatlich 29,99 $ u.a. gebührenfrei handeln können.

4) Web3

Coinbase hat einige Web3-Initiativen gelauncht.

Das größte Potenzial bringt “Coinbase Wallet” mit. Dieses Produkt gehört nach den jüngsten Upgrades wahrscheinlich zu den besten Wallets am Markt.

Es stellt sich jedoch die Frage der Monetarisierung. Wahrscheinlich erhofft man sich an den Umsätzen in DeFi zu partizipieren.

5) X-Faktor: Corporate Venture Capital Investments

Gemessen an der Anzahl Deals ist Coinbase der aktivste Krypto-Investor überhaupt. Diese Investments (darunter u.a. die Beteiligung an OpenSea) könnten sich noch als echte Überraschung erweisen.

Denn interessanterweise werden Abschreibungen in den Bewertungen im Quartalsbericht direkt realisiert (in Q2 ganze 377 Mio. $), Gewinne würden aber erst bei erfolgreichem Exit vollzogen werden. Watch out!

FAZIT

Coinbase' Abhängigkeit vom Retail-Geschäft ist ein Problem, das mittelfristig auch durch die Wachstumsfelder nicht gelöst wird.

ABER: Coinbase ist das Fort Knox unter den Kryptobörsen. Im Gegensatz zu den vielen Kryptobanken, die in den letzten Monaten gescheitert sind, betreibt man aktives und konservatives Risikomanagement.

Coinbase’ größte Schwäche - als börsengelistete, in den USA ansässige Firma einer hoher Regulierung ausgesetzt zu sein - ist damit zugleich auch Coinbase’ größte Stärke.

Während andere Firmen viel schneller innovieren können, bringt Coinbase die Marke und die Sicherheit mit, die große institutionelle Investoren suchen.

Noch gehört Coinbase nicht abgeschrieben.

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DEALS TO WATCH

CreatorDAO | 20 Mio. $ | Seed : Eine dezentrale Community, die in Creator investiert und diese operativ unterstützt.

Pinata | 18 Mio. $ | Series A : NFT-Distribution-Plattform.

Unstoppable Finance | 12,5 Mio. $ | Series A : Berliner DeFi-Startup, das das Geld in die Entwicklung seine Walletr "Ultimate" stecken möchte. Glückwunsch!👏🏼

Injective | 40 Mio. $ | unbekannt : Layer1-Blockchain mit Fokus auf DeFi-Anwendungen.

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UMFRAGEERGEBNISSE

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CONTENTEMPFEHLUNG

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