Die Key Takeaways der Solana Breakpoint

Die alljährliche Flagship-Konferenz des Solana Ökosystems setzte in diesem Jahr neue Maßstäbe und bot die Bühne für eine einige große Ankündigungen.

Willkommen bei Blockstories Lite. Diese Themen stehen heute auf der Agenda:

  • SEC genehmigt Optionen auf Bitcoin ETFs

  • Die Top Highlights von Solana Breakpoint

  • Polymarket diskutiert Token-Launch

  • Beweise: Operation Chokepoint 2.0 offiziell bestätigt?

  • Bittensor: Die dezentrale KI-Plattform in der Analyse

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MARKTKOMMENTAR

Stand: 23.09. 23:18 Uhr | Preise in USD

Die vergangenen Tage standen weiterhin im Zeichen der jüngsten Leitzinskürzung durch die US-Notenbank, wobei Ether unter den Majors besonders zulegen und Bitcoin nach langer Zeit wieder einmal outperformen konnte. Auch ausgewählte Altcoins - allen voran TAO (+90%, siehe unsere Analyse), SUI (+49%) und IMX (+47%) - konnten in den vergangenen sieben Tage einen Teil ihrer im Jahresverlauf erlittenen Verluste wettmachen.

Viel relevanter als das kurzfristige Preisgeschehen war jedoch eine andere Entwicklung, die sich am Freitag ereignete: Mehrere Monate nach Eingang des Antrags erteilte die US-Börsenaufsicht SEC der Nasdaq die Genehmigung, Optionen auf den Spot-Bitcoin-ETF von BlackRock (IBIT) zu listen und zu handeln. Eine Freigabe, die die Marktstruktur nachhaltig verändern wird.

Die Implikationen der Zulassung

Mit dieser Genehmigung haben Investoren erstmals die Möglichkeit, direkt auf die Volatilität des Bitcoin-Spotmarktes zu setzen oder sich dagegen abzusichern – ein echter Gamechanger vor allem für institutionelle Investoren, die dadurch komplexere Strategien fahren können. Die neuen Optionen sind „American Style“ und können bis zum Ablauf jederzeit ausgeübt werden, was gegenüber den bisherigen CME Futures eine flexiblere und oft günstigere Alternative darstellt.

Ein besonders wichtiger Effekt dieser Genehmigung ist das Potenzial, die Liquidität im Bitcoin-Markt deutlich zu vertiefen. Market Maker erhalten nun flexiblere Hedging-Optionen und können zudem durch das Schreiben von Call-Optionen auf ihre Bitcoin-Bestände eine zusätzliche Rendite erzielen. Dadurch wird der Markt für sie attraktiver, was mehr Liquidität ins System bringt und größere institutionelle Player anzieht – ein positiver Kreislauf, der den Markt insgesamt stabiler und effizienter machen könnte. Mehr Liquidität bedeutet letztlich engere Spreads und bessere Preisfindung, was wiederum das Interesse weiterer Investoren wecken dürfte.

Diese neuen Optionen könnten allerdings auch zu erhöhter Volatilität führen, besonders wenn sich große Positionen ansammeln und ins Geld laufen. Wenn zum Beispiel Call-Optionen im Milliardenbereich darauf setzen, dass der IBIT-Kurs ein bestimmtes Niveau übersteigt, und der Kurs sich tatsächlich in diese Richtung bewegt, müssten die Verkäufer der Optionen schnell Bitcoin am Markt kaufen, um ihre Verpflichtungen zu erfüllen – was den Preis weiter nach oben treiben würde. Dieses Phänomen, bekannt als 'Gamma Squeeze', haben wir bereits beim GameStop-Hype erlebt. Anders als bei Aktien gibt es jedoch bei Bitcoin keine Möglichkeit, einfach neue Anteile zu schaffen, was solche Preissprünge potenziell noch stärker ausfallen lassen könnte.

Langfristig dürften die Bitcoin-Optionen den Weg für neue Finanzprodukte ebnen, etwa strukturierte Anleihen mit variabler Rendite, was die Finanzialisierung des Kryptomarkts weiter vorantreibt. Wann der Handel startet, bleibt noch offen, da die Freigabe der CFTC und der Options Clearing Corp noch aussteht.

TOP STORY

Top Highlights der Solana Breakpoint

Am Samstag ging Solanas Leuchtturm-Konferenz, Solana Breakpoint, zu Ende - eine Konferenz mit unzähligen Produktpräsentationen und wichtigen Ankündigungen.

Ein Teil unseres Teams war in Singapur und fasst euch die wichtigsten Highlights zusammen.

Highlight 01: Firedancer nähert sich der Ziellinie

Solanas wohl größtes Netzwerk-Upgrade rückt immer näher. Knapp zwei Jahre nach der initialen Ankündigung ist Solanas Firedancer Client auf Solanas Testnet lanciert worden - eine Beta-Version ist sogar bereits auf dem Mainnet live, allerdings ohne dass sie sich am Block Building beteiligt.

Der Firedancer Client ist aus zwei Gründen bedeutsam für Solana:

WEITERE NEWS

Krypto

TradFi

  • BNY Mellon erhält Ausnahme von SAB 121. In einer Anhörung in der vergangenen Woche ging hervor, dass BNY Mellon als erste US-Bank eine Ausnahmegenehmigung zur Kryptoverwahrung von der SEC erhalten hat. Damit muss die Bank die sonst üblichen Eigenkapitalanforderungen nicht erfüllen. Mit rund 49 Billionen USD an verwahrten Vermögenswerten ist BNY die größte Depotbank der Welt.🏦

  • BlackRock stellt neue Anforderungen an Coinbase. Einem veröffentlichten Antrag an die SEC zufolge verlangt der US-Vermögensverwalter, dass die Kryptobörse die Abhebungen der ETF-Bestände künftig innerhalb von zwölf Stunden onchain abwickelt. Der Schritt erfolgt, nachdem einige Stimmen die Verwahrungspraktiken sowie Transparenz von Coinbase öffentlich hinterfragt hatten.👀

  • Kanadische Zentralbank stellt Arbeiten an Retail CBDC ein. Stattdessen wolle man seinen Fokus auf die Erforschung alternativer Zahlungssysteme verlagern.🇨🇦

Regulierung

  • Gericht weist Consensys-Klage gegen SEC ab. Zur Erinnerung: Im April reichte Consensys eine Klage gegen die SEC ein, nachdem die US-Behörde dem Unternehmen eine Wells Notice im Zusammenhang mit der MetaMask-Wallet zugestellt hatte.🧑‍⚖️

  • Harris spricht ihre Unterstützung für Digital Assets und KI aus. Auf einer Spendengala in New York City sprach sich Kamala Harris für die Förderung innovativer Technologien aus. Es war das erste Mal, dass die US-Präsidentschaftskandidatin direkt Stellung zur Kryptoindustrie bezogen hat.🇺🇸

DATA ROOM

Bittensor: Die KI-Infrastruktur von morgen?

Mit einem Kurszuwachs von mehr als 110% in den letzten 14 Tagen ist $TAO, der native Token des KI-Netzwerks Bittensor, der größte Gewinner am Kryptomarkt. Begünstigt durch den jüngsten Rebound des gesamten Kryptomarktes, wurde die Rallye vor allem durch das Wiederaufleben des KI-Narrativs sowie die bevorstehenden Änderungen der $TAO-Tokenomics angetrieben.

About: Mit einer Marktkapitalisierung von knapp 3,9 Milliarden USD ist Bittensor hinter der kürzlich gegründeten Artificial Superintelligence Alliance das zweitgrößte KI-Protokoll in Krypto. Das erklärte Ziel des Projekts ist es, die Entwicklung von KI-Modellen via Blockchains zu dezentralisieren. Dafür setzt das Protokoll auf ein eigenes Layer-1 Netzwerk, das den Aufbau unterschiedlicher Unternetzwerke (sogenannter Subnets) koordiniert und mithilfe des $TAO-Tokens incentiviert. Mittlerweile besteht das Ökosystem aus 45 Subnets, die auf verschiedene KI-Anwendungsbereiche spezialisiert sind.

Zoom In: Die einzelnen Subnets folgen dem stets gleichen Aufbau. Auf der einen Seite gibt es Miner, die bestimmte Aufgaben – wie etwa das Bereitstellen von Rechenleistung – erfüllen und dafür mit $TAO-Tokens belohnt werden. Auf der anderen Seite stehen die Validatoren, die die Arbeit der Miner validieren und dafür ebenfalls $TAO-Emissionen erhalten. Diese Infrastruktur kann schließlich von Entwicklern genutzt werden, um beispielsweise ihre eigenen KI-Modelle dezentral trainieren zu können.

Tokenomics: Die Tokenomics von $TAO sind stark an Bitcoin angelehnt. Neben einem maximalen Gesamtangebot von 21 Millionen Tokens findet auch bei Bittensor alle vier Jahre ein Halving statt.

Tokenomics Upgrade: Da die Verteilung der $TAO-Emissionen derzeit jedoch recht zentralisiert und ineffizient ist, diskutiert die Community seit Februar dieses Jahres das vom Protokollgründer entworfene Dynamic TAO (dTAO)-Modell. Demnach sollen Subnets künftig zusätzlich eigene Tokens emittieren, die ausschließlich gegen $TAO gehandelt werden können und deren Wert die $TAO-Emissionen für das jeweilige Subnet bestimmt. Damit sollen Subnets proportional zu ihrem Beitrag für das Bittensor-Ökosystem belohnt werden.

Weitere Katalysatoren: Neben den Diskussionen rund um dTAO haben weitere technologische Entwicklungen viel Aufmerksamkeit auf Bittensor gelenkt.

  • Vor wenigen Tagen präsentierte der Subnet-Entwickler Macrocosmos ein Netzwerk, auf dem KI-Modelle dezentral und laut eigenen Angaben in Rekordzeit trainiert werden können.

  • Zudem sollen in den kommenden Monaten Smart Contracts auf dem Netzwerk entwickelt werden können, die mit der Ethereum Virtual Machine (EVM) kompatibel sind.

Zoom out: Während für die einen der Nutzen von Bittensor nicht ersichtlich ist, sehen die anderen in der Plattform bereits heute die führende Infrastruktur an der Schnittstelle zwischen Krypto und KI. Dabei sehen die Befürworter den großen Mehrwert von Bittensor vor allem in der horizontalen Skalierung von KI-Modellen, die eine schnellere Entwicklung zahlreicher und spezialisierter Modelle ermöglicht – effizienter als es zentralisierte Unternehmen leisten können.

DEALS TO WATCH

Celestia | 100 Millionen USD | Strategic : Data-Availability-Layer.

Helix Labs | 2 Millionen USD | Pre-Seed : Restaking-Protokoll für die nativen Assets alternativer Layer-1 und Layer-2 Netzwerke.

TRENDING DEBATE

Wurde Chokepoint 2.0 offiziell bestätigt?

Was ist passiert: Zum ersten Mal gibt es konkrete Hinweise, die die Vermutungen um Operation Chokepoint 2.0 bestätigen. Im Insolvenzverfahren der Silvergate Bank legte Elaine Hetrick, ehemalige Chief Administrative Officer der Silvergate Capital Corporation, letzte Woche Beweise vor, die zeigen, dass das Scheitern der Bank weniger auf eigene Probleme, sondern vielmehr auf den Druck durch US-Regulierungsbehörden zurückzuführen war.

Zoom in:

  • Silvergate war eine von mehreren Krypto-freundlichen Banken, die Anfang 2023 zusammen mit der Silicon Valley Bank und Signature Bank scheiterten. Während die Medien damals den Grund für Silvergates Geschäftsauflösung in einem Bank Run „flüchtiger“ Krypto-Einleger und dem verlustreichen Abverkauf ihres Anleiheportfolios sahen, widersprach Nic Carter, Partner bei Castle Island Ventures, dieser Darstellung. Er behauptete bereits damals, dass der eigentliche Grund in einem gezielten Vorgehen der Regulierungsbehörden lag, die Krypto-freundlichen Banken zur Aufgabe zu zwingen – ein Vorgehen, das er „Operation Chokepoint 2.0“ nannte.

  • Neue Beweise aus dem Insolvenzverfahren bestätigen Carters Einschätzung: Elaine Hetrick erklärte, dass die Bank trotz des Bank Runs weiterhin solvent war und alle regulatorischen Kapitalanforderungen erfüllte. Sie enthüllte, dass es vielmehr der „plötzliche Regulierungswandel“ durch die Federal Reserve gewesen sein, an dem die Bank zerbrach. Diese soll Silvergate aufgefordert haben, ihr Digital Assets Business auf einen nebensächlichen Teil ihres Gesamtgeschäfts zu reduzieren - ein Pivot, der nach damaliger Einschätzung finanziell nicht realisierbar gewesen wäre, weswegen die Liquidation der Bank die beste Alternative für Gläubiger und Anteilseigner darstellte.

Was andere sagen:

  • Nic Carter sieht in den neuen Beweisen eine Bestätigung seines Verdachts: Er betont, dass Senatorin Warren mit ihren Brief an Silvergate im Dezember 2022 falschen Behauptungen zu einem Bank Run aufrief, was Regulierungsbehörden dann nutzten, um neue Krypto-feindliche Regeln durchzusetzen. Für Carter ist dies ein „Skandal“, der zeigt, wie die Biden-Administration gezielt gegen die Krypto-Branche vorgeht und deren Zugang zum Finanzsystem unterbindet.

  • Auch Jake Chervinsky, Chief Legal Officer von Variant Fund, sieht in den neuesten Unterlagen einen klaren Beweis für Chokepoint 2.0. Dass nicht noch mehr Betroffene die Stimme erheben würden, liege an deren Angst an Vergeltung durch die Behörden.

Unser Take: Die Aussagen von Hetrick markieren einen Wendepunkt in der Berichterstattung um Chokepoint 2.0, weil sie unter Eid abgelegt wurden und klare Indizien für einen gezielten Angriff der US-Regulatoren gegen die Krypto-Industrie liefern. Sie verstärken die Zweifel an Kamala Harris’ Bereitschaft, der Branche mit gutem Willen zu begegnen.

ONE COOL THING

Rarimo: Go Incognito mit Krypto

Auf X kursierte in der vergangenen Woche ein ziemlich cooler Clip. Zu sehen war eine Person, die ihren Reisepass mithilfe ihres Smartphones gescannt und innerhalb weniger Sekunden einen Zero-Knowledge-Proof (ZKP) zu ihrer Identität kreiert hat. Über eine App konnte sie anschließend ihre Nationalität sowie Geschlecht verifizieren, ohne weitere personenbezogene Informationen preisgeben zu müssen. Rarimo, ein ZK-Protokoll, lieferte dabei die zugrundeliegende Technologie.

Coolness Faktor: 7/10. Genauso wie Rarimo befinden sich die meisten anderen ZK-basierten Identity-Lösungen noch immer in den Kinderschuhen. Demos wie solche liefern uns aber bereits heute einen Vorgeschmack darauf, wie die (onchain) Privacy von morgen aussehen könnte.

IN CASE YOU MISSED IT

Heute und morgen wird übrigens der SEC-Vorsitzende Gary Gensler vor dem US-Kongress aussagen. Die wichtigsten Takeaways liefern wir euch am Freitag.

Habt bis dahin noch eine erfolgreiche Woche!

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