Ethereum wechselt in den "War Mode"

Die Spannung innerhalb der Ethereum-Community nahm in den letzten Monaten stark zu. Jetzt scheint ein Rucken durch die obersten Reihen zu gehen.

Willkommen bei Blockstories Lite. Diese Themen stehen heute auf der Agenda:

  • Chinesisches KI-Startup zieht Markt runter

  • Musk diskutiert Blockchain-Nutzung durch US-Regierung

  • Ethereum wechselt in den “War Mode”

  • Catstanbul: Jupiter enthüllt große Protokoll-Upgrades

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MARKTKOMMENTAR

Stand: 28.01. 00:10 Uhr

Die prägende Entwicklung der letzten Tage an den Kapitalmärkten ist schnell erzählt: Mit dem DeepSeek R1 hat ein neues KI-Modell die Tech-Bühne betreten, das es mit OpenAIs O1-Modell aufnehmen kann, obwohl es nur 5 % der Trainingskosten und lediglich 2 % des GPU-Bedarfs benötigt. “Künstliche Intelligenz” ist damit über Nacht deutlich günstiger geworden, was insbesondere NVIDIA zum Nachteil geraten könnte. Die Aktie des Chip-Giganten büßte im gestrigen Tagesverlauf 18% ein.

Die folgende Welle des Abverkaufs ereilte auch den Kryptomarkt und drückte Bitcoin in Kombination mit einigen Liquidationen zwischenzeitlich unter die 100.000 USD Grenze. Vieles spricht für eine generelle Überreaktion. Wichtig werden im Wochenverlauf die folgenden Makro-Events sein:

  • Am Mittwoch findet das nächste FOMC-Meeting der US-Notenbank statt. Eine Zinssenkung gilt als äußerst unwahrscheinlich – umso größer wird der Fokus auf die Wortwahl von Jerome Powell in der anschließenden Pressekonferenz sein.

  • Am Donnerstag werden die Schätzungen über das Wirtschaftswachstum der USA im vergangenen Quartal veröffentlicht. Aktuell werden 3 % Wachstum erwartet. Eine stärkere Abweichung könnte spätere Zinsentscheide der Fed beeinflussen.

  • Genauso wie der PCE-Preisindex, der am Freitag herauskommt und für die Fed ein wichtiger Inflationsindikator ist.

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Ethereum wechselt in den “War Mode”

Es herrscht Aufruhr in der Ethereum Community. Nach Jahren der kontinuierlichen Underperformance gegenüber BTC und SOL werfen dieser Tage einige langjährige Ethereum-Verfechter resigniert das Handtuch.

SOL vs. ETH & BTC vs. ETH (letzte 2 Jahre)

Ihr Unmut richtet sich vor allem gegen die Ethereum Foundation, der sie mangelnde Führung, fehlende Dringlichkeit und eine zunehmende kulturelle Entfremdung von Ethereums Nutzern vorwerfen. ​

Und tatsächlich steckt das Ethereum-Netzwerk in einer strategisch heiklen Lage: Die einst dominante Smart-Contract-Plattform sieht sich auf allen drei Kernfeldern ihres Leistungsversprechens wachsender Konkurrenz ausgesetzt.

  1. Bitcoin dominiert weiterhin das Narrativ als digitales Gold und führender "Store of Value".

  2. Solana ist der Execution Layer der Wahl und verarbeitet täglich mehr Transaktionen als das Layer-2-Ökosystem in seiner Gesamtheit.

  3. Celestia und EigenDA wiederum machen Ethereum im Bereich Data Availability Konkurrenz, indem sie leistungsstarke neue Layer-2-Lösungen wie Eclipse und MegaETH als Kunden gewinnen, für die Ethereum nicht ausreichend Kapazität zur Verfügung stellen könnte.

Die Stimmung ist derart angespannt, dass sich selbst Tron-Gründer Justin Sun Ende letzter Woche veranlasst sah, in die Debatte einzusteigen und der Ethereum Foundation einen eigenen Maßnahmenplan vorzuschlagen.

Layer-2 Netzwerke suchen Schulterschluss

Die Kritik scheint mittlerweile Gehör zu finden. In den vergangenen Tagen war gleich aus mehreren Ecken des dezentralen Führungszirkels ein deutlicher Ruck zu vernehmen.

  • Neue Marketingagentur: Eine frisch gegründete und von der Foundation und Vitalik finanzierte Agentur soll das Marketing-Vakuum füllen und Ethereum vor allem unter den Institutionen vermarkten.

  • EF Restrukturierung: Laut jüngsten Aussagen von Vitalik befindet sich die Ethereum Foundation in einem aktiven Restrukturierungsprozess, um die Umsetzungsgeschwindigkeit und Kommunikation zu verbessern.

  • Vision Statements: Eine höhere Umsetzungsgeschwindigkeit fordert Vitalik ebenfalls in seinem neuesten Blogpost, in dem er die aus seiner Sicht zentralen Entwicklungsfelder skizziert: die Skalierung von Ethereums Data Availability Layer, die Interoperabilität zwischen Layer-2s und die Sicherheit von Rollups. In die gleiche Kerbe schlug am Wochenende auch der Wagniskapitalgeber Paradigm in seinem Positionspapier “Ethereum Acceleration”.

Für die Umsetzung der Vision eines Ethereum-Ökosystems aus Layer-1 und Layer-2s, das sich aus Nutzerperspektive wieder wie eine einzelne Chain anfühlt, ist Ethereums Führung vor allem auf die Kooperationsbereitschaft der Layer-2 Netzwerke angewiesen.

Und genau aus diesen Reihen wurde das stärkste Signal gesendet. Beim jüngsten "Sequencing Call" – einem regelmäßigen Treffen einer Untergruppe von Ethereum-Entwicklern – versammelten sich am vergangenen Freitag erstmals nahezu alle Gründer der führenden Layer-2-Netzwerke an einem Tisch.

Das Fazit: Die Gründer von Base, Arbitrum, Optimism und Co. sind willens, sich auf gemeinsame Standards und Ethereum als gemeinsamen Nenner zu verständigen, um die Interoperabilität untereinander sicherzustellen.

Der Wettlauf mit der Zeit

Auf dem Weg dorthin gilt es nicht nur, einige bedeutende technische Hürden zu überwinden, sondern auch die richtigen Anreizstrukturen zu schaffen. Denn selbst bei enger Verzahnung werden die einzelnen Rollups weiterhin um Differenzierung bemüht sein und ihre Umsätze aus Transaktionsgebühren bestmöglich für sich sichern wollen.

Zudem braucht es schnelle Lösungen. Schon jetzt reicht der verfügbare Speicherplatz auf Ethereum nicht aus, um die steigende Nachfrage der Layer-2s zu decken. Gelingt es Ethereum nicht, seinen Blob Space entsprechend zu skalieren, könnten sowohl neue als auch bestehende Rollups ins Grübeln geraten – und sich womöglich für alternative Lösungen entscheiden.

Doch jeder Veränderung wohnt die Erkenntnis inne – und diese scheint die Führungszirkel des Ethereum-Ökosystems dieser Tage mit voller Kraft erfasst zu haben.

DEALS TO WATCH

Humanity Protocol | 20 Millionen USD | Strategic : Identity-Lösung und Worldcoin-Wettbewerber, die seinen Nutzern einen “Proof-of-Humanity” mithilfe eines Handflächen-Scans erstellt.

SignalPlus | 11 Millionen USD | Series B : Anbieter von Trading-Software, dessen Produkte von führenden Kryptobörsen wie Binance, Bybit und Deribit genutzt wird.

EIN WORT VON UNSEREM PARTNER

Die NEAR Layer-1-Blockchain steht im Zentrum zweier zentraler Trends in Krypto: a) Chain Abstraction und b) Krypto x KI. Das liegt vor allem an NEARs Chain Abstraction Framework, mit dem NEAR-Nutzer Transaktionen über beliebige Blockchains hinweg signieren und KI-Agenten auch komplexere Aufträge autonom ausführen können.

Neben großen Consumer-Apps wie KaiKai und neuen DeFi-Anwendungen wie Infinex setzen zunehmend auch institutionelle Akteure auf NEARs Technologie – darunter Libre, ein Tokenisierungsunternehmen, das alternative Anlageklassen für professionelle Investoren zugänglicher macht.

CHART DES TAGES

IN CASE YOU MISSED IT

Last Chance: Zusammen mit unseren Partnern der w3.group laden wir heute zu einem 90-minütigen Industry Call ein, bei dem vier führende Unternehmen Case Studies und Strategien für Banken und professionelle Investoren vorstellen.

Wann? Heute (28.01.), 16:30 Uhr.

Wo? Zoom.

Agenda:

1️⃣ 21Shares: What’s Ahead for 2025 in Digital Assets for Institutional Investors

2️⃣ Deka: 4+ Years of Tokenization: An Honest Look at What’s Working and What Isn’t

3️⃣ tradias: How to Offer Crypto Trading in the EU in 2025: A Case Study for Financial Institutions

4️⃣ NEAR: Making Alternative Investments More Accessible with Tokenization

UMFRAGE DES TAGES

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