Ethereums Angst vor Lidos Dominanz

PLUS: Nikes Partnerschaft mit EA Sports ++ Deutsche Telekom validiert auf Polygon ++ Kein Uniswap Fee Switch

Willkommen bei Blockstories, wo wir uns das Intro aus Zeitgründen heute sparen. Wir haben viel zu besprechen. Also ab die Post.

Ankündigung: Vom 06.06. bis zum 14.06. geht’s in die Ferne für mich. Auf die heißesten News sollt ihr deswegen aber nicht verzichten müssen. Das Team übernimmt und liefert nächsten Freitag und übernächsten Dienstag einen Newsletter in etwas abgespeckter Form.😊 

Inhalt der heutigen Dosis:

  • 😰 Ethereum: Ethereums Angst vor Lido

  • 📊 Chart: unshETH erleidet Kontrollverlust

  • 🔙 Monatsrückblick: So lief der Mai

  • 🎟️ Verlosung: 5 Tickets für die Blockchance

  1. Gasless Stablecoins: Mit dem Coinbase Wallet kann man nun den US-Stablecoin USDC auf Polygon hin und her transferieren, ohne Transaktionsgebühren zahlen zu müssen. Möglich macht das ein im Smart Contract von USDC eingebauter Standard, mit dem Coinbase im Namen des Nutzers eine Transaktion ins Netzwerk geben und die Kosten übernehmen kann.⛽

  2. It’s in the Game: Nike und Videospielentwickler EA Sports haben eine Partnerschaft bekanntgegeben. So sollen Nikes virtuelle Kollektionen der .Swoosh-Plattform in zukünftige EA Sports Spiele integriert werden.👟

  3. Telekom validiert: Die Deutsche Telekom baut ihre Node-Infrastruktur aus und wird Validator auf Polygon. Bisher unterstützt die Telekom bereits Ethereum, Celo, Flow und Chainlink mit Staking Services.🛡️

  4. Entlassungen: Medienberichten zufolge möchte die Kryptobörse Binance seine Belegschaft um 20% reduzieren. Es würde sich allerdings nicht um Kosteneinsparungen, sondern um Performance Management handeln, heißt es von Binance.✂️

  5. Nativer Stablecoin: Stablecoin-Betreiber Circle wird seinen US-Stablecoin USDC am 08.06. als nativen Token auf Arbitrum lancieren. Damit bereitet sich Circle auf den Launch seines CCTP-Protokolls auf Arbitrum vor, wodurch USDC nativ zwischen verschiedenen Chains transferiert werden kann und Nutzer nicht mehr auf Bridges setzen müssen.💸

  6. NFT-Retail: Das NFT-Projekt Doodles kooperiert mit dem stationären US-Retailer CAMP, um seine Produkte im Einzelhandel zu platzieren.🛒

  7. No Fee Switch: In einer mit Spannung erwarteten Governance-Abstimmung hat die Uniswap DAO mit 45% gegen einen sog. “Fee Switch” gestimmt (42% votierten für eine 20% Fee). Wäre der Vorschlag genehmigt worden, hätte Uniswap zunächst testweise auf Polygon zum ersten Mal einen Teil seiner Pool-Gebühren an UNI-Holder abgeführt. Kritiker des Vorschlags begründeten ihre Ablehnung mit ungeklärten regulatorischen und steuerrechtlichen Fragen.🦄

Ethereums Angst vor Lido

Ethereums Shapella-Upgrade war ein voller Erfolg.

Seit Wochen kennen die Anzahl an Validatoren und Ethereums Staking-Volumen nur einen Weg: 🆙

Vor 2 Tagen hat das Netzwerk sogar mit knapp 590.000 aktiven Validatoren einen neuen Schwellenwert überschritten, der dazu führt, dass das tägliche Limit an eintretenden bzw. austretenden Validatoren von 1.800 auf 2.025 angehoben wurde. Im Finanzsprech sagt man dazu: “Continuous Derisking.”

Es könnte also alles so schön sein…wäre da nicht das große Unbehagen rund um die zunehmende Dominanz des Marktführers Lido.

Das Liquid-Staking-Protokoll, das Nutzern erlaubt, ihr ETH schon in kleinen Mengen zu staken und dabei Liquidität beizubehalten, steht mittlerweile bei einem Marktanteil von über 32%.

Das ist 3x mehr als der zweitgrößte Anbieter Coinbase und mehr als doppelt so viel wie die 15%, die Vitalik gerne als Maximum bei einem einzelnen Anbieter sehen würde.

Worin liegen die Gefahren?

Dass die Debatte über Lidos Zensurrisiko überhaupt geführt wird, liegt an Lidos Design.

Knapp 150.000 Nutzer haben aktuell insgesamt rund 7 Mio. ETH in Lidos Staking-Pool eingezahlt. Diese 7 Mio. ETH werden nicht von Lido selbst, sondern von einem Netzwerk aus 30 ausgewählten, professionellen Nodes-Betreibern gestaked.

Bei diesen 30 Nodes-Betreibern handelt es sich um jeweils unabhängige Firmen. Man könnte also auf den ersten Blick denken, dass sich das Zentralisierungsrisiko in Grenzen halten sollte. Schließlich verantwortet kein einzelner Betreiber aktuell mehr als 2% des kompletten Staking-Volumens.

Doch am Ende werden all diese Nodes-Betreiber durch den LDO Governance-Token kontrolliert.

Die Lido DAO könnte die Validatoren also bspw. durch ein Governance-Votum dazu zwingen, Infrastruktur einzusetzen, mit denen einzelne Transaktionen zensiert werden - bspw. jene, die nicht OFAC-compliant sind.

Kritiker sehen Lido für eine solche extreme Attacke besonders empfänglich, weil die Top 1% Holder mehr als 95% aller LDO-Tokens besitzen.

Eine einzelne DAO mit einer Marktkapitalisierung von “nur” 1,8 Mrd. $ wird damit potenziell zu Ethereums verwundbarsten Stelle.

Wie kann das Problem gelöst werden?

Zunächst: Dass diese Diskussion aktuell so offen auf Twitter geführt wird, spricht für die Ideale der Ethereum-Community.

Eine unmittelbare Lösung gibt es allerdings noch nicht.

Lidos Versuch, sich selbst ein Limit aufzuerlegen, wurden im letzten Jahr in einer DAO-Abstimmung mit überwältigender Mehrheit von 99,8% von den LDO-Holdern abgeschmettert.

Vielversprechender ist da schon ein anderer DAO-Vorschlag.

So wird bereits seit Monaten die Einführung einer Dual-Governance diskutiert, bei der Lidos Nutzer (stETH-Holder) berechtigt wären, ein Veto gegen Governance-Entscheide auszusprechen.

Am Ende wird das Problem jedoch über den Geldbeutel gelöst werden müssen. Es braucht eine dezentralere Alternative, die für ihre Nutzer eine höhere Rendite abwirft. Klingt einfach, ist es leider nicht.

Magic Labs | 52 Mio. $ | Strategisch: Anbieter von Wallet-Infrastruktur für Unternehmen. Zu den Kunden zählen u.a. Macy’s, Mattel und Immutable.

Transak | 20 Mio. $ | Seed: Payment-Infrastruktur für Web3-Plattformen (KYX, NFT-Checkout, Onramp, …).

Illuvium | 10 Mio. $ | Token-Sale: Blockchain-basiertes Rollenspiel auf Immutable X.

Tabi | 10 Mio. $ | Angel-Runde: NFT-Marktplatz auf der BNB Chain.

MetaZone | 3 Mio. $ | Seed: Plattform, auf der man 3D-Content in Form von NFTs minten kann, der dann in verschiedenen Metaverses (Decentraland etc.) eingesetzt werden kann.

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unshETH erleidet Kontrollverlust

Am vergangenen Mittwoch schaffte es ein Angreifer, einen Private Key des LSDfi-Protokolls unshETH zu kompromittieren. Der Preis des Governance Tokens reagierte mit einem Nosedive.

Briefing: unshETH baut auf bestehenden Liquid-Staking-Protokollen wie Lido und Rocket Pool auf und möchte mittels finanziellen Anreizen die Dezentralisierung unter Liquid-Staking-Providern fördern.

Schnelles Handeln: Innerhalb weniger Stunden beteiligten sich mehrere Sicherheitsexperten an einer Rettungsaktion. Glücklicherweise erklärt sich der Hacker nach einem kurzen Austausch mit dem Team schnell dazu bereit, die Kontrolle über die Smart Contracts an die Entwickler zurückzugeben.

Not your Keys, not your Protocol: Mit dem Private Key hatte der Hacker “lediglich” Zugriff auf einen kleinen Teil der unshETH Smart Contracts, welche er rasch um Tokens im Wert von ≈ 375.000 $ erleichterte. Das Team verhandelt nun um eine Rückzahlung der Assets, wobei sie dem Angreifer eine Belohnung in Höhe von 50.000 $ in Aussicht stellen.

Die Moral von der Geschicht’: Gemessen an ≈ 40 Mio. $ TVL scheint der Verlust für das Protokoll verkraftbar zu sein. Nichtsdestotrotz, Situationen wie diese verdeutlichen die Risiken von DeFi. Bevor ihr also das nächste Mal in ein neues Protokoll investiert, überlegt euch ganz genau, ob der Verlust eurer Assets das paar Prozent zusätzliche Rendite rechtfertigt.

Alles neu machte der Mai,oder?

Der Mai ist schon wieder Geschichte. Doch was bleibt in Erinnerung?

  • Meme-Coin-Wahn und verstopfte Mempools

  • Ledgers PR-Fiasko

  • Der Siegeszug der Pudgy Penguins

  • Blurs neues Lending-Protokoll

  • …und Lidos V2 Launch

Auf 6 Slides haben wir alle wichtigen Ereignisse und Charts zusammengefasst und die Gewinner und Verlierer des Monats gekürt (kleiner Spoiler: es gibt ein Unentschieden - 7 Ws vs. 7 Ls).

Lasst gerne Liebe da! Für jede Reaktion macht das Team 10 Pushups.✊

5 Tickets für die Blockchance zu gewinnen

Zwischen dem 28. und 30. Juni kommen in Hamburg über 7.500 Menschen zusammen, um die diesjährige Blockchance zu besuchen.

Als Headliner erwarten sie folgende Schwergewichte:

  • Michael Saylor (MicroStrategy)

  • Raoul Pal (Real Vision)

  • Joseph Lubin (Co-Founder Ethereum)

  • Peter Schiff (Euro Pacific Capital)

Hinzu kommen weitere 300 Speaker (darunter einige Freunde des Hauses🫡) und jede Menge Side Events.

You know the deal: Findet irgendwo in DACH eine coole Konferenz statt, kümmern wir uns um Freikarten.

Dieses Mal verlosen wir unter allen interessierten Lesern 5 kostenlose Economy Tickets (beinhaltet Zugang zu Konferenz, Workshops, Ausstellung sowie zur Networking Night & Afterglow Party).

Mehr Informationen zur Konferenz gibt’s hier.

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Disclaimer: Die im Blockstories Newsletter enthaltenen Informationen stellen in keiner Weise eine Anlageberatung dar. Deshalb gilt: wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die Sie aufgrund der hier präsentierten Informationen treffen.

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