🦉Follow-Up UST und Goldrausch um ENS

Ist Do Kwon ein Wiederholungstäter? ++ Goldrausch um Krypto-Adressen entfacht ++ 5 Kurznachrichten (2x Coinbase)

Hello, hello✌🏼! Wir berichteten gestern in voller Ausführlichkeit vom UST-Desaster. Was nach Versand unseres Newsletters passierte, hatte es nochmal in sich. Insgesamt wird der Verfall des UST wohl in die Krypto-Geschichtsbücher eingehen.Kurzes Follow-Up:

  • UST geriet erneut stark unter Druck und fiel zeitweilig auf 0,30 $ zurück. Aktuell liegt der Kurs bei 0,49 $.

  • LUNA, die Währung, die dazu dienen soll den UST Kurs auf 1,00 $ zu stabilisieren, wurde förmlich aus dem Markt gefegt. Am Montag lag der Kurs eines LUNA-Token noch bei 60,00 $, aktuell bei 0,09 $.

  • Do Kwon, der Kopf hinter UST, meldete sich nach 20 Stunden Stille via Twitter zu Wort und enttäuschte seine Anleger. Vereinfachte Kurzfassung: "Wir können aktuell nicht viel tun und müssen abwarten, bis das Chaos ein Ende nimmt."

Kein Wunder, dass wir uns nach all den Ereignissen heute Do Kwon vorknöpfen wollen.

Unsere Themen heute:

  • Ist Do Kwon ein Wiederholungstäter?

  • 🏆 Goldrausch um Krypto-Adressen entfacht

  • 🗞 5 Kurznachrichten (2x Coinbase)

Ist Do Kwon ein Wiederholungstäter?

So kurz nach dem UST-Crash ist es natürlich leicht, auf den am Boden liegenden Do Kwon einzutreten. Wir sind echte Gentlemen und verzichten darauf. Ein paar Schmankerl über ihn müssen wir aber einfach teilen.🤓

1. Sein Leben vor UST: Jahrgang 1991, Stanford-Absolvent in Computer Science, Forbes 30 under 30, kurze Anstellungen bei Apple und Microsoft als Software Entwickler und Gründer von kleineren Projekten/Firmen (bitte merken, das wird später wichtig).

2. Do verfügt über ein gesundes Selbstbewusstsein und war, zumindest vor dem Crash, extrem vom UST Projekt überzeugt. Das kann man von einem Mitgründer von UST erwarten, ging aber so weit, dass er riesige Geldbeträge gegen UST-Kritiker verwettete. Und das schöne daran: die Kommunikation fand komplett auf Twitter statt. 

Hier die Tweets der Herausforderer, jeweils für 1 Million $ und, weil das offensichtlich nicht ausreicht, für 10 Millionen $. Im März und April diesen Jahres (also wenige Wochen vor dem Crash) geschrieben.

Für Do Kwon, kein Problem: Deal! Cobie (bekannter Krypto-Influencer) dient für die Wette als Buchmacher.

Die Transaktionen fanden komplett auf der Blockchain statt und sind somit öffentlich einsehbar. Hier zum Beispiel die 10 Millionen $ Einzahlung von Do Kwon auf Cobies Wallet.

3. Pünktlich zum UST Crash kam die Krypto-Newsseite CoinDesk mit einer verrückten Story um die Ecke: Do Kwon soll auch Mitgründer eines weiteren gescheiterten algorithmischen Stablecoins gewesen sein - das behaupten ehemalige UST Mitarbeiter.

Basis Cash, so der Name des damaligen Stablecoins, ging 2020 an den Start, rutschte jedoch Anfang 2021 vom 1,00 $ Ankerkurs ab und ist mittlerweile nur noch Bruchteile eines Cents wert. Nicht vergleichbar mit dem UST Desaster: Basis Cash hatte zu Höchstzeiten eine Marktkapitalisierung von lediglich 54,5 Millionen $ (vs. 18 Milliarden $ bei UST). 

Trotzdem ist die Story spannend:

  • Offensichtlich wiederholt sich die Geschichte nun in viel größerem Stil 

  • Das Projekt Basis Cash wurde offiziell von “Rick Sanchez” (und seinem Mitgründer “Morty”...) gestartet. CoinDesk zeigt Chat-Verläufe, die bezeugen sollen, dass sich Do Kwon hinter "Rick verbirgt:

Wir sagen: der perfekte Stoff für die nächste Netflix Mini-Serie!

Goldrausch um Krypto-Adressen entfacht

ENS Adressen sind in aller Munde und werden auf Marktplätzen wie OpenSea zu absurden Summe gehandelt. Vor wenigen Tagen wurden für die Adresse abc.eth sogar 255,000 $ (❗️) bezahlt.

Doch was sind eigentlich ENS Adressen?

ENS steht für Ethereum Naming System und wurde ursprünglich 2017 als Projekt gestartet, um Krypto-Transaktionen benutzerfreundlicher zu machen.Warum das nötig ist?  Möchte man anderen Leuten Kryptoassets schicken, benötigt man deren Wallet Adresse. Diese besteht aus über 30 Buchstaben und Zahlen. Quasi wie eine IBAN... nur länger, ohne Logik und ohne, dass man bei einem Überweisungsfehler den Sparkassenberater anrufen kann.

ENS hilft das Problem zu lösen, indem es Wallet Adressen für Menschen lesbar und einprägsam macht. Hierfür kauft man sich eine freie ENS Adresse und verbindet diese mit dem Wallet. Möchte man bspw. uns etwas senden, dann kann man nun blockstories.eth anstatt 0x062de326d1f1523c28a3854d223134312528253f ins Empfängerfeld eingeben (gerne ausprobieren 😋).

Doch das ist nicht alles, was man mit einer ENS Adresse anstellen kann. So kann man u.a.  auch dezentral gehostete Webseiten aufsetzen (das Darknet liebt diesen Trick👀). Doch die eigentliche Killer-Anwendung sehen Befürworter in der Nutzung der ENS Adressen als "digital identity". Denn mit dieser soll man sich zukünftig im Web3 überall registrieren und einloggen können. Das Coole daran: man hat die Hoheit über seine eigenen Daten und kann selbst entscheiden, welche Daten man mit welchem Service teilt. Dadurch lassen sich ganz neue Formen personalisierter Inhalte vorstellen, weil ich als Nutzer theoretisch nicht jedes Mal aufs Neue einer Website beibringen muss, was mir gefällt und worin meine Interessen liegen. Genauso ließen sich dadurch webübergreifend Personen besser authentifizieren und identifizieren. Prominente Personen wären somit seltener einem Identitätsdiebstahl ausgesetzt.

Deswegen verwundert es auch nicht, dass nicht nur Krypto-Heads die Adoption vorantreiben. Auch Promis wie Jimmy Fallon und Paris Hilton sowie erste Marken wie Puma nutzen die ENS Adressen bereits als ihre digitale Identität auf Twitter.

Alles nur wieder Hype oder wirkliche Innovation? 

Wir sehen in ENS Domains langfristig einen echten Nutzen und haben uns selbstverständlich unsere Namen bereits gesichert🤓. Aber Krypto wäre nicht Krypto, würden um diese ENS Adressen nicht direkt wieder ein echter Goldrausch ausbrechen.

Der Verkauf von abc.eth für knapp 255,000 $ ist kein Einzelfall. ENS Domains haben die technische Beschaffenheit von NFTs und lassen sich als solche auch handeln. Dementsprechend gierig sind viele aktuell, sich vermeintlich wertvolle Adressen zu sichern (Kluger Marketing Move: Budweiser hat sich bereits beer.eth gesichert🍺). 

Wir bleiben hier dran und verfolgen vor allem, wer sich letztlich eule.eth sichern wird.

Kurznachrichten

  1. Coinbase I: Nach schlechten Q1/22 Zahlen (Nutzerrückgang und ein Verlust von rund 430 Millionen $) notiert die Aktie mittlerweile mit knapp 50 $ rund 88% unter Allzeithoch (Autsch!)

  2. Coinbase II: Im Quartalsbericht sorgte die Aussage, dass für Kleinanleger im Fall der Insolvenz von Coinbase das Risiko besteht, ihre Vermögenswerte zu verlieren, für Aufregung. Der CEO Brian Armstrong versuchte daraufhin, die Gemüter schnell wieder zu beruhigen, aber nicht zu unrecht gibt es den Spruch: "Not your wallet, not your coins."

  3. Erste Planungsaufnahmen von Bitcoin City veröffentlicht. Das Städtebauprojekt vom Präsidenten El Salvadors soll komplett durch Bitcoin-Bonds finanziert und unterhalten werden. Hat etwas Dystopisches 🤔.

  4. Dapper Labs, die Firma hinter der Flow Blockchain und dem NFT Projekt NBA Top Shot, erhält 725 Millionen $ (u.a. von a16c und Coatue) für sog. "Developer-Fund". Solche Funds sind Teil des offiziellen Playbooks für die meisten Protokolle, um Entwickler zu incentivieren, auf der eigenen Blockchain zu bauen.

  5. Otherside, das gewaltige Metaverse Projekt von den Bored Ape Machern Yuga Labs, veröffentlicht erstes Gameplay-Video. Uns reißt das noch nicht vom Hocker.

Jetzt ab in die Mittagspause.🍛 Für uns gibt's Vietnamesisch und für den Chef wahrscheinlich ne kleine Maus.

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