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FriendTech - der Bull und der Bear Case
Plus: Coinbase erwirbt Beteiligung an Circle ++ Mastercard kooperiert mit Ripple ++ Yuga Labs bricht mit OpenSea
Willkommen bei Blockstories, wo wir uns fragen, wie viel Defibrillator in DeFi steckt.
Unsere heutige Themen:
🚀 Hype: FriendTech stürmt an die Spitze der Charts
📊 Chart: Base beschert Coinbase Millionengewinn
🦍 NFT: Yuga Labs bricht mit OpenSea
USDC: Coinbase erwirbt eine Minderheitsbeteiligung an Circle, dem Emittenten von USDC, der mit Auflösung des Centre Consortiums die Kontrolle über den US-Stablecoin übernimmt. Zusätzlich soll USDC auf 6 weiteren Blockchains launchen.🤝
Mastercard: Der Zahlungsriese hat sein “CBDC Partner Program” herausgebracht. Zu den ersten Teilnehmern gehören neben Ripple auch Consensys und Fireblocks.💵
Führungswechsel: Der Cool Cats CEO Stephen Teglas ist von seiner Position zurückgetreten. “Clon”, der Gründer des Projekts, übernimmt.🔄
Glückspilz: Am Freitag hat ein einzelner Miner einen Bitcoin-Block gelöst und den Reward von 6,25 BTC eingesackt. Im Durchschnitt lösen Miner dieser Größe nur alle 7 Jahre einen Block.🍀
Bitget: Aufgrund von Betrugsbedenken durch Regulierungsbehörden verschärft die Kryptobörse ihre KYC-Anforderungen. Bestehende Kunden haben bis zum 1. Oktober Zeit, den neuen Vorgang abzuschließen.🔍
FriendTech stürmt an die Spitze der Charts
Liftoff! We have a liftoff!
Der anfängliche Hype um die neue Social App FriendTech war am vergangenen Donnerstag bereits abgeklungen, als das Team eine Finanzierungsrunde durch den renommierten Krypto-VC Paradigm (u.a. Blur) bekannt gab.
Damit wurde das Projekt mit einem Schlag legitimiert. Der angekündigte Airdrop schien plötzlich kein loses Versprechen mehr, sondern fixer Bestandteil des Business Plans.
Das Resultat 10 Tage nach Launch: 85.000 Nutzer, fast 1,5 Mio. Transaktionen und 1,4 Mio. $ Protokollumsatz allein in den letzten 24h (mehr als Bitcoin, Uniswap und Tron).
Ist FriendTech Kryptos erste Consumer App, die die eigene Blase verlassen wird oder nur ein weiteres Casino-Abenteuer?
Refresher zu FriendTech
Bevor es in medias res geht und wir die Perspektiven des Projekts beleuchten, folgt ein kurzer Refresher.
FriendTech ist eine Social App auf Coinbase’ neuer Blockchain Base, die im Grunde genommen wie ein Aktienmarkt für Twitterprofile funktioniert.
Nutzer können “Anteile” an einem Twitterprofil kaufen und verkaufen, wobei sie durch den Besitz die Möglichkeit erlangen, dem jeweiligen Account privat zu schreiben und seiner Broadcast-Liste beizutreten.
Den Preis der jeweiligen Aktie bestimmt dabei eine sog. Bonding Curve: je mehr Aktien eines Profils gekauft werden, desto höher der Preis, wobei dieser exponentiell steigt.
Bei jeder Transaktion fließen 5% ans Protokoll und 5% in die Taschen des Accounts, dessen Aktien gehandelt werden.
Visualisierung von FriendTechs Bonding Curve (Schätzung)
Die App ist äußerst clunky. Zudem sind ähnliche Projekte in der Vergangenheit immer gescheitert, weswegen viele Beobachter FriendTech eine geringe Lebenserwartung voraussagen.
Jede Medaille hat jedoch 2 Seiten. Also, wie sehen der Bull und Bear Case für FriendTech aus?
🐂 Der Bull Case
1/ Krypto-Zeitgeist
Seit Monaten bewegt sich der Kryptomarkt seitwärts. Auf der Suche nach Dopamin bieten Social Tokens als Spekulationsobjekt eine freudvollere Alternative zu Memecoin-Trading. Erst Recht, wenn sie durch die Aussicht auf einen Airdrop befeuert werden.
2/ Netzwerkeffekte durch Composability
Die offene Natur von Krypto-Apps erlaubt anderen Entwicklern, eigene Anwendungen auf ihnen aufzusetzen.
In den wenigen Tagen seit Launch sind bereits einige Tools gelauncht worden:
FriendTech Shares lassen sich jetzt zu einem ERC-20 Token wrappen, wodurch sie bspw. auf Uniswap gehandelt werden können
Auf Aevo kann man Short- & Long-Positionen gegenüber FriendTech einnehmen
Und mit FriendMex gibt es eine Oberfläche, auf der auch ohne Invite Code investiert werden kann
Die Innovationsgeschwindigkeit ist damit nicht durch die Ressourcen von FriendTech begrenzt.
3/ Netzwerkeffekte durch Influencer
Anfang letzter Woche bestand der Nutzerkreis noch ausschließlich aus Krypto-Twitter. Mittlerweile befinden sich NBA-Spieler, E-Sports-Promis und Only Fans Creator unter den Nutzern.
Ihnen wird nicht entgangen sein, dass die 10 meistgehandelten Profile in wenigen Tagen bereits insgesamt mehr als 600k $ verdient haben. Verrückt!
Influencer bringen ihre Follower und damit neue Nutzer mit.
🐻 Der Bear Case
1/ Nachhaltiger Produktnutzen
Alle bisherigen Social Token Projekte wie Bitclout, Rally und Wumbo haben das gleiche Ende genommen: Bedeutungslosigkeit nach kurzem Hype.
Möchte FriendTech von Dauer sein, braucht es mehr Substanz und Nachhaltigkeit als “Number-go-up-Spekulation”.
2/ Poröse Anreizstrukturen
Creator verdienen dann Geld, wenn ihre Shares den Besitzer wechseln. Von welcher Dauer solche “Royalty-Zahlungen” sind, haben wir bei NFTs live mitverfolgen können.
Mit ERC-20 Tokens gibt es bereits einen Weg, wie sich sowohl Plattformgebühren als auch Royalties umgehen lassen.
3/ Ponzinomics
FriendTech liefert das ultimative Ponzi-Scheme on steroids. Die steile Bonding Curve belohnt frühe Käufer exponentiell mehr als späte Einsteiger.
Am Ende wird es Nutzer geben müssen, die dafür die Zeche zahlen und mit den Shares ihres Lieblingsinfluencers Verluste machen werden.
Wie viele seriöse Influencer werden ihr über Jahre aufgebautes Social Capital aufs Spiel setzen wollen?
Fazit
Vor einem Monat hieß es noch, dass Krypto nur Infrastruktur und keine Anwendungen bereithielte.
Ob FriendTech nun die App ist, die langfristig den Durchbruch erzielen wird? Unwahrscheinlich.
Was FriendTech aber zeigt, ist, dass Krypto die Chance hat, eines der größten Web2 Verticals aufzubrechen: Social.
Nämlich dann, wenn es mehr als nur seine dezentrale Alternative sein möchte.
💎 Falls ihr euch gerne einen eigenen Eindruck verschaffen wollt, findet ihr hier eine Liste an Invite Codes.
Port3 | 7 Mio. $ | Seed : Plattform, auf der Nutzer basierend auf on- und off-chain Aktivitäten ihre Web3-Identität aufbauen können.
Ellipsis Labs | 3,3 Mio. $ | Seed : Entwickler hinter Phoenix, einer dezentralen Limit-Orderbuch DEX auf Solana.
Base beschert Coinbase Millionengewinn
Der Onchain Summer nimmt Fahrt auf. Dank Memecoin-Trading und FriendTech hat Base innerhalb der ersten 2 Wochen nach Launch bereits mehr als 1 Mio. $ an Gewinn abwerfen können - mehr als Arbitrum und Optimism im selben Zeitraum zusammen.
Zur Erinnerung: Base ist ein Rollup, dass Ethereum dabei hilft, mehr Transaktionen zu verarbeiten, indem sie die Transaktionen auf ihren eigenen Netzwerken ausführen und nur die Transaktionsdaten in gebündelter Form auf die Ethereum Layer-1 übertragen.
Rollup Economics 101: Das Geschäftsmodell der meisten Rollups ist dabei recht simpel. Ihr Gewinn setzt sich zusammen aus der Differenz ihrer…
Einnahmen: Die Transaktionsgebühren, welche Nutzer auf der Layer-2 zahlen
und
Ausgaben: Die Kosten, welche sowohl bei der Verarbeitung als auch der Übertragung von Transaktionsdaten auf Ethereum entstehen.
Doch was macht Base so profitabel? Im Schnitt sind die Transaktionsgebühren auf der Layer-2 höher als auf Arbitrum und Optimism. Die Kosten für die Datenübertragung bisher hingegen nur halb so hoch.
Bedeutsames Upgrade: Ende des Jahres sollen die Übertragungskosten für Rollups durch Ethereums nächstes großes Upgrade um bis zu 10x sinken. Zum Vorteil für Endnutzer, die geringere Gebühren zahlen werden. Nachteilig für Rollups, deren Einnahmen dadurch kurzfristig stark sinken werden.
Zoom Out: Mit ihrer eigenen Layer-2 scheint sich Coinbase eine neue Cash Cow aufzubauen. Ob die Wall Street davon schon Wind bekommen hat?
Yuga Labs bricht mit OpenSea
Yuga Labs, die Firma hinter den NFT-Projekten Bored Ape Yacht Club und CryptoPunks, wird OpenSeas Seaport-Protokoll mit künftigen Kollektionen nicht mehr unterstützen. Das gaben sie letzte Woche in einer Pressemitteilung bekannt.
Was zuletzt geschah: Am Donnerstag gab OpenSea bekannt, dass ab März 2024 alle Royalty-Zahlungen optional werden würden. Zudem werden bereits ab Ende August keine Marktplätze mehr von OpenSeas “Operator Filter” blockiert werden, die keine Royalty-Zahlungen durchsetzen.
Grabstein für Royalties: Beteiligungen an der Weiterverkäufen der eigenen Werke galten einst als zentrales Verkaufsargument für NFTs. Da sich diese jedoch nicht per Smart Contract festschreiben lassen, sondern vom jeweiligen NFT-Marktplatz abgeführt werden müssen, waren sie stets anfällig für einen Unterbietungswettbewerb der Plattformen…mit der de facto Abschaffung als Ende.
Wachrüttler für die Industrie: Ohne Handelsvolumen und Royalties fehlt es den meisten NFT-Projekten am Geschäftsmodell. Neue Lösungen werden dringend benötigt.
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