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Hasu über die Zukunft von Ethereum und DeFi
Hasu zählt zu den intellektuellen Schwergewichten der DeFi-Industrie. Als Strategic Advisor von Lido, dem Marktführer im Bereich Liquid Staking, und als Strategy Lead bei Flashbots, einem der zentralen Infrastrukturanbieter für MEV, gestaltet er das Ethereum-Ökosystem maßgeblich mit. In unserem Interview gibt er uns seinen Blick auf DeFi und den State of Ethereum.

Dieser Beitrag erschien im DACH Insider Ausgabe 17 am 27.04.2025. Der DACH Insider ist das Insider-Journal für die deutschsprachige Digital Assets Industrie. Jeden zweiten Sonntag liefern wir exklusive Analysen und Hintergrundberichte aus dem DACH-Raum.
Hasu zählt zu den intellektuellen Schwergewichten der DeFi-Industrie.
Als Strategic Advisor von Lido, dem Marktführer im Bereich Liquid Staking, und als Strategy Lead bei Flashbots, einem der zentralen Infrastrukturanbieter für MEV, gestaltet er die wichtigsten Weichenstellungen im Ethereum-Ökosystem maßgeblich mit.
Auch für uns bei Blockstories war Hasu über die Jahre eine prägende Figur. Nicht zuletzt durch den Podcast Uncommon Core hat er unser Verständnis von Krypto und DeFi entscheidend beeinflusst.
Letzte Woche hatten wir das Vergnügen, uns mit Hasu zusammenzusetzen und tief in die strategische Zukunft des DeFi-Ökosystems einzutauchen. Wir sprachen unter anderem über:
DeFis Innovationslandschaft – wo echte Fortschritte entstehen und wo noch große Herausforderungen liegen
The State of Ethereum – die drei Maßnahmen, mit denen Hasu das Ökosystem neu ausrichten würde
Modular vs. integrated – warum die Zukunft des Blockchain-Ökosystems modular ist
Lidos Erfolgsformel – und wie das Protokoll seine Marktführerschaft weiter ausbauen will
Strategische Vorbilder – welche Krypto-Unternehmen Hasu besonders beeindrucken
Definitiv ein Interview aus den Tiefen des Rabbit Holes – und eines, das unseren Blick auf die nächste Phase von DeFi geschärft hat.
Ein Blick auf DeFis Innovationslandschaft
Du bist strategisch tief in die DeFi-Entwicklung eingebunden – bei Flashbots und Lido sitzt du direkt an den Schalthebeln, wenn es darum geht, wie sich Ethereum und DeFi weiterentwickeln. Für viele fühlt es sich aktuell deutlich langsamer an als noch vor zwei, drei Jahren. Die DeFi-Innovationen wirken inkrementeller, technischer, weniger sichtbar.
Wie nimmst du diese Entwicklungen wahr? Ist das für dich der nächste Evolutionsschritt oder sind wir einfach in einer Art Innovationspause angekommen?
Ich sehe das ganz klar nicht als Innovationspause, sondern als Übergang in eine Reifephase. Die großen „Wow“-Momente, wie wir sie im DeFi-Summer erlebt haben, sind natürlich seltener geworden, aber das heißt nicht, dass nichts passiert. Im Gegenteil: Gerade jetzt passiert viel Fundamentales. Was sich geändert hat, ist die Art der Innovation. Sie ist weniger sichtbar, weniger aufsehenerregend, aber strategisch viel relevanter.
Wir sehen aus meiner Sicht gerade drei Bewegungen, die sich gegenseitig verstärken: Erstens die vertikale Integration: Viele Protokolle holen sich kritische Infrastrukturelemente wie Wallets, Orderflow-Mechanismen oder sogar eigene Chains direkt ins Haus. Das hat sehr viel mit strategischer Kontrolle zu tun. Uniswap ist da ein gutes Beispiel: Sie bauen gezielt an den Punkten, an denen Wert entsteht, eine eigene Infrastruktur auf.
Zweitens gibt es eine klare Plattformisierungstendenz. Genau da, wo kein strategischer Engpass liegt, wird bewusst geöffnet: Auch hier ist Uniswap mit seiner v4 und den Hooks ein gutes Beispiel.
Und drittens, ganz zentral, die Modularisierung der Blockchain-Infrastruktur. Früher war jede Chain ein Monolith. Heute denken wir in Execution, Settlement und Data Availability als separate Schichten. Das mag technisch klingen, aber es ist Teil eines viel größeren Zyklus, den man in der Technologiegeschichte immer wieder sieht: Systeme werden erst integriert, dann modularisiert, dann wieder neu integriert – auf einem höheren Niveau. Wir sind gerade mitten in dieser Bewegung.
All das wirkt von außen vielleicht wie eine Phase der Konsolidierung. Aber ich bin überzeugt: Genau in dieser Phase werden die Grundlagen für die nächste echte Innovationswelle gelegt.
Wenn wir also gerade dabei sind, das Fundament neu zu legen – was hält uns noch davon ab, in die nächste Phase zu kommen? Wo liegen aus deiner Sicht heute die größten strukturellen Engpässe?
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