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Interview mit tradias-Gründer Christopher Beck

Nach dem Erhalt der Lizenz als Wertpapierhandelsbank steht für tradias nun die europäische Expansion im Fokus. Über die Strategie und den aktuellen Marktausblick sprachen wir mit Gründer Christopher Beck.

Dieser Beitrag erschien im DACH Insider Ausgabe 04 am 20.10. Der DACH Insider ist das neue Insider-Journal für die deutschsprachige Digital Assets Industrie. Jeden zweiten Sonntag liefern wir exklusive Analysen und Hintergrundberichte aus dem DACH-Raum. Schau dir hier die komplette Ausgabe an.

Vor etwas mehr als einer Woche erhielt der Frankfurter Digital Assets Spezialist tradias die lang ersehnte Lizenz als Wertpapierhandelsbank - ein entscheidender Meilenstein für das Unternehmen. Knapp vier Jahre nach seiner Gründung erlangt tradias damit die Unabhängigkeit von Bankhaus Scheich. Ausgestattet mit einer frischen Kapitalspritze plant der Market Maker nun, seine europäische Expansion mit voller Energie voranzutreiben und neue innovative Produkte auf den Markt zu bringen.

Unser strategisches Ziel ist es, der führende One-Stop-Liquiditätsanbieter für Krypto und tokenisierte traditionelle Assets zu werden. Die Lizenz erlaubt es uns, uns voll auf Digital Assets konzentrieren und schneller neue Produkte auf den Markt zu bringen. Das bringt uns in eine starke Position, um in den kommenden Jahren die nächsten Wachstumsmärkte zu erschließen.

Christopher Beck, Gründer von tradias

Im Gespräch mit Gründer Christopher Beck haben wir tiefer in die Strategie für die kommenden Jahre geblickt. Er verrät, welche Produktkategorien künftig im Fokus stehen, wie sich tradias im Wettbewerb mit anderen großen Market Makern differenzieren will und welche Rolle Tokenisierung sowie die neuen MiCAR-Regulierungen dabei spielen. Und natürlich wollten wir auch wissen, ob ein IPO nun eigentlich das Endgame für tradias ist.

Anfänge, Kunden und Marktpositionierung

Bevor wir über euren jüngsten Lizenzerhalt und die Zukunft von tradias sprechen, lass uns kurz einen Blick auf eure Anfänge werfen – vor allem auf eure Verbindung zum Bankhaus Scheich. Wie wichtig war deren Unterstützung, und wie seid ihr damals von der Idee zur Umsetzung gekommen?

Ja, absolut. In den ersten Tagen war es wirklich entscheidend, dass wir die bestehende Struktur des Bankhauses Scheich nutzen konnten. Das hat vieles erleichtert. Man hat oft eine Idee, aber ist sich nicht sicher, ob der Markt dafür schon bereit ist. Schafft man es wirklich, etwas aufzubauen, das genug Nachfrage generiert und bei den Kunden ankommt? Deswegen haben wir im kleinen Rahmen innerhalb des Bankhauses gestartet. Unser erstes Projekt war die Tokenisierung einer Telekom-Aktie. Wir haben ein bisschen Marketing darum gemacht und das Ganze mit der BaFin abgestimmt.

Heute ist das Thema der Tokenisierung wieder in aller Munde. Aber wie war das damals? Wie seid ihr auf die Idee gekommen, ausgerechnet eine Telekom-Aktie zu tokenisieren?

Wir hatten damals mehrere potenzielle Partner im Blick, die Interesse an solchen Projekten hatten. Für uns war es immer wichtig, gleich die BaFin ins Boot zu holen, um sicherzustellen, dass alles regulatorisch sauber ist. Die Telekom war erfreulicherweise sehr offen für das Projekt, vor allem durch ihre Tochter T-Systems, die unser erster Kunde wurde. Das war eigentlich ein reiner Proof of Concept. Wir haben den Token gemintet, verkauft, zurückgekauft und wieder geburnt – alles, um zu zeigen, dass es sicher und transparent abläuft. Das war Anfang 2020 und so richtig der Startschuss.

Warum habt ihr euch dann entschieden, tradias als separate Einheit vom Bankhaus Scheich zu gründen? Hättet ihr nicht weiter unter dem Dach des Bankhauses operieren können?

Das ist eine gute Frage, und natürlich gibt es Argumente für beide Ansätze. Aber letztlich haben wir uns für eine Ausgründung entschieden, weil wir einen ganz klaren Fokus auf Digital Assets wollten. Das Bankhaus Scheich ist eine 100% inhabergeführte Boutique, die sehr spezialisiert ist in dem, was sie tut und das seit 40 Jahren erfolgreich macht. Aber für uns war klar: Wenn wir wirklich wachsen und in Europa einer der führenden Player im Digital-Asset-Bereich werden wollen, brauchen wir einen anderen Ansatz. Wir wollten eine Unternehmenskultur aufbauen, die stärker auf Wachstum ausgerichtet ist und ein anderes Risikoprofil hat. Am Schluss hat es dann für uns einfach Sinn gemacht, das ganze in eine eigene Entity zu packen und die Ausgründung zu forcieren.

Ok, verstehe. Im Vorgespräch meintest du, dass ihr eine der wenigen Institutionen weltweit seid, die so stark auf Digital Assets fokussiert sind. Was genau ist euer Alleinstellungsmerkmal im Markt?

Ja, der Kryptomarkt ist wirklich besonders in dem Sinne, dass es viele Anbieter gibt, die sagen, sie seien Market Maker oder Liquidity Provider. Aber unser USP besteht aus zwei wesentlichen Punkten: Erstens agieren wir in einem hoch regulierten Umfeld. Viele Marktteilnehmer versuchen, diesen Bereich zu meiden, aber wir sehen darin einen klaren Vorteil. Wir sind von der BaFin reguliert, und wir verstehen die Regulatorik, was für unsere Partner extrem wichtig ist. Besonders in Deutschland sind die Anforderungen in Bezug auf Reporting, Compliance und Marktüberwachung sehr hoch.

Zweitens haben wir ein sehr robustes Setup aufgebaut. Unsere Uptime liegt bei über 99,9%, selbst in volatilen Marktphasen waren wir immer da, während andere Marktteilnehmer und Börsen mit Ausfällen zu kämpfen hatten. Wir bieten Market-Maker-Garantien an, zeigen konstante Spreads und haben eine sehr große Coin-Range – mittlerweile handeln wir reguliert über 120 Coins. Das können wir, weil wir Custody-agnostisch und die Verwahrung starken Partnern überlassen. Zudem ist unser Pricing auf der Euro Seite extrem stark, während sich die meisten anderen Market Maker auf den Dollar-Markt spezialisieren.

Wie hat sich die Kundenbasis über die letzten Jahre verändert? Ihr habt ja unter anderem mit Trade Republic einen großen Deal abgeschlossen.

Ja, Trade Republic ist definitiv einer unserer Flagship Kunden. Insgesamt muss man sagen, dass Neobroker und Neobanken – alles, was Retail-facing ist – sehr früh dabei waren. 2021 war definitiv das Jahr, in dem diese Kundengruppe für uns am wichtigsten war. Sie waren agil und innovativ, was unser Business stark vorangetrieben hat. Diese Neobroker sind nach wie vor eine unserer Hauptkundengruppen, aber mittlerweile haben wir auch den Fokus auf größere institutionelle Kunden ausgeweitet. Wir sehen eine Wasserfallstruktur: Zuerst kamen die Neobroker, dann folgten Krypto-native Firmen wie Krypto-Broker oder ETP-Provider, und jetzt, mit zunehmender regulatorischer Klarheit durch MiCA, rücken auch traditionelle Institutionen wie Banken und Asset Manager in den Fokus.

Tokenisierung: Strategisches Kalkül und Trends

Auch wenn der Großteil eures Geschäfts heute auf Krypto-Assets ausgerichtet ist, habt ihr die Tokenisierung von traditionellen Vermögenswerten nicht aus den Augen verloren. Was ist da das strategische Kalkül? Warum nicht einfach ausschließlich auf Krypto-Assets fokussieren?

Das ist eine sehr gute Frage. Für uns war von Anfang an klar, dass die Tokenisierung von traditionellen Vermögenswerten eine riesige Chance darstellt. Wir glauben fest daran, dass die Zukunft auch für traditionelle Finanzprodukte auf der Blockchain liegt. Krypto-Assets sind gewissermaßen der erste Anwendungsfall, aber das wahre Potenzial der Blockchain-Technologie entfaltet sich erst, wenn auch andere Assetklassen wie Anleihen, Immobilien oder Aktien tokenisiert werden. Das sehen wir als die nächste große Entwicklung. Unser strategisches Ziel ist es, der One-Stop-Liquiditätsanbieter für beide Welten zu sein – Krypto und tokenisierte traditionelle Assets. Wir wollen unseren Kunden die Möglichkeit bieten, mehrere Assetklassen über eine Plattform zu handeln. Das macht uns flexibel und gibt uns die Möglichkeit, auf Marktveränderungen schnell zu reagieren. Sobald sich die Infrastruktur etabliert hat und regulatorische Klarheit herrscht, wird der Markt für tokenisierte Vermögenswerte enorm wachsen, und wir wollen frühzeitig eine starke Position in diesem Bereich aufbauen.

Ok, das leuchtet ein. Und was sagt dein Bauchgefühl – wie wird sich der Anteil von Krypto-Assets und tokenisierten Real-World-Assets in eurem Geschäft in den nächsten fünf Jahren entwickeln?

Das diskutieren wir selbst sehr oft intern (lacht). Ich könnte mir vorstellen, dass in fünf bis sieben Jahren der Anteil von tokenisierten Real-World-Assets auf 50 % steigt. Ich glaube fest daran, dass traditionelle Finanzprodukte auf der Blockchain abgebildet werden, sobald die Infrastruktur ausgereift ist. Es fehlt aktuell noch an Interoperabilität und klaren Standards, aber wenn diese Herausforderungen gelöst sind, wird das Wachstum im Bereich der tokenisierten Assets enorm sein.

Was wir bisher gesehen haben, ist, dass tokenisierte Vermögenswerte vor allem von großen Foundations oder DAO-Treasuries genutzt werden, die stabile Anlagen für ihre Treasury suchen. Was wir aber noch nicht gesehen haben, ist, dass institutionelles Geld aus der traditionellen Welt signifikant in diese Instrumente fließt. Es wirkt oft so, als fehle noch der ganz klare Benefit gegenüber dem bestehenden System.

Ja, gerade in der institutionellen Welt sehen wir oft, dass tokenisierte Vermögenswerte eher als zusätzliche Kostenquelle wahrgenommen werden. Die traditionellen Setups funktionieren und es gibt wenig Anreiz, einen tokenisierten Bond zu kaufen, wenn der gleiche Bond auch auf herkömmliche Weise erworben werden kann – besonders, wenn der tokenisierte Bond illiquide ist, weil ihn kaum jemand preist. Für viele institutionelle Investoren bietet das einfach noch keinen klaren Mehrwert.

Was könnte der unique Enabler sein, der die Adoption wirklich beschleunigt?

Ich glaube, dass ein vielversprechender Ansatz die Tokenisierung von Vermögenswerten ist, die bisher schwer zugänglich waren. Das könnte etwa Infrastrukturprojekte oder andere Real-World-Assets betreffen. Der langfristige Key Driver bleibt aber sicherlich die Kostenersparnisse, die bei den Banken durch Einbindung der Blockchain-Technologie erzielt werden können. Eine Senkung der Kosten von ca. 30% der Abwicklungskosten wird bei jeder Bank den Fokus extrem schärfen. Dies kann aber, wie gesagt, erst passieren, wenn ein Großteil der Marktteilnehmer bereit ist, auf Blockchain-Technologie umzustellen. Der kurzfristig größte Hebel liegt meines Erachtens im Collateral Management. JP Morgan und Goldman Sachs haben in den USA bereits Ansätze gezeigt, bei denen Collateral intraday on-chain hin- und hergeschoben wird. Das ist ein sehr vielversprechender Use Case, weil er reale Effizienzgewinne mit sich bringt.

Normalerweise passen wir Collateral nur ein- oder zweimal am Tag an, obwohl sich die Positionen sekündlich ändern. Mit Blockchain-Technologie könnten wir Collateral in Echtzeit anpassen, was Risiken eliminiert und möglicherweise auch die Margin-Anforderungen senken könnte. Zudem beschleunigt es den Geldfluss – etwa zwischen einer US- und einer europäischen Entity eines Unternehmens. Das macht wirklich Sinn und ist ein konkreter Vorteil.

Lizenzerhalt und Zukunftspläne

Interessant. Lass uns jetzt über den Lizenzerhalt sprechen. Du hast schon erwähnt, dass ihr jetzt unabhängiger vom Bankhaus Scheich agiert. Was ändert sich konkret für euch, und welche neuen Türen öffnen sich dadurch?

Ja, genau. Die Struktur ist jetzt deutlich verständlicher und schlanker, was besonders hilfreich ist, wenn wir über den deutschen Markt hinaus expandieren und uns auf MiCA in Europa vorbereiten. Wir müssen nicht mehr ständig erklären, wie wir mit dem Bankhaus Scheich zusammenarbeiten, sondern können eigenständig agieren. Ich denke, das war auch ein großer Push für unsere Mitarbeiter – die Möglichkeit, das Geschäft vollständig unabhängig voranzutreiben, gibt uns viel mehr Dynamik.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Thema Balance Sheet. Bisher mussten wir uns das mit dem traditionellen Geschäft des Bankhauses teilen, was immer die Frage aufwarf, wie und wo Kapital allokiert wird. Jetzt können wir uns voll auf Digital Assets konzentrieren und schneller neue Produkte umsetzen. Das bringt uns in eine starke Position, um in den kommenden Jahren die nächsten Wachstumsmärkte zu erschließen.

Kannst du da schon konkreter werden? Welche neuen Produkte oder Kategorien stehen im Fokus?

Unsere Kernkompetenz bleibt natürlich das Market Making und der Handel, das ist unser Kerngeschäft. Aber es gibt eine Reihe von Produkten, die eng mit dem Trading verknüpft sind und ebenfalls Potenzial haben. Ein großes Thema ist zum Beispiel Lending. Ein Problem, das der Kryptomarkt insgesamt noch hat, ist, dass es nur wenige wirklich institutionelle Angebote gibt, um das Kapital, das investiert wurde, auch arbeiten zu lassen. Es fehlt ein nachhaltiges, institutionelles Angebot für Borrowing und Lending, insbesondere nach den Fällen wie Celsius und BlockFi. Der Bereich Securities Lending im traditionellen Finanzmarkt ist extrem relevant und auch eng mit dem Trading verbunden – das ist etwas, was wir uns in Zukunft definitiv anschauen werden.

Ein weiteres Thema sind strukturierte Produkte. Es gibt immer wieder institutionelle Nachfrage nach Produkten, die die Volatilität etwas herausnehmen, ohne den Bezug zur Assetklasse zu verlieren. Unser Ansatz wird sein, den Fokus zu behalten und, wo es Sinn macht, mit Partnern zusammenzuarbeiten. Wir müssen nicht alles selbst machen. Es gibt viele Strukturierungsexperten, denen die nötigen Lizenzen fehlen, die aber auf der Derivateseite große Expertise haben. Da sehen wir das Potenzial, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen.

Du hast Borrowing und Lending erwähnt – das ist ein Bereich, in dem nach dem letzten Bull Run viel Leverage aus dem System verschwunden ist. Siehst du darin das größte Umsatzpotenzial, oder ist es eher eine Summe aus verschiedenen Dienstleistungen, die insgesamt die Attraktivität steigert?

Es ist definitiv die Summe der Teile. Unser Trading-Produkt ist oft der Einstiegspunkt in die Beziehung mit unseren Kunden, aber dann geht es darum, wie wir diese Beziehung ausbauen können. Wir agieren sehr kundenorientiert und schauen immer, was der nächste Schritt für unsere Kunden sein könnte. Wenn jemand auf Bitcoin sitzt und das Kapital nicht aktiv arbeitet, stellt sich die Frage: Wie können wir das ändern? Hier sehe ich im Bereich Lending einen großen Hebel.

Gerade bei Assets wie Bitcoin könnte ein institutionelles Lending-Angebot eine enorme Rolle spielen, da viele unserer Kunden nicht die Möglichkeiten oder das Interesse haben, selbst etwas zu bauen. Wir haben jedoch ein sehr gutes globales Netzwerk an potenziellen Borrowern, seien es große OTC-Desks oder Buy-Side-Kunden, die Bedarf haben. Ich denke, wir sind in einer guten Position, diese beiden Seiten zusammenzubringen und aus Deutschland heraus anzubieten. Das hat definitiv ein hohes Umsatzpotenzial, aber wie gesagt, es ist das Zusammenspiel der verschiedenen Produkte, das den Wert schafft.

Im Zuge eures Lizenzerhalts hörte man auch, dass ihr die geographische Expansion plant. Welche Märkte schaut ihr euch an?

Unser Fokus liegt klar auf Europa, speziell auf der EU. Es gibt hier in den nächsten drei bis fünf Jahren enormes Potenzial, da immer mehr institutionelle Player in den Markt kommen werden. Wir sehen, dass jeder Markt in Europa seine eigenen Besonderheiten hat, und um wirklich erfolgreich zu sein, braucht man ein tiefes Verständnis des jeweiligen lokalen Marktes.

Kannst du das an einem Beispiel veranschaulichen?

Zum Beispiel haben wir bereits einige Kunden in der Schweiz und den Niederlanden. In der Schweiz legen die Kunden enormen Wert auf unsere Regulierung, während Coin-Range und Pricing weniger wichtig sind. In den Niederlanden dagegen ist es genau umgekehrt – dort zählen Coin-Range und Preis. Das zeigt, dass jeder Markt anders tickt, und wir werden uns zum Anfang auf ein oder zwei Länder fokussieren, um dort mit unserer Expertise erfolgreich zu sein. Frankreich, Italien, Spanien und die Benelux-Länder sind sicherlich interessant für uns.

Und wie sieht das Endgame für euch aus? Irgendwann IPO oder welche Story habt ihr im Zuge eurer Finanzierungsrunde nach außen getragen? 

Ob es am Ende ein IPO wird, das werden wir sehen. Europa entwickelt sich durch MiCA und die steigende institutionelle Adoption zu einem immer attraktiveren Marktplatz – auch für globale Player. Besonders bei den großen, traditionellen Unternehmen sehen wir, dass der Bedarf an Aufholarbeit enorm ist, wenn man jetzt erst beginnt, sich mit dem Thema Digital Assets zu beschäftigen. Die Herausforderungen sind groß, und die Frage ist, ob diese Unternehmen die Agilität und den Willen haben, diese Transformation intern zu bewältigen, oder ob es nicht einfacher ist, nach außen zu schauen und Partnerschaften einzugehen.

Für uns ist das jedoch nicht der zentrale Punkt. Unser Fokus liegt darauf, der führende Market Maker für Digital Assets in Europa zu werden. Wir sind auf einem guten Weg, auch wenn noch viel Arbeit vor uns liegt. In naher Zukunft interessieren uns vor allem strategische Partnerschaften, um Produkte schneller auf den Markt zu bringen oder neue Märkte schneller zu erschließen. Das sind Themen, mit denen wir uns aktuell beschäftigen. Was die langfristige Zukunft bringt – ob IPO oder etwas anderes – das wird sich zeigen.

Zum Schluss würde mich noch dein Market Outlook fürs nächste Jahr interessieren, vor allem in Hinblick auf MiCA.

MiCA wird für viele als Chance gesehen, aber es bringt auch enorme Herausforderungen mit sich, vor allem für Player aus weniger streng regulierten Ländern. Wir sehen hier eine klare Konsolidierung auf uns zukommen, weil viele die neuen Anforderungen nicht erfüllen können. Für uns ändert sich wenig, da wir bereits MiCA-konform arbeiten und die hohen regulatorischen Standards gewohnt sind. Unsere Chance liegt in der Expansion und darin, diese neue Marktlandschaft zu nutzen. Viele kleinere Player werden Probleme haben, Schritt zu halten – das wird für uns ein Vorteil sein, um weiter zu wachsen und Marktanteile zu gewinnen.

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