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• Usual: Kontroverse um Stablecoin-Depeg

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Early Wins. Es war die Schlagzeile, die der Markt ersehnte. Gestern Abend berichtete die Washington Post, dass Donald Trump bereits am ersten Tag seiner Präsidentschaft per Dekret Maßnahmen erlassen will, die die Krypto-Industrie betreffen. Konkret geht es um Schritte gegen das Debanking von Krypto-Unternehmen und die Aufhebung der Bilanzierungsregel SAB 121, die Banken bisher davon abhält, in das Geschäft mit der Verwahrung von Kryptowährungen einzusteigen.

Sogar ein “Crypto Ball” soll zur Feier des “ersten US-Krypto-Präsidenten” ausgerichtet werden, unter Teilnahme hochrangiger Vertreter der Krypto-Industrie. Einige von ihnen haben laut Washington Post in den letzten Wochen eng mit “Crypto & AI Czar” David Sacks sowie weiteren Vertretern der Trump Administration zusammengearbeitet, um zentrale Gesetzesinitiativen vorzubereiten.

Die neuesten Informationen stärken den aufkeimenden Glauben der letzten Tage: Nach dem jüngsten Kursrückgang von Bitcoin von 108.000 USD auf aktuell 94.000 USD könnte Trumps Amtseinführung am kommenden Montag zum “Sell Buy the News Event” werden.

Kontroverse um Stablecoin-Depeg

Das Jahr ist keine zwei Wochen alt, und wir haben bereits den ersten Stablecoin-Depeg – wobei in dieser Nomenklatur bereits die Wurzel allen Übels steckt: Von einem Stablecoin hätte hier nie die Rede sein dürfen.

Aber der Reihe nach. Im Zentrum des Geschehens steht das französische Startup Usual, dessen US-Stablecoin USD0 im Dezember einen beispiellosen Run erlebte. Innerhalb weniger Wochen stieg die Umlaufmenge von 470 Millionen USD auf über 1,8 Milliarden USD, womit USD0 zwischenzeitlich zum fünftgrößten Stablecoin avancierte.

Der Motor dieses Wachstums: Ein ausgeklügeltes Token-Anreizsystem, das Inhaber von USD0 dazu motivierte, ihre Tokens durch langfristiges Staken in USD0++ umzuwandeln, um damit wiederum USUAL-Tokens zu farmen.

Ein Trade, der sich in den vergangenen Wochen enormer Beliebtheit erfreute. Doch die Euphorie währte nicht lange. Am vergangenen Freitag verlor USD0++ seine Dollarbindung und büßte seither rund 8% seines Wertes ein.

Die Details in aller Kürze:

• In einem Blogpost überraschte das USUAL-Team mit einer kurzfristigen Änderung der Rücknahmepolitik von USD0++. Statt wie bisher eine 1:1-Umwandlung gegen den Stablecoin USD0 zu ermöglichen, wurde eine neue Bedingung eingeführt, bei der Nutzer…

  • entweder ihre USUAL-Tokenbelohnungen opfern

  • oder einen Umrechnungskurs von 0,87 USD in Kauf nehmen müssen.

• Was viele Anleger bis dahin übersahen: Um USUAL-Tokens zu farmen, verpflichteten sie sich, ihre USD0-Tokens für einen Zeitraum von vier Jahren zu staken.

• Angesichts der neuen Umrechnungsbedingungen sahen sich Investoren nun gezwungen, den 4-Jahres-Lockup in die Bewertung des USD0++ Tokens einzupreisen und entsprechend abzudiskontieren. Somit fiel USD0++ von 1 USD auf 0,92 USD.

• Damit einher gingen weitreichende Folgen für einige dezentrale Kreditmärkte, in denen USD0++ ebenfalls als Stablecoin behandelt und als Collateral eingesetzt wurde. Die Folgen: eine Welle von Liquidationen unterbesicherter Positionen, eine Neubewertung des Risikos sowie ein Kapitalabfluss, der die Zinsen für die verbleibenden Nutzer mit USD0++-Positionen in die Höhe trieb.

Was wir daraus lernen

Usual selbst entschuldigte sich im Nachhinein für Schwächen in der Kommunikation, verwies gleichzeitig jedoch auch auf frühzeitige Hinweise im Whitepaper und in der Nutzeroberfläche. Einen nachhaltigen Reputationsschaden wird das Team voraussichtlich dennoch davon tragen – genauso wie einige Risikomanager.

Für den Markt bleiben altbekannte Erkenntnisse:

1. Es handelt sich nur dann um einen US-Dollar-(Stablecoin), wenn du ihn auch jederzeit für einen US-Dollar veräußern kannst.

2. DeFi stellt solange keine Verbesserung dar, wie weiterhin einer Minderheit aus Intermediären vertraut werden muss.

3. There is no free lunch. Neue Projekte, die um Marktanteile zu gewinnen weiter außerhalb des Risikospektrums agieren und mit entsprechend höheren Renditen werben, gehen in den allermeisten Fällen mit gleichermaßen höheren Risiken einher.

2024 feierte Solana seinen Durchbruch – auch in Hinblick auf seine institutionelle Adoption, wo sich Solana immer stärker zu einem der führenden Netzwerke für Stablecoin-Zahlungen entwickelt.

Neben seinem hohen Transaktionsdurchsatz bei Kosten von < 0,01 € schätzen Finanzinstitute wie PayPal, Visa und Société Générale vor allem Solanas Token Extensions. Mit ihnen lassen sich unter anderem vertrauliche Zahlungen abbilden, Meta-Daten in Transaktionen integrieren oder KYC-Richtlinien für Unternehmen erfüllen.

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