Starknet-Airdrop löst Kontroverse aus

Plus: Coinbase übertrifft Erwartungen mit Q4 Zahlen ++ Citibank tokenisiert PE-Fonds ++ Fed Gouverneur sieht Potenzial von Stablecoins

Willkommen bei Blockstories, dem Newsletter für all diejenigen, die beim Wort “Degen” nicht zuallererst an Blankwaffen denken.

Unsere Themen heute:

  • ✉️ US-Banken verspüren Bitcoin-FOMO

  • 🪂 Starknet-Airdrop löst Kontroverse aus

  • 📊 Coinbase überrascht Wall Street

Coin-Morning! Mit ihren gestern Abend veröffentlichten Quartalsergebnissen hat Coinbase sämtliche Erwartungen der Analysten übertroffen. Den genauen Breakdown gibt’s weiter unten im Newsletter, an dieser Stelle nur so viel: Die starken Zahlen werden traditionelle Investoren nur noch neugieriger auf die orangefarbene Leitwährung machen.

Diese wachsende Neugierde spüren auch einige US-Banken, die den ETF-Erfolg bisher von der Seitenlinie aus beobachten müssen. Weil nur zuschauen blöd ist, verfassten sie unter der Woche einen Brief an die SEC, in dem sie eine Anpassung der Bilanzierungsstandards fordern. So möchten sie Bitcoins, die sie für Kunden verwahren, zukünftig nicht mehr als Verbindlichkeit bilanzieren müssen, um wettbewerbsfähiger mit ihrem Krypto-Angebot werden zu können.

Der Wind scheint sich also zu drehen. Davon zeugt auch die gestrige Rede von Christopher J. Walter, einem Gouverneur der US-Zentralbank. Er argumentiert, dass Krypto entgegen der landläufigen Meinung den US-Dollar sogar stärken könne - und zwar mittels der Verbreitung von Stablecoins, die bisher zu 99% in US-Dollar denominiert sind.

Währenddessen geht der Run auf die Bitcoin-ETFs munter weiter. In den letzten Tagen inhalierten die Fondsprodukte ungefähr 10x mehr BTC als im gleichen Zeitraum geminet wurde. Interessant ist auch, dass seit der Einführung der Bitcoin-ETFs Gold-ETFs Nettoabflüsse von über zwei Milliarden US-Dollar verzeichnet haben. The real flippening?

Stand: 16.02. 00:38 Uhr

  1. Sicherheit: In Zusammenarbeit mit Telefonica wird Chainlink die sogenannte SIM SWAP API in sein Netzwerk integrieren. Damit sollen Smart Contracts künftig unautorisierte Änderungen an einer SIM-Karte erfassen können, um SIM-Swap-Angriffen entgegenzuwirken.🤝

  2. TradFi <> Liquid Staking: Der Schweizer Infrastrukturanbieter Taurus hat eine Partnerschaft mit dem Liquid-Staking-Protokoll Lido verkündet. So sollen institutionelle Anleger ihre Ether nun über Taurus auf Lido staken und ihre staked ETH (stETH) über ihre Custody-Lösung verwahren können.🇨🇭

  3. Tokenisierung: Im Rahmen eines Proof-of-Concept hat die Citibank, gemeinsam mit den Vermögensverwaltern WisdomTree und Wellington Management, die Tokenisierung von Private-Equity-Fonds auf dem Avalanche-Netzwerk untersucht.🏦

  4. DeFi: Das CoW Protocol hat einen neuen Automated Market Maker (AMM) vorgestellt, der Liquidity Provider vor schädlichem MEV schützen und damit die Zurverfügungstellung von Liquidität deutlich profitabler machen soll.🐮

Starknet verkündet Airdrop und erntet Kritik

Die Airdrop Saison ist weiterhin in vollem Gange.

Am Mittwoch verkündete die Layer-2 Blockchain Starknet die Details für den Airdrop ihres lange erwarteten $STRK-Tokens.

Ab dem 20. Februar werden rund 1,3 Millionen berechtigte Wallet-Adressen ihre Tokens in Empfang nehmen dürfen, was den Airdrop zu einem der größten seiner Art macht.

Sollten sich die auf Futures-Märkten gehandelten Preise von derzeit 1,80 USD pro Token bestätigen, würde dies dem Ethereum-Ökosystem eine Liquiditätszufuhr von über einer Milliarden USD und Starknet eine vollständige verwässerte Bewertung (FDV) von 18 Milliarden USD bescheren. Zum Vergleich: Arbitrum und Optimism notieren bei 21 und 16,7 Milliarden USD FDV.

Kontroverse um Airdrop-Verteilung

Weil Starknet als eines der ersten Netzwerke einen relevanten Anteil der über 700 Millionen zu airdroppenden Tokens an Entwickler und Staker des Ethereum-Ökosystems sowie die Open Source Community verteilt, erntete das Team von verschiedenen Seiten Lob.

Viel lauter fiel jedoch die Kritik an der Verteilung aus. Aus zwei Gründen:

1/ Früher Token-Unlock für Investoren

Entgegen der herkömmlichen Praxis, bei der frühe Investoren zunächst aufgrund einer ein- bis zweijährigen Cliff-Regelung mit anschließendem Vesting ihre Tokens erst mehrere Jahre nach Token Launch verkaufen können, werden Starknets Investoren und “Core Contributors” bereits in zwei Monaten rund 1,3 Milliarde Tokens veräußern können - also fast doppelt so viel wie ingesamt an Nutzer und Community verteilt werden.

Ursächlich dafür ist Starknets “Token Generation Event” vom November 2022, als die Tokens erstmalig emittiert und seitdem von Investoren und Team für Governance Zwecke genutzt, aber nicht transferiert werden können.

2) Mindestguthaben an ETH

Für Ärger sorgte außerdem der Umstand, dass Nutzer zum Zeitpunkt des Snapshots mindestens 0,005 ETH in ihrer Starknet-Adresse halten mussten, um sich für den Airdrop zu qualifizieren.

Power-Nutzer, die sämtliches Guthaben in Liquidity Pools auf diversen dezentralen Börsen steckten oder Stablecoins statt ETH hielten, gingen deswegen leer aus.

Volk oder Adel? Das Recht auf Airdrops

Die Starknet-Debatte offenbart einmal mehr eine kulturelle Kluft, die zwischen einigen Teilen der Entwickler Community und den frühphasigen Nutzern ihrer Projekte klafft.

Während letztere in Erwartung eines zukünftigen Airdrops viel Zeit und Kapital in häufig noch unerprobte Protokolle stecken und damit das initiale Wachstum ankurbeln, stößt ersteren das Söldnertum und die militante Anspruchshaltung sauer auf.

Die jüngsten Äußerungen eines Starknet-Teammitglieds in Reaktion auf erboste Nutzer unterstreichen das.

Dabei zeigt sich doch regelmäßig, dass die größere Distribution wichtiger als die überlegenere Technologie ist und solange die frühen Nutzer auch einen Großteil der Aktivität ausmachen, scheint es für Protokolle ratsam, sie als solche zu respektieren.

Lava Network | 15 Mio. USD | Seed : Infrastrukturanbieter für das modulare Blockchain-Ökosystem, der Entwicklern mithilfe von RPCs den Zugang zu unterschiedlichen Netzwerken ermöglicht.

Architect | 12 Mio. USD | Private : Trading-Software, die es institutionellen Investoren vereinfachen möchte, jegliche Vermögenswerte sowohl über zentralisierte als auch dezentrale Märkte zu handeln.

Fordefi | 10 Mio. USD | Seed+ : MPC-Wallet-Anbieter für institutionelle Anleger, der nun ein Wallet-as-a-Service Angebot für an Retail-gerichtete Unternehmen entwickelt.

Concrete | 7,5 Mio. USD | Unbekannt : Appchain, die DeFi-Positionen über unterschiedliche Netzwerke hinweg vor Liquidationen schützen und sich somit als Kreditgeber letzter Instanz etablieren möchte.

Coinbase: Quartalszahlen übertreffen erneut die Erwartungen

Gestern war es wieder soweit: Coinbase hat seine Zahlen für das vergangene Quartal veröffentlicht. Dabei hat die Kryptobörse mit einem Gesamtumsatz von rund 953 Mio. USD die Erwartungen der meisten Analysten um mehr als 100 Mio. USD übertroffen.

Mit einem Betriebsergebnis von 273 Mio. USD konnte Coinbase außerdem das erste profitable Quartal in 2023 verbuchen und dadurch das vergangene Geschäftsjahr mit einem Gesamtgewinn von 95 Mio. USD abschließen.

  • Zum Vergleich: In 2022 hat das Unternehmen rote Zahlen in Höhe von 2,6 Mrd. USD schreiben müssen - bei nahezu identischen Gesamtumsätzen von rund 3,1 Mrd. USD sowie einem doppelt so hohen Handelsvolumen.

Anders als im vorherigen Quartal waren diesmal nicht die Einnahmen aus den “Subscriptions & Services”, die sich überwiegend aus Zins- und Staking-Einkünften von USDC und ETH ergeben, sondern die Erlöse aus dem Kryptohandel für den Großteil (55%) der Umsätze verantwortlich.

  • Haupttreiber für den Volumenanstieg waren die steigenden Kryptopreise seit Oktober letzten Jahres, die hauptsächlich durch die Spekulation rund um den Bitcoin-Spot-ETF befeuert wurden.

  • Mit einem Wachstum von knapp 160% zog insbesondere der Retail-Handel deutlich an.

Für 2024 definiert das Unternehmen drei Hauptprioritäten:

  1. Seine Umsätze durch Verbesserungen an der Handelsplattform und USDC erhöhen.

  2. Den Nutzen von Krypto mithilfe neuer Payment-Experimente auf Base steigern.

  3. Das Thema “Regulierung” weiter vorantreiben.

Zoom out: Noch nie war Coinbase besser positioniert, um vom nächsten Zyklus zu profitieren. Sie sind der präferierte Krypto-Partner der traditionellen Finanzinstitutionen, profitieren im Retail-Geschäft von Binance’ schwindender Marktmacht, expandieren erfolgreich in den Derivatehandel und sind durch USDC weiterhin in beide Richtungen abgesichert. Hinzu kommt die Wildcard “Web3”, wo sie mit Base, eigenem Wallet, Coinbase Commerce und dem industrieweit größten Venture Portfolio stark am Wachstum der Onchain Economy partizipieren würden.

  • 🎧 Deep Tech: In diesem Interview erläutert Brendan Farmer, Co-Founder von Polygon, warum weder eine rein monolithische noch modulare Architektur Blockchains künftig ausreichend skalieren können und wie Polygons Aggregation Layer deswegen die Vorzüge beider Ansätze vereinen soll.

  • 📝 Krypto x AI: Sei es in der Kunst, Mode oder Musik - der Wagniskapitalgeber 1kx zeigt auf, welche spannenden und innovativen Experimente bereits heute an der Schnittstelle zwischen Krypto und AI stattfinden. Einen weiteren Krypto x AI Report veröffentlichte gestern zudem das Team von Galaxy Research. Auch sehr empfehlenswert!

  • 📝 Points: Arthur Hayes rekapituliert die Evolution von Fundraising-und Belohnungsmethoden in Krypto - von ICOs bis hin zu Yield Farming - und erklärt, inwiefern die heutzutage dominierenden Punkteprogramme, auch aus regulatorischer Sicht, das bis dato beste Tool zur Nutzerakquise darstellen.

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