🦉Krypto Venture Capital: Ein Inside Job

++ Michael Saylor legt mit Bitcoin nach ++ 3AC soll liquidiert werden

Hello, hello!✌🏼

Willkommen bei Block Stories. Wir entdecken Kornkreise, wo andere nur abgeknickte Kornhalme sehen.

Heute im Fokus: 💰Kryptos sonderbares Venture-Ökosystem

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🔥 Hottest News

  1. MicroStrategy kauft weitere 480 Bitcoin. Damit hält das börsengelistete Softwareunternehmen mittlerweile fast 130.000 Bitcoin, also nahezu jeden 161sten. Diese Meldung verkündet CEO Michael Saylor wenige Wochen nachdem Gerüchte über anstehende Margin Calls, die MicroStrategy befürchten müsse, kursierten.🤑

  2. Gericht auf den Britischen Jungferninseln beschließt Liquidierung von 3AC. Der Hedgefonds galt lange Zeit als Liebling der Kryptoszene, ist im Zuge fallender Kurse und des Terra-Stablecoin-Verfalls aber nun nicht mehr in der Lage, seine Schulden zu bedienen. Es soll zeitnah eine Website live gehen, auf der Gläubiger ihre Ansprüche anmelden können.👩🏽‍⚖️

  3. Die Web3-Authentifizierungsplattform Dynamic verkündet eine 7,5 Mio. $ Finanzierungsrunde, angeführt von a16z. Das Startup hilft Webentwicklern dabei, externe Kryptowallets einfach in ihre Anwendungen anzubinden. Mit einer wachsenden Landschaft an Wallet-Anbietern ist deren Integration zunehmend komplex geworden.💸

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 💰Kryptos sonderbares Venture-Ökosystem

Der Juni und damit Q2 sind fast vorbei. Ein guter Zeitpunkt für uns, einmal den aktuellen Puls der Krypto-Startup-Landschaft zu messen.

Ähnlich zu anderen Sektoren sehen wir, dass sich der Wind leicht gedreht hat. Die Bewertungen sinken und es wird nun viel genauer hingeschaut, welche Modelle finanziert werden.

Da Finanzierungsrunden eher zu den Spätindikatoren zählen, lässt sich die weitere Entwicklung noch nicht abschätzen.

Viel wird von der finanziellen Verfassung der Krypto-Schwergewichte wie Coinbase, FTX und Binance abhängen. Diese haben in den letzten Jahren nämlich nicht nur ihr eigenes Geschäft vorangetrieben, sondern teils gewaltige Wagniskapitalzweige aufgebaut, die Hunderte von Startups finanziert haben.

Sog. CVCs (corporate venture capital) sind kein reines Krypto-Phänomen. Bekannte Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit sind Fords Beteiligung an Rivian und Salesforce’ Investition in Snowflake. Laut Daten von Thomson Reuters macht CVC-Finanzierung im historischen Durchschnitt 5% bis 12% des gesamten Finanzierungsvolumen von Startups aus. 

Im Vergleich dazu ist Krypto allerdings die reinste Inzuchtveranstaltung. 

Das Technologieportal “The Information” hat auf Basis von PitchBook-Daten berechnet, dass die Beteiligungsquote von Kryptofirmen an der Finanzierung anderer Krypto-Startups bei rund 65% liegt!

Allein Coinbase Ventures glänzt mit über 200 Beteiligungen seit Bestehen. Eine Angst vor potenziellen Interessenskonflikten scheint es dabei nicht zu geben. So hat Coinbase in der Vergangenheit nicht nur in die direkten Wettbewerber FTX und BlockFi investiert, sondern sich auch nicht geziert, einen eigenen NFT-Marktplatz zu launchen und damit mit dem eigenen Investment in OpenSea zu konkurrieren. Ach, und a16z hat übrigens sowohl bei Coinbase als auch OpenSea Finanzierungsrunden angeführt.🤪

Lasst uns auf die möglichen Gründe dafür schauen:

Netzwerkeffekte

Bei Krypto und Web3 geht es vor allem um Netzwerkeffekte. Je mehr Leute Anwendungen auf der Blockchain nutzen, desto wertvoller werden die einzelnen Anwendungen. Man sitzt im gleichen Boot und arbeitet gemeinsam an der selbsterfüllenden Prophezeiung. 

Hinzu kommt, dass Protokolle wie Solana mit ihren Investments über Solana Labs ihr eigenes Ökosystem ganz unmittelbar stärken können.

Know-How

Krypto-Startups operieren an der Grenze der Innovation und versuchen diese stetig zu verschieben. Während viele VCs noch damit beschäftigt sind, intern eine eigene technische Expertise aufzubauen, locken arrivierte Player mit Zugriff auf eigene Technologie und Know-How.

Opportunismus

Ein ganz simpler Grund lautet natürlich auch: Krypto-Investments schienen vor allem 2021 wie die Lizenz zum Gelddrucken. Laut einer Analyse des Oppenheim Analysten Owen Lau sollen allein Coinbase’ Investitionen i.H.v. von rund 350 Mio. $ mittlerweile knapp 6,6 Mrd. $ wert sein. Da könnte man fast geneigt sein, sein eigenes Kerngeschäft zu vernachlässigen…

Block Stories' Take:

Das Ausmaß der Verflechtungen ist außergewöhnlich und wir fragen uns, inwiefern Krypto-Startups damit auch ihre eigene Bewertung verzerren.

Solange die Musik aber weiter spielt, ist alles gut. Binance hat erst vor kurzem einen neuen 500 Mio. $ Fund aufgesetzt und FTX hat klar gemacht, dass sie trotz Bärenmarkt auf Shoppingtour gehen werden.

Bei Coinbase Venture sehen wir allerdings, wie abhängig der Investmentarm von der Gesundheit des Kernunternehmens ist. Während man im März diesen Jahres noch an 28 Deals beteiligt war, lag man in diesem Monat bei 8.

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💬 Tweet des Tages

Die Web3-Eminenz hat wieder eine interessante Perspektive geteilt. Lesenswert!

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