🦉Ethereums Shanghai-Upgrade

Mit dem für März geplanten Upgrade soll man endlich seine gestakten ETH abheben können. Bullish oder bearish?

Willkommen bei Blockstories, wo wir gestern doch tatsächlich den 14. Geburtstag von Bitcoin verschludert haben. Happy Birthday nachträglich!

Inhalt der heutigen Dosis:

  • 🇨🇳 Ethereum: Ein Staking-Katalysator namens Shanghai

  • 📊 Chart: 2022 war ein voller Erfolg für ENS

  • 🛠 Tooltipp: DefiLlama launcht Meta-Aggregator

  • 💡 Erklärung: Was verbirgt sich eigentlich hinter TVL?

  1. SBF: Sam Bankman-Fried hat gestern bei einer Gerichtsanhörung in allen Anklagepunkten auf nicht schuldig plädiert. Der Prozess gegen ihn soll am 02. Oktober dieses Jahres beginnen.👩🏽‍⚖️

  2. Gemini: Drei Nutzer des Gemini Earn-Programmes haben eine Sammelklage gegen Genesis und Mutterunternehmen DCG eingereicht. Darin werfen sie Genesis vor, ihre Insolvenz verschleiert zu haben.💣

  3. Uniswap: Die Sicherheitsfirma Debaub hat einen "Uniswap Bug Bounty" i.H.v. 40.000 $ eingesackt, nachdem sie eine Schwachstelle im Uniswap-Protokoll entdeckt hat. Diese wurde mittlerweile behoben.🦄

  4. Gaming: Der CEO des japanischen Spieleentwicklers Square Enix (u.a. Final Fantasy) hat in einem Jahresabschlussbrief seine Begeisterung für das Potenzial von Blockchain-Technologie zum Ausdruck gebracht. Sie arbeiten derzeit an einigen Blockchain-basierten Spielen, die sie dieses Jahr auf den Markt bringen wollen.🎮

Ein Staking-Katalysator namens Shanghai

Ethereums Merge war DAS Highlight im vergangenen Jahr. Keine Frage.

Die Sache hatte nur einen Haken: Zwar kann nun jeder Besitzer von ETH via Staking-Protokolle ETH staken, die dafür hinterlegten ETH sowie die angehäuften Staking-Belohnungen können sie allerdings bisher noch nicht abheben.

Ziemlich blöd, wenn man schnell an Geld kommen und seine Positionen eigentlich liquidieren müsste.

Doch keine Sorge! Die Rettung naht und trägt den Namen "Shanghai Upgrade".

Das für März geplante, nächste große Ethereum-Upgrade soll vor allem diese Beschränkung aufheben und allen Stakern ermöglichen, ihre gestakten ETH abheben zu können.

15,9 Mio. gestakte ETH könnten dann abgehoben und auf den Markt gespült werden (≈ 13% der Gesamtmenge). Ziemlich bearish oder?

Ganz im Gegenteil, wie diese beiden jüngsten Entwicklungen vermuten lassen:

  1. Das Liquid Staking Protokoll Lido hat gestern MakerDAO als das DeFi-Protokoll mit dem höchsten Total Value Locked abgelöst (≈ 6 Mrd. $).

  2. Die Governance-Tokens der Liquid Staking Anbieter (z.B. $LDO, $RPL, $FXS) haben Anfang dieser Woche kräftige Kursgewinne verzeichnet.

Die Ratio dahinter: Viele Investoren glauben, dass das Shanghai-Upgrade dazu führen wird, dass eher mehr als weniger ETH gestaket werden wird.

Vergleicht man Ethereums Staking-Anteil mit anderen Proof-of-Stake Chains lässt sich erahnen, woher die Annahme kommt.

Dass aktuell nur rund 14% gestaket werden, liege vor allem daran, dass den meisten institutionellen Investoren die Staking-Rendite (≈ 5 - 6%) zu gering ist, dafür dass sie ihre Positionen nicht jederzeit liquidieren können.

Mit dem Shanghai-Upgrade ändert sich das. Dann werden sie nur noch 27h warten müssen, bis sie ihr ETH zurückerlangen.

Weil Ethereum seit dem Wechsel auf Proof-of-Stake so gut wie keine Inflation mehr aufweist, gibt es keine anderes Rendite-Instrument, dessen Risk/Reward-Profil so attraktiv ist wie Staking von ETH.

Es ist gedanklich kein zu großer Stretch zu glauben, dass viele DAOs und institutionelle Investoren unter veränderten Rahmenbedingungen über Anbieter wie Lido und Coinbase Prime Exposure zu Staking suchen werden.

Mein Take

Ich kaufe das Argument, dass das Shanghai-Upgrade bullish für Ethereum ist. Vor allem langfristig.

Warum sollte man nicht ETH staken wollen? Dank Liquid Staking Protokollen wie Lido, (Coinbase) und Rocket Pool, die einem eine Art Kopie der hinterlegten Tokens ausgeben, muss man nicht einmal auf andere DeFi-Aktivitäten verzichten, sondern kann man diesen Tokens munter weiterarbeiten.

Diese Schaufel- und Spitzhackenverkäufer sind es auch, die über eines der spannendsten Geschäftsmodelle* in Web3 verfügen und deren weitere Entwicklung sehr interessant zu beobachten sein wird.

* Sie zwacken sich 10 - 15% von den Staking-Belohnungen ihrer Nutzer ab.

DeSchool | 15 Mio. $ | Seed : Web3 Education Plattform, auf der man "Proofs of Skills" in Form von Soulbound Tokens für abgeschlossene Kurse sammeln kann.

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Was das Chart zeigt: Knapp 2,3 Mio. ENS Domains wurden im vergangenen Jahr registriert. Mittlerweile haben über 630.000 Wallets rund 2,8 Mio. Domains registriert.

Kontext:

  • ENS steht für Ethereum Name Service, einem Dienst, mit dem man aus seiner nicht-lesbaren Wallet-Adresse ein lesbares Format macht (z.B. nike.eth).

  • Bei immer mehr Krypto-Anwendungen kann man sich zudem mittlerweile mit seiner ENS-Adresse anmelden (Sign-In with Ethereum), was ENS zu einem wichtigen Player im Bereich der digitalen Identität macht.

  • 2022 haben ENS-Adressen ihren Durchbruch gefeiert und wurden vereinzelt zu hohen sechsstelligen Beträgen auf OpenSea gehandelt (ENS Domains sind gleichzeitig NFTs).

  • Zusätzlichen Rückenwind erhielt ENS mit einer Coinbase-Partnerschaft im September. Coinbase Wallet Nutzer können sich kostenlos einen .cb-Handle sichern (powered by ENS).

➡️ Action Step: Mit ENS vertraut machen und eine eigene Domain sichern.

Das Team von DefiLlama hat einen "Meta-Aggregator" für dezentrale Kryptobörsen gelauncht. Einen Aggregator, der 8 andere Aggregatoren integriert.🤓

Warum das Tool cool ist:

  • Bestpreis: DefiLlamas Meta-Aggregator ist kostenfrei und erlaubt den Nutzern den bestmöglichen Preis für egal welchen Trade zu finden.

  • Umfang: Das Tool unterstützt 22 Chains.

  • Privacy: Viele Aggregatoren speichern die IP- und Wallet-Adresse. Mit DefiLlama könnt ihr verhindern, dass eure IP-Adresse weitergegeben und gespeichert wird.

Total Value Locked (TVL)

Definition: Als TVL versteht man den Gesamtwert aller Vermögenswerte, die in den Smart Contracts eines DeFi-Protokolls hinterlegt sind.

Beispiel: Die dezentrale Kryptobörse Uniswap basiert auf sog. Liquidity Pools. Das sind sprichwörtlich Pools, in die man als Nutzer Kryptowährungen einzahlen kann, um anderen Nutzern den dezentralen Handel mit Kryptowährungen zu ermöglichen. Im Gegenzug erhält man natürlich lecker Rendite.Der Gesamtwert der in diesen Liquidity Pools eingezahlten Kryptowährungen (#Tokens x Tokenpreis) beträgt aktuell 3,31 Mrd. $ <- TVL.

Relevanz: Genutzt wird der TVL als Kennzahl, um die Größe des DeFi-Ökosystem und die Gesundheit eines Protokolls zu messen. Dabei gilt grundsätzlich: Je höher der TVL, desto höher die Liquidität, desto robuster das Protokoll.

Außerdem teilen Investoren gerne die Marktkapitalisierung des Protokoll-nativen Tokens durch den TVL, um die Attraktivität des Tokens zu bewerten. Ist der Wert kleiner als 1, kann das bedeuten, dass der Token unterbewertet ist.

Beispiel Uniswap: 4,07 Mrd. $ (Gesamtwert aller $UNI-Tokens) / 3,3 Mrd. (TVL von Uniswap) = 1,31.

Obacht: Der TVL sollte nie die einzige Kennzahl sein, auf der man eine Investmententscheidung aufbaut. Beispielsweise könnte sich herausstellen, dass der TVL durch einige wenige 🐳 stark aufgebläht wird -> Klumpenrisiko!

Zoom out: Der TVL des DeFi-Ökosystems betrug Ende 2021 in der Spitze über 180 Mrd. $. Aktuell liegt der TVL nur noch bei 39 Mrd. $, wobei der Großteil auf Ethereum vewahrt wird (23 Mrd. $).

Einen guten Überblick über den TVL verschiedener Chains und Protokolle gibt es auf DefiLlama.

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Die Idee ist, immer mal wieder grundsätzliche Konzepte und Begriffe zu erklären.

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