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Regulatory Triple: Drei wichtigste regulatorische Entwicklungen

Die SEC verklagt Consensys, der Supreme Court kippt Chevron Doktrin und Binance feiert Teilerfolg vor Gericht.

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Unsere Themen heute:

  • 🔮 Polymarket verzeichnet Rekordmonat

  • 🧑‍⚖️ SEC verklagt Consensys

  • 🇪🇺 Circle erhält EMI-Lizenz für Euro-Stablecoin

  • 🐧 Pudgy Penguins entwickeln eigene Layer-2

Stand: 01.07. 22:38 Uhr

Natürlich sollte VanEck nur für kurze Zeit mit seinem SOL-ETF-Antrag alleine bleiben. Am Freitag folgte ihnen 21Shares, die bereits in Europa einen Solana ETP mit rund 810 Millionen USD an verwaltetem Vermögen unterhalten. Unterdessen bestätigte VanEcks Head of Research, Matthew Sigel, dass der ETF-Antrag vor allem eine Wette auf einen möglichen Wahlgewinn von Trump sei.

Mit einem 7-Tages-Zuwachs von über 14% war SOL wenig überraschend der Gewinner der vergangenen Woche. ETH könnte mit der bevorstehenden ETF-Genehmigung bald wieder ins Rampenlicht rücken, auch wenn ein Handelsstart in dieser Woche inzwischen wieder unwahrscheinlich scheint. Nächstmöglicher Zeitpunkt: Mitte/Ende Juli.

Wer auf das genaue Datum des Handelsstarts wetten möchte, kann dies übrigens auf Polymarket tun. Der Prediction Market entwickelt sich klammheimlich zu einem der ersten Krypto-Produkte mit" “Mass Appeal”. Angetrieben durch das jüngste TV-Duell zwischen Biden und Trump verzeichnete Polymarket im Juni erstmals ein Volumen von über 100 Millionen USD, mehr als doppelt so viel wie in den Vormonaten. Da auch immer mehr Mainstream-Medien über Polymarket berichten, wird das Volumen bis zur Wahl im November voraussichtlich konstant zunehmen.

Regulatory Triple: Wochenausklang vor Gericht

Die vergangene Woche endete mit drei bedeutsamen regulatorischen Entwicklungen, die wir im Folgenden für euch zusammenfassen möchten.

#1 SEC verklagt Consensys

In aller Kürze: Fast drei Monate nach dem Versand der Wells Notice hat die US-Börsenaufsicht offiziell Anklage gegen Consensys erhoben. Sie werfen dem Entwickler des weitverbreiteten MetaMask Wallets vor, mit den MetaMask Swaps und Staking Produkten gegen bestehendes Wertpapierrecht verstoßen zu haben.

Laut der SEC hat Consensys über das Swaps-Feature, mit dem MetaMask-Nutzer direkt in der Wallet über dezentrale Börsen Tokens handeln können, in den letzten Jahren als nicht-registrierter Broker den Handel von Tausenden von Wertpapieren abgewickelt und dabei über 250 Millionen USD an Gebühren eingenommen.

Da die SEC zudem Liquid Staking Protokolle wie Lido und RocketPool als Herausgeber von Wertpapieren in Form von Liquid Staking Tokens betrachtet und MetaMask seinen Nutzern Zugang zu diesen Services gewährt, beschuldigt die Behörde Consensys auch im Fall ihres Staking Produkts, als nicht-registrierter Broker aufgetreten zu sein.

Warum das wichtig ist: Während die SEC ETH zuletzt als Commodity einstufte, scheint sie "staked ETH" hingegen als Wertpapier zu klassifizieren. Davon zeugten auch einige der ETH-ETF-Anträge, die in früheren Versionen Staking-Möglichkeiten einschlossen, diese jedoch mittlerweile wieder entfernt haben.

Dass die Behörde MetaMasks Swaps Feature ins Fadenkreuz nimmt, überrascht wiederum einige Beobachter. Erst vor wenigen Monaten wies ein US-Gericht einen ähnlichen Anklagepunkt im Rechtsstreit zwischen der SEC und Coinbase ab.

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#2 US Supreme Court kippt ‘Chevron-Doktrin’

In aller Kürze: Mit einer Mehrheit von 6 zu 3 Stimmen stimmte der US-amerikanische Oberste Gerichtshof am Freitag für eine Aufhebung der Chevron-Doktrin. Diese war vor 40 Jahren etabliert worden und besagte, dass Gerichte die Auslegung von unklaren Gesetzen durch Verwaltungsbehörden akzeptieren sollen, sofern diese Auslegung vernünftig ist.

Warum das wichtig ist: Das Urteil hat branchenübergreifende Auswirkungen und wurde insbesondere in der Krypto-Industrie positiv aufgenommen, wo Behörden wie der SEC vorgeworfen wird, das Fehlen klarer regulatorischer Richtlinien auszunutzen.

Bei der entscheidenden Frage, ob Tokens als Wertpapiere gelten, spielt die Chevron-Doktrin jedoch keine Rolle, da der maßgebliche Howey-Test auf einer richterlichen Entscheidung basiert und nicht auf der Auslegung durch Behörden.

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#3 Binance feiert Teilerfolg gegen SEC

In aller Kürze: Im Prozess Binance vs. SEC entschied US-Bundesrichterin Jackson, einen Teil der Anklagepunkte abzuweisen - darunter die Anschuldigung der SEC, wonach sekundäre Verkäufe von Binance’ BNB-Token automatisch als Wertpapiere eingestuft werden.

Sie berief sich dabei auf das Urteil von Richterin Torres aus dem Ripple-Prozess. Demnach entscheidet die wirtschaftliche Realität der jeweiligen Transaktion, ob es sich um einen Investmentvertrag handelt und der zugrunde liegende Token als Wertpapier einzustufen ist.

Warum das wichtig ist: Das Urteil stieß auf viel Zuspruch unter den Rechtsexperten der Krypto-Industrie, weil es Skepsis gegenüber dem generellen Ansatz der SEC bei der Klassifizierung von Kryptowährungen zeigt. Dabei ist die Entscheidung von Richterin Jackson vor allem für Coinbase, Robinhood und Uniswap relevant, die sich ebenfalls in rechtlichen Auseinandersetzungen mit der SEC befinden.

Pudgy Penguins entwickeln eigene Layer-2

Am Freitag verkündete die frisch gegründete Muttergesellschaft hinter der Pudgy Penguins NFT-Kollektion die Übernahme des Frame Entwicklerteams. Ziel der Akquisition sei die Entwicklung der “Abstract Chain”, eines eigenen Layer-2 Netzwerks für die nächste Generation an Consumer Apps. Der Floorpreis der Kollektion legte daraufhin um knapp 1,5 ETH zu.

Bei den Pudgy Penguins handelt es sich wohl um eine der erfolgreichsten und bekanntesten Web3-Brands, was vor allem auf ihre Expansion außerhalb der Krypto-Industrie zurückzuführen ist.

  • Seit dem letzten Jahr vertreibt das Unternehmen eigene Spielwaren über Amazon sowie über Walmart und Target, zwei der größten Einzelhandelsketten der USA. Im Laufe des ersten Jahres sollen über eine Million Exemplare verkauft worden sein.

  • Außerdem hat das Team mit OverpassIP einen Marktplatz entwickelt, auf dem NFT-Besitzer die IP ihrer digitalen Sammlerstücke an Dritte lizenzieren können.

Nun strebt das Unternehmen den Aufbau einer eigenen Blockchain an, die sich primär an Entwickler von Consumer Apps sowie Content Creator richtet und die sich laut CEO Luca Netz künftig zu Kryptos größtem Layer-2 Netzwerk entwickeln soll.

  • Dabei sollen Entwickler, Creator und Nutzer durch die starke Community und vor allem die Distribution hinter der Pudgy Penguins Brand auf das Netzwerk angezogen werden.

Um die technische Implementierung kümmert sich schließlich das Frame-Team, das sich vor der Übernahme bereits der Entwicklung einer Layer-2 für die Creator Economy gewidmet hat.

  • Bis auf die Tatsache, dass das Netzwerk auf der Technologie von ZKsync basieren wird, sind bisher keine technischen Details zur Abstract Chain bekannt.

Zoom out: Auf die Frage hin, warum er eine eigene Layer-2 bauen müsse, anstatt auf bestehenden Netzwerken aufzubauen, verwies Luca Netz darauf, dass derjenige den meisten Wert abschöpfen könne, der sowohl die Distribution als auch die Infrastruktur kontrolliert. Ein Playbook, dem auch Unternehmen wie Coinbase, Binance und Fox Corporation folgen und von dem wir zukünftig viele weitere Beispiele sehen werden.

CARV | 35 Mio. USD | Node Sale : Modular Data Layer für Gaming und KI-Anwendungen, der es Nutzern erlaubt, ihre Daten zu kontrollieren und zu monetarisieren.

Astria | 12,5 Mio. USD | Strategic : Shared Sequencer Netzwerk.

Mamori | 5 Mio. USD | Seed : Web3-Sicherheitsunternehmen, das einen Algorithmus entwickelt, der Fehler in Blockchain-basierter Software erkennen soll.

Andreas Sack* ist Product Owner Digital Assets Custody and Digital Assets Strategy bei der DekaBank, die am Freitag eine vollumfängliche Lizenz zur Kryptowertpapierregisterführung von der BaFin erhielt.

*Der Austausch erfolgte per E-Mail.

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