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Silicon Valley Bank geht pleite - FED rettet USDC

Die größte Bankenpleite seit 2008 löst viel Unsicherheit aus. Wir beantworten die dringendsten Fragen.

Willkommen bei Blockstories, eurem Rekommandeur auf eurer wilden Achterbahnfahrt durch Krypto & Web3. Lo-lo-lo-looooos geeeeht's!

Inhalt der heutigen Dosis:

  • 📉 Silicon Valley Bank: Bank Runs und Stablecoins

  • 📊 Chart: Dezentrale Börsen feiern Allzeithoch

  • 🧵 Must-Read Tweets: Die besten Takes rund um SVB

  1. Starbucks: Starbucks erste "Paid NFT Kollektion" über 2.000 "Journey Stamps" war innerhalb von 20min ausverkauft. Während der Verkaufspreis noch bei 100 $ lag, werden sie aktuell auf dem Sekundärmarkt für über 1.000 $ gehandelt.☕️

  2. Meta: Meta soll nach Medienberichten über die Entwicklung eines dezentralen Twitter-Konkurrenten nachdenken.🕊️

  3. MakerDAO: Der Betreiber des dezentralen Stablecoins DAI hat einen Notfallplan veröffentlicht, dessen Umsetzung ihr Exposure zum US-Stablecoin USDC reduzieren soll. Aktuell wird DAI zu 54,5% von USDC abgesichert.🆘

Bank Runs und Stablecoins

Ihr werdet es mitbekommen haben. Am Freitag ereignete sich die größte US-Bankenpleite seit 2008.

In den Tagen danach regierten Panik und Ungewissheit unseren Feed. Bis die US-Zentralbank gestern Nacht einschritt und dem Schrecken (vorerst) ein Ende bereitete.

Lass uns versuchen, etwas Ordnung in das Chaos zu bringen und die 2 wichtigsten Fragen zu beantworten.

1/ Was ist genau passiert?

Die einfache (und etwas längere) Erklärung geht so:

  • Die Silicon Valley Bank war die Go-to-Bank der US-Startups und Ende 2022 die 16. größte Bank der USA.

  • Sie gehörte außerdem zu den schnellst wachsenden Banken überhaupt. Innerhalb der letzten 3 Jahren wuchsen die Einlagen von rund 62 Mrd. $ auf über 175 Mrd. $. Some real VC money.

  • Das viele neue Geld sollte trotz Niedrigzinsphase gewinnbringend angelegt werden, weswegen die Bank rund 120 Mrd. $ in ein Portfolio aus langfristigen Wertpapieren investierte. Diese brachten etwas mehr Rendite als kurzfristige Staatsanleihen, hatten aber den Nachteil, dass das Geld teilweise für 10+ Jahre weggesperrt sein würde.

  • Guess what? Im März 2022 fand die Niedrigzinsphase ein jähes Ende. Die Inflation stieg und die Zentralbank erhöhte den Mindestzins in den letzten 12 Monaten von 0,25 - 0,5 % auf 4,5 % - 4,75%.

  • In der Folge verlor das Portfolio aus langfristigen Wertpapieren drastisch an Wert. Niemand hat Lust, ein Wertpapier mit einer Verzinsung von 1,6% zu kaufen, wenn er aktuell 5% auf US-Staatsanleihen bekommen kann.

  • Dabei wäre dieser Wertverlust grundsätzlich solange kein Problem, wie die Bank die Verluste nicht realisieren muss, um ihre Kunden ausbezahlen zu können. Leider ist genau das eingetreten.

  • Am 08. März verkündete die Silicon Valley Bank, dass sie einen Teil ihrer Wertpapiere zu einem Verlust von 1,8 Mrd. $ verkaufen musste. In der Folge rieten namhafte VCs ihren Portofolio-Unternehmen, ihre Einlagen schnellstmöglich abzuziehen, was am Donnerstag einen Bank Run mit Abhebungen im Wert von insgesamt 42 Mrd. $ auslöste.

  • Am Freitag übernahmen die Behörden in Gestalt der Federal Deposit Insurance Corporation (FDIC) die Kontrolle, schlossen die Silicon Valley Bank und gründeten eine Ersatzbank zur Verwaltung der Einlagen.

  • Danach herrschte maximale Unsicherheit. Bis gestern gegen 23 Uhr die US-Zentralbank meldete, dass alle Kunden ab dem heutigen Montag wieder vollen Zugang zu ihren Einlagen haben werden. Nebenbei verkündete die FED, dass die FDIC ebenfalls Kontrolle über die Signature Bank übernommen habe und gleiches Statement auch für deren Kunden gelte.(Eine weitere kryptofreundliche Bank sagt damit Adios. Ein Thema für morgen?)

  • Katastrophe abgewendet. Bankensystem gestärkt. Zu welchen Kosten werden wir in den nächsten Wochen sehen.

2/ Was hat der Kollaps mit Krypto zu tun?

Wie sich herausstellte, waren auch einige Krypto-Unternehmen unter den Kunden der Silicon Valley Bank. Darunter der Stablecoin-Betreiber Circle.

3,3 Mrd. $ der knapp 40 Mrd. $ (8,2%) von dessen eigenen Reserven befanden sich am Donnerstag noch auf einem Konto der Silicon Valley Bank.

Inmitten der Phase größter Panik führte dieser Umstand dazu, dass der Stablecoin USDC seine Dollar-Bindung verlor, zwischenzeitlich auf 0,85 $ fiel und nach wie vor unter 1$ notiert. Aktuell (Sonntag, 23:50 Uhr) bei 0,99 € -> wahrscheinlich ist die Bindung wieder komplett hergestellt in dem Moment, in dem ihr den Newsletter lest.

Es erübrigt sich zu betonen, dass diese Entkopplung nicht gut für einen Stablecoin war.

Circles Reputation wird einen gravierenden Schaden davon tragen.

Schließlich hat die aktuelle Situation USDC-Besitzer schmerzlich daran erinnert, dass sie diversen Risiken ausgesetzt sind:

  1. Counterparty-Risiko (s. aktuelle Ereignisse)

  2. Zensur-Risiko (Circle kann auf Geheiß der Behörden Wallet-Adressen blacklisten)

  3. Regulatorisches Risiko (der Paxos-/BUSD-Fall hat gezeigt, dass Stablecoins schnell ins Fadenkreuz der Behörden rücken können).

Dass wir keine wirklichen Alternativen zu USDC haben (Nein, USDT ist keine wirkliche Alternative) ist problematisch für Krypto.

Bitcoin und ETH sind zu volatil und auch aus steuerlichen Gründen gänzlich ungeeignet für alltägliche Transaktionen.

Die einzig positive Nachricht, die wir dem Kollaps der Silicon Valley Bank, abgewinnen können, ist, dass es uns abermals das Counterparty-Risiko des Mindest-Reserve-Systems vor Augen gehalten hat.

Und je schneller es auch zukünftig durch "Fortschritte" in Mobile Banking und Social Media zu einem Bank Run kommen kann, desto wertvoller erscheint die Value Proposition eines alternativen Finanzsystems, in dem Nutzer ihre eigenen Einlagen kontrollieren.

Bullish für Bitcoin. Bullish für Krypto.

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Rekord: Das Handelsvolumen über alle dezentralen Börsen hat am 11.03. mit knapp 25 Mrd. $ einen neuen Rekord erzielt. Noch nie wurde an einem einzigen Tag mehr in DeFi gehandelt.

USDC: Haupttreiber war die Panik rund um USDC. So machten Handelspaare unter Beteiligung von USDC rund 55% aller Trades auf Uniswap aus.

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Disclaimer: Die im Blockstories Newsletter enthaltenen Informationen stellen in keiner Weise eine Anlageberatung dar. Deshalb gilt: wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die Sie aufgrund der hier präsentierten Informationen treffen.

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