Stripe kündigt Stablecoin-Zahlungen an

Auf ihrer gestrigen Entwicklerkonferenz verkündete Stripe-Gründer John Collison, dass der Fintech-Gigant Stablecoin-Zahlungen für seine Händler einführen wird.

Willkommen bei Blockstories, der Krypto-Version einer Real-Filiale: Einmal hin - alles drin.

Unsere Themen heute:

  • ❌ BlackRocks Erfolgsserie findet ein Ende

  • 🥊 ConsenSys verklagt die SEC

  • 💸 Stripe kündigt Stablecoin-Zahlungen an

  • 🌊 Renzo: Liquid-Restaking-Protokoll erntet Zorn

Nichts währt ewig. Das gilt auch für BlackRocks BTC-ETF IBIT, dessen Erfolgssträhne nach 71 aufeinander folgenden Tagen mit positiven Zuflüssen am Mittwoch endete.

Dem Markt ist angesichts einer gedrückten makroökonomischen Stimmung das Momentum abhanden gekommen. Sahen wir im Februar und März noch 6 und 4,6 Milliarden USD an Nettozuflüssen in die Bitcoin-ETFs, liegen wir im aktuellen Monat bei 170 Millionen.

Für neuen Schwung könnten Hongkong, wo die ETH und BTC ETFs ab Ende April offiziell gehandelt werden, und eine zweite Welle an ETF-Adoption in den USA sorgen. So soll Berichten zufolge Morgan Stanley seinen 15.000 Brokern mittlerweile erlaubt haben, BTC-ETFs aktiv ihren Klienten zu verkaufen. Von Merrill Lynch und Wells Fargo werden ähnliche interne Genehmigungen zeitnah erwartet.

Unterdessen berichtete Reuters gestern, dass die Chancen auf Zulassung der ETH-ETFs immer weiter schwinden. Insider würden von einseitigen Gesprächen zwischen den Antragsteller und der Behörde berichten. Bis zum 23.05. - dem Tag, an dem die SEC spätestens Farbe bekennen muss - wird die Spekulation weiter andauern.

Der größte Gewinner des gestrigen Tages war übrigens der Memecoin BONK, dessen Preis sich in den letzten sieben Tag fast verdoppeln konnte. Zu den Treibern zählte ein Community Vote, das zum Burn von BONK Tokens führte, sowie der Start der Partnerschaft mit dem Fintech Revolut.

Memecoins going up scheint dabei auch immer mehr Hedgefonds zu schmecken. Laut Bloomberg sollen jüngst Schwergewichte wie Brevan Howard ihre Zehenspitzen ins Memecoin-Gewässer gehalten und erste Investments getätigt haben. Hund, Katze oder Jeo Boden, Brevan?

Stand: 25.04. 22:02 Uhr

  1. Jupiter erwirbt Ultimate. Neben der Ultimate Wallet, deren Betrieb in den kommenden Wochen eingestellt wird, wurde auch das Mobile-Team des Unternehmens übernommen, welches künftig die neue mobile Wallet der Jupiter-DEX entwickeln wird.👛

  2. Peter Thiels Founders Fund kündigt Minderheitsbeteiligung an AllianceDAO an. Bei Alliance handelt es sich um einen der größten Startup Accelerator in Krypto, der seit 2020 über 200 Unternehmen unterstützt und in Projekte wie Arbitrum sowie Axie Infinity investiert hat.🤝

  3. CZ entschuldigt sich bei US-Richter für Gesetzesbrüche und erhält 161 Unterstützungschreiben. Der Binance-Gründer wird nächste Woche wegen Verstößen gegen Geldwäschegesetze in den USA verurteilt. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft.🧑‍⚖️

  4. Franklin Templeton ermöglicht P2P-Transfers des $BENJI Security Tokens. Dadurch können die Holder von $BENJI ihre Tokens nun an andere Tokenholder transferieren. Bei $BENJI handelt es sich um Anteile am Franklin Templetons tokenisiertem Geldmarktfonds, der auf dem Polygon und Stellar Netzwerk lebt.💸

Die Top 3 Stories der Woche

1/ ConsenSys reicht Klage gegen SEC ein

In aller Kürze: ConsenSys, das Unternehmen, das unter anderem hinter der bekannten Krypto-Wallet MetaMask steckt, hat am Donnerstag eine Klage gegen die US-Börsenaufsicht SEC eingereicht. In der Stellungnahme beschuldigt das Unternehmen die Behörde, rechtswidrig zu handeln und eine Bedrohung für Blockchain-Innovation darzustellen, indem sie versucht, ihre Zuständigkeit auf Ethereum auszudehnen.

Aus dem Dokument geht außerdem hervor, dass die Behörde ConsenSys vor wenigen Wochen eine Wells Notice zukommen lassen hat, in der die SEC ankündigte, ConsenSys verklagen zu wollen. So würde MetaMask in den Augen der Behörde einen nicht-registrierten Broker darstellen, weil die Wallet seinen Nutzern anbietet, ETH in ihrem Auftrag zu staken.

Mit ihrer Klage möchte ConsenSys das Gericht nun um die Feststellungen ersuchen, dass a) ETH kein Wertpapier darstellt und b) MetaMask nicht als Broker klassifiziert wird.

Warum das wichtig ist: Die Klage stellt den nächsten Höhepunkt in der Auseinandersetzung zwischen der SEC und führenden US-amerikanischen Krypto-Unternehmen dar. In Abwesenheit eines rechtlichen Rahmenwerks scheint es damit den Gerichten überlassen, für regulatorische Klarheit zu sorgen.

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2/ US-Justizministerium verhaftet Wallet-Gründer

In aller Kürze: In Kooperation mit Europol, der isländischen Polizei und der Justizpolizei Portugals hat das US-Justizministerium gestern die beiden Gründer der Privacy-zentrierten Bitcoin-Wallet "Samourai" festgenommen.

Dem CEO Keonne Rodrigues und CTO William Lonergan Hill wird vorgeworfen, einen Krypto-Mixer betrieben, über 2 Milliarden USD an rechtswidrigen Transaktionen abgewickelt sowie "Erlöse aus Straftaten" (unter anderem vom Darkweb-Marktplatz Silkroad) im Wert von rund 100 Millionen USD gewaschen zu haben.

Ihnen drohen bis zu 25 Jahre Haft.

Warum das wichtig ist: Nach der Inhaftierung der Tornado Cash Entwicker unterstreicht die US-Justiz ihr aggressives Vorgehen gegenüber Mixing-Protokollen. Ihrer Auffassung nach agieren entsprechende Anwendungen als sogennante “Money Transmitter” - auch wenn sie nur genutzt werden, um Vermögenswerte zwischen zwei Wallet-Adressen zu transferieren, um ihre Herkunft zu verschleiern. Dadurch gelte für sie und ihre Entwickler der Bank Secrecy Act.

Die Krypto-Industrie muss in der Folge andere Lösungen entwickeln, um Privacy und Compliance unter einen Hut zu bringen.

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3/ Stripe kündigt Stablecoin-Payments an

In aller Kürze: Auf ihrer gestrigen Entwicklerkonferenz verkündete Stripe-Gründer John Collison, dass der Fintech-Gigant Stablecoin-Zahlungen für seine Händler einführen wird.

Sie haben dann die Möglichkeit, ihren Kunden im Checkout-Prozess Zahlungen per USDC über Solana, Polygon oder Ethereum anzubieten. Berichten zufolge soll das Feature in den Sommermonaten ausgerollt werden. Hier gelangt ihr zur Präsentation.

Schon im Jahr 2014 hatte Stripe erste Versuche mit Bitcoin-Zahlungen unternommen, das Feature später allerdings aufgrund zu geringer Nutzung eingestellt. Laut Aussagen von Collison sei die Technologie stark gereift und erlaube nun sehr viel günstigere und schnellere Zahlungen als noch vor ein paar Jahren.

Warum das wichtig ist: Nach Unternehmen wie Shopify, Visa, Paypal und Mastercard ist Stripe das nächste große globale Technologieunternehmen, das aktiv an der Integration von Stablecoins arbeitet. Laut seinem letzten Jahresbericht hat Stripe im vergangenen Jahr Transaktionen im Wert von über 1 Billion USD verarbeitet. Ein gewaltiger Meilenstein für die Adoption von Stablecoin-Zahlungen.

PS: Visa hat übrigens gestern ein frei verfügbares Onchain Analytics Tool veröffentlicht, das die globale Stablecoin-Aktivität trackt.

Movement Labs | 38 Mio. USD | Series A : Entwickler der Movement Layer-2 auf Ethereum, die auf der Move Virtual Machine und der Move Programmiersprache aufbauen soll.

Aligned Layer | 20 Mio. USD | Series A : Ein sogenannter "Verification Layer", der über EigenLayer abgesichert wird und Ethereum-Rollups dabei unterstützen soll, Zero-Knowledge-Proofs kosteneffizient zu verifizieren.

Turnkey | 15 Mio. USD | Series A : Entwickler von Wallet-Infrastruktur.

Prime Intellect | 5,5 Mio. USD | Seed : Plattform, die den Zugang zu GPUs vereinfachen und die Entwicklung von KI-Modellen dezentralisieren möchte.

Othentic | 4 Mio. USD | Seed : Infrastrukturanbieter, der es Actively Validated Services (AVS) vereinfachen möchte, ihre Netzwerke in “Shared Security”-Protokolle (wie beispielsweise EigenLayer) zu integrieren.

Renzo: Von Community-Unmut zu Liquidationswellen

Am frühen Mittwochmorgen ist die Preisbindung von ezETH, dem Liquid Restaking Token (LRT) des Renzo Protokolls, zu ETH kurzzeitig um 78% eingebrochen. Ausgelöst wurde der Preissturz durch die Veröffentlichung der Tokenverteilung von Renzos nativem Token $REZ.

Mit einem Total Value Locked (TVL) von rund 3,2 Milliarden USD ist Renzo das zweitgrößte Liquid Restaking Protokoll im Ethereum-Ökosystem.

  • Anstatt ihre ETH direkt über Restaking-Protokolle wie beispielsweise EigenLayer zu staken, können Nutzer auf Liquid Restaking Protokolle wie Renzo zurückgreifen.

  • Sie übernehmen die technische Komplexität des Restakings, verteilen das Risiko über verschiedene Node Operators und Actively Validated Services (AVS) und geben Nutzern Liquid Restaking Tokens heraus, die sie analog zu Liquid Staking Tokens auf diversen DeFi-Protokollen benutzen können.

In einem mittlerweile gelöschten Post hatte das Renzo-Team am Dienstag die Verteilung ihres $REZ-Tokens bekanntgegeben, der von vielen seit Beginn des Jahres über Renzos Punkteprogramm gefarmt wurde.

Nicht nur die grafische Darstellung der Verteilung erregte große Empörung.

30% + 31,56% = 50%, oder?

Auch dass der Token bereits zwei Tage vor dem Airdrop auf Binance handelbar sein sollte, verstärkte den Unmut.

In der Folge wollten viele Nutzer ihre Liquid Restaking Tokens schnellstmöglich loswerden.

  • Da Renzo den Umtausch von ezETH zurück in ETH allerdings noch nicht unterstützt, sahen sich die Holder gezwungen, ihre LRTs auf dem freien Markt gegen ETH zu veräußern.

  • Die für ezETH verfügbare Liquidität konnte dem Verkaufsdruck nicht standhalten, woraufhin der Token seine überwiegend enge Preisbindung zu ETH verlor.

  • Verstärkt wurde die Abwärtsspirale durch die Liquidation gehebelter ezETH Positionen im Gesamtwert von knapp 56 Millionen USD, die Nutzer zum Farmen von Renzos Airdrop-Punkten aufgebaut hatten.

Das Chaos war jedoch nur von kurzer Dauer.

  • Innerhalb von zwei Stunden nutzten Arbitrage-Trader (und Bots) den Preisunterschied aus und stellten die Bindung zu ETH somit wieder her.

  • Einer von ihnen konnte dabei sogar Profite in Höhe von knapp 400.000 USD einfahren.

Gestern meldete sich dann schließlich das Renzo-Team zu Wort und stellte neue Pläne vor.

  • Der Airdrop-Anteil sowie die Community-Initiativen wurden erhöht und berechtigte Nutzer sollen ihren Airdrop nun schon eine Stunde vor dem Handelsbeginn auf Binance abholen können.

Zoom out: Restaking zählt zu einer der jüngsten und aufregendsten Kategorien innerhalb von Krypto, da es neuen Netzwerken die Möglichkeit gibt, auf bestehender Sicherheit - bspw. staked ETH - aufzubauen und Nutzer wiederum ihre Rendite optimieren können. Die Technologie ist allerdings noch unerprobt und führt neue Risiken ein. Risiken, die in der Theorie von Liquid Restaking Protokollen wie Renzo gemanaget werden sollen.

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