Inscriptions legen Blockchains lahm

Plus: Erster Bitcoin-ETF-Werbespot ++ Neuer Standard für Tokenisierung ++ Drama um Arweave ++ Netto-Kapitalabflüsse nach 11 positiven Wochen ++ Hacks erschüttern NFT-Markt

Willkommen bei Blockstories, der Free Walking Tour eurer Wahl durch das Krypto-Kolosseum.

PS: Behaltet für morgen euer Postfach im Blick. Es wartet eine Sonderausgabe.

Unsere Themen heute:

  • 💰 Kapitalabflüsse aus Krypto-Fonds

  • ✋ Inscriptions legen Blockchains lahm

  • 📊 Falscher Alarm löst Arweave-Drama aus

Follow the flows, lautet ein bekannter Trading-Ratschlag. Dieser Weisheit folgend sahen wir, wie in der vergangenen Woche etwas mehr Kapital aus institutionellen Krypto-Fonds abgeflossen ist, als neues investiert wurde - zum ersten Mal nach elf Wochen mit positiven Netto-Zuflüssen. Viele Investoren schienen nach Wochen des Aufschwungs erpicht darauf gewesen zu sein, Gewinne mitzunehmen.

Damit die euphorisierte Grundstimmung trotzdem anhält, hat mit Bitwise gestern einer der Bitcoin-Spot-ETF-Anwärter in den nächsten Marketing-Gang geschaltet und den ersten Werbespot veröffentlicht. Man stelle sich nur vor, die SEC würde zu diesem Zeitpunkt die Anträge tatsächlich noch ablehnen.

Ein solcher Stimmungskiller scheint nach wie vor unwahrscheinlich. Gestern Nacht reichte BlackRock eine Aktualisierung seines Registrierungsdokuments ein (ein sog. “S-1 Amendment), was für fortwährend produktive Gespräche zwischen Antragstellern und der Regulierungsbehörde spricht.

Abseits der traditionellen Finanzwelt hält sich die Degen Community mit zwei Aktivitäten auf Trapp: Inscriptions (s. Story) und Memecoin-Trading. Hoch im Kurs stehen COQ (Avalanche), NINJA (Injective) und WIF (Solana). Wie immer gilt: Wer die meiste Aufmerksamkeit hat, gewinnt. Und wer zuletzt abstößt, verliert.

Apropos Memecoins: Solanas Saga Phone ist dank des garantierten BONK-Airdrops mittlerweile restlos ausverkauft. In Erwartung weiterer exklusiver Belohnungen für Saga-Besitzer gingen einige Geräte sogar für mehrere tausend USD auf Ebay über den Tisch.

Stand: 19.12. 0:48 Uhr

  1. Hack I: Bei einem Hack auf das NFT-Protokoll NFT Trader konnte ein Angreifer NFTs im Wert von knapp 3 Mio. USD erbeuten, nur um sie einen Tag später gegen eine Zahlung von 120 ETH (≈ 256.000 USD) zurückzugeben.🥷

  2. Hack II: Am Sonntag wurde das NFT-Protokoll Flooring Price das Opfer eines weiteren Hacks, bei dem der Angreifer 1,8 Mio. USD in NFTs stehlen konnte.💀

  3. RWAs: Die Ethereum-Community hat den ERC-3643 Standard genehmigt, welcher sich als der Token-Standard für Real-World Assets etablieren soll.🪙

Inscriptions legen Blockchains lahm

In den vergangenen Tagen wurden viele bekannte Blockchains einem gewaltigen Stresstest unterzogen - mit gemischten Ergebnissen.

Erst kam die Ethereum Layer-2 Arbitrum am Freitag für knapp anderthalb Stunden zum Halten. Einen Tag später erlitt auch zkSync einen 15-minütigen Schluckauf, bei dem es für einige Nutzer nicht möglich war, Transaktionen durchzuführen.

Ungewohnt kostspielig ging es zudem für Nutzer der Avalanche C-Chain zu, die vereinzelt mehrere hundert USD für eine Transaktion zahlen mussten.

Der Auslöser dieser Stresstests? Inscriptions - Bitcoins Export des Jahres.

Inscriptions: Vom Ordinals Protokoll in die weite Blockchain-Welt

Falls das Inscriptions-Phänomen in diesem Jahr an euch vorbeigegangen ist, kommt hier euer Refresher:

  • Ihre Geburtsstunde erlebten Inscriptions im Januar mit der Veröffentlichung des Ordinals Protokoll auf Bitcoin. Seitdem können Nutzer Texte, Bilder und andere Dateiformate auf Satoshis, der kleinsten Bitcoin-Einheit, inskribieren und damit so etwas wie NFTs auf Bitcoin ermöglichen.

  • Fast 50 Millionen Inscriptions wurden seitdem auf Bitcoin erstellt, wobei es sich bei den meisten von ihnen um Memecoins handelt, die mit der Einführung des BRC-20 Standards im Mai Einzug auf Bitcoin hielten. Der bekannteste von ihnen heißt $ORDI und notiert aktuell bei einer Marktkapitalisierung von über 1 Milliarde USD.

  • In den letzten Monaten fanden Inscriptions auch auf anderen Blockchains Anwendung, vor allem auf EVM-basierten Chains wie der BNB Chain, Polygon, Avalanche und zkSync.

  • Anstatt allerdings Daten auf Satoshis zu inskribieren, wird auf diesen Chains der jeweilige Content in den sogenannten Call Data gespeichert. So wird der Teil einer Transaktion bezeichnet, der die notwendigen Anweisungen enthält, die beim Aufruf eines Smart Contracts übermittelt werden.

    • Beispiel: Wenn ihr ETH an eine andere Adresse schickt, beinhaltet die "Call Data" die Details des Transfers: welche Funktion (Transfer) genutzt wird, an welche Adresse die Token gehen sollen und wie viele Token übertragen werden.

  • Call Data sind “read only”. Das heißt, dass sie nach ihrer Erstellung und Übermittlung nicht mehr verändert werden können.

Gründe für den Boom

Aber kommen wir zur eigentlichen Frage: Warum wurden in den letzten zwei Monaten über 400 Millionen Inscriptions auf EVM-kompatiblen Blockchains erstellt?

Schließlich verfügten die betroffenen Blockchains im Gegensatz zu Bitcoin über native Smart Contract Funktionalitäten, sodass es keinerlei Workarounds bräuchte.

Zudem bringen Inscriptions den Nachteil fehlender Composability mit sich und erfordern den Einsatz von Offchain-Indexern, um die entsprechenden Daten auszulesen.

Dass Inscriptions trotzdem bis zu 90% aller Transaktionen (Avalanche) auf diversen Blockchains ausmachen, liegt schlichtweg daran, dass Inscriptions extrem günstig zu erstellen sind (10x günstiger als Smart Contracts) und viele Nutzer darauf spekulieren, dass ihre “Kollektion” ähnlich erfolgreich wie manche BRC-20 Kollektionen auf Bitcoin werden könnte.

Die Halbwertzeit dieser Experimente wird daher voraussichtlich eine Funktion der Handelsaktivität auf Marktplätzen wie POLS Market (Polygon), Ethscriptions (Ethereum) und Tensor (Solana) sein.

Solange dieser Hype anhält, dürfen die einzelnen Blockchains unter Beweis stellen, wie gut sie wirklich unter “Volllast” performen können.

Tap Protocol | 4,2 Mio. $ | Unbekannt : Entwickler von Developer-Tooling für das Ordinals-Ökosystem, mit dem unter anderem der Aufbau von DeFi-Protokollen auf dem Bitcoin Netzwerk ermöglicht werden soll.

Reach | 1 Mio. $ | Seed : SocialFi-Protokoll, welches qualitativ hochwertige Social-Media-Interaktionen mittels finanziellen Anreizen fördern möchte.

Rio Network | Unbekannt | Seed : Liquid-Restaking-Protokoll.

Arweave: Falscher Alarm entfacht Community-Drama

Die Gerüchte einer vermeintlichen Spaltung des Arweave-Netzwerks haben nicht nur die Community, sondern auch den Preis des nativen $AR-Tokens erschüttert. Dieser stürzte im Zuge der Gerüchte um knapp 10% ab.

Bei Arweave handelt es sich, hinter Filecoin, um einen der größten dezentralen Speicheranbieter, der es seinen Nutzern erlaubt, sämtliche Daten dauerhaft auf seinem Netzwerk zu archivieren.

  • Dabei setzt das Protokoll auf ein Netzwerk aus Minern, die dafür belohnt werden, so viele Daten so lange wie möglich aufzubewahren.

So funktioniert’s:

  1. Nutzer leisten eine einmalige Zahlung mit dem $AR-Token, um ihre Daten auf dem Netzwerk zu hinterlegen.

  2. Anstatt die Tokens direkt unter den Minern zu verteilen, wird ein Großteil davon in einer Schatzkammer gelagert, aus der die Miner schrittweise für ihre Dienste entlohnt werden.

Financial Engineering: Durch die langfristige Senkung der Speicherkosten (sowie dem potenziellen Wertzuwachs des Tokens) entsteht eine Art Zinseffekt, der es dem Projekt ermöglicht, die Miner über einen langen Zeitraum hinweg zu vergüten und den Nutzern somit dauerhaften Zugang zu ihren Daten zu gewährleisten.

Um Daten auf dem Netzwerk zu speichern, greifen Nutzer auf sogenannte Middleware-Anbieter zurück, die eine Schnittstelle zwischen ihnen und dem eigentlichen Netzwerk bilden.

  • Der mit Abstand größte von ihnen ist Irys, ein Protokoll, dem der Arweave-Gründer über X vorgeworfen hat, das Netzwerk auf eine schädliche Art und Weise forken (also eine Parallelversion erschaffen) zu wollen.

  • Womöglich zog er dabei voreilig die falschen Schlüsse, da Irys nach eigener Aussage aktuell lediglich mit dem Gedanken einer Fork spielt.

Das Problem: Als Reaktion auf das vermeintliche Vorhaben wurde Irys aus einer Liste von “vertrauenswürdigen Protokollen” ausgeschlossen, wodurch seine Funktionsweise kurzzeitig beeinträchtigt wurde.

  • Das führte wiederum dazu, dass bereits mehr als 90% der Irys-Nutzer eine Migration auf andere Lösungen eingeleitet haben.

Zoom out: Unabhängig davon, welcher Seite man Glauben schenken mag, haben die Ereignisse eine klare Diskrepanz zwischen den zwei größten Playern in Arweaves Ökosystem offenbart. Fortsetzung folgt…

Rudy: Krypto-Robo-Advisor aus Deutschland

In Krypto zu investieren, kann für Einsteiger überwältigend und selbst für erfahrene Investoren zu zeitaufwendig sein.

Mit Rudy startet bald ein Krypto-Robo-Advisor, der beiden Zielgruppen eine Alternative bieten möchte.

Key Features:

  • Personalisiert: In weniger als fünf Minuten ermittelt Rudy mithilfe eines Fragebogens dein persönliches Risiko-Rendite-Profil.

  • Diversifiziert: Entsprechend dieses Profils kombiniert die Plattform Steady-Strategien (bspw. marktneutrales Lending in DeFi) für stetige Erträge mit Growth-Strategien (bspw. Kauf von BTC und ETH).

  • Dynamisch: Die Investmentstrategien passen sich kontinuierlich an sich verändernde Marktbedingungen an.

  • Regelkonform: Rudy arbeitet mit den hiesigen Finanzbehörden zusammen. Dein Geld ist stets bei einem BaFin-regulierten Finanzinstitut hinterlegt und jederzeit verfügbar.

Übrigens: Hinter Rudy steckt ein deutsches Team. Philipp, einen der Gründer, hatten wir im März im Interview.

Der Launch der App ist für März 2024 geplant. Anmelden für die Warteliste könnt ihr euch aber schon heute.

🎄 Blockstories Special: Unter allen teilnehmenden Blockstories-Lesern verlost Rudy 2×100 € Startguthaben. Anmeldeschluss ist der 24.12.

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