- Blockstories
- Posts
- 🦉Wer hat diese Frau gesehen? Cryptoqueen nun unter 10 Most Wanted vom FBI
🦉Wer hat diese Frau gesehen? Cryptoqueen nun unter 10 Most Wanted vom FBI
++ FTX vor Übernahme von BlockFi ++ Facebook startet NFT-Test
Hello, hello!✌🏼
Willkommen bei Block Stories. Eure Kryptoversion von CSI: Miami, wo wir Schurken und Banditen jagen und für Recht und Ordnung sorgen.
Heute im Fokus: 👮🏽Cryptoqueen nun most wanted by FBI
🔥 Hottest News
FTX sichert sich Option, BlockFi für bis zu 240 Mio. $ kaufen zu können. Zudem wird die bestehende Kreditlinie von FTX an BlockFi von 250 Mio. $ auf 400 Mio. $ aufgestockt. BlockFi, selbst ein großer Darlehensgeber im Kryptomarkt, war nach den letzten Marktturbulenzen und dem Crash von 3AC in große Schwierigkeiten geraten. Mit der Unterstützung durch FTX seien die Kundengelder nun allerdings sicher. Die Bewertung von BlockFi lag einst übrigens bei 4,8 Mrd. $. Autsch!🧯
Die ENS-Domain 000.eth wurde für umgerechnet 320.000 $ erworben. Trotz Rückgang im Juni hält der Boom um ENS-Adressen weiter an. Wer ENS besser verstehen möchte: wir hatten hier darüber ausführlich berichtet.📫
Die EU beschließt das erste Regulierungsgesetz für Krypto. Die Richtlinien mit dem Namen MiCA (Markets in Crypto Assets) sollen voraussichtlich Ende 2023 in Kraft treten. Diese sehen u.a. vor, dass Stablecoins künftig 1:1 mit den zugrundeliegenden Fiat-Währungen gedeckt sein und dass für Transfers ab einer Höhe von 1.000 € Sender und Empfänger verifizierbar sein müssen. NFTs und DeFi blieben unbetroffen und sollen durch weitere Expertengremien angegangen werden.🇪🇺
Facebook startet NFT-Test mit ausgewählten Nutzern in den USA. Diese können nun ihre Wallets verbinden und ihre NFTs auf ihrem Profil zur Schau stellen. Ziemlich lame, wenn ihr uns fragt.⚙️
👮🏽Cryptoqueen nun most wanted by FBI
Die “FBI Ten Most Wanted Fugitives” Liste ist die wohl berüchtigste Fahndungsliste der Welt. Sie wurde im Jahre 1950 ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit auf die meistgesuchten Kriminellen aufmerksam zu machen.
Seit wenigen Tagen zählt ein neues Gesicht zu den 10 meistgesuchten Personen. Es ist das Gesicht von Ruja Ignatova, besser bekannt als “Cryptoqueen”.
Sie ist überhaupt erst die elfte Frau, die es auf die Liste geschafft hat und wird von Mördern und Drogenhändlern flankiert.
Ruja Ignotova und der OneCoin
Mit 10 Jahren kam Ruja Ignotova mit ihrer Familie aus Bulgarien nach Deutschland, wo sie im beschaulichen Schramberg im Schwarzwald aufwuchs. Nach einem Jura-Studium inkl. Promotion in Konstanz und Oxford heuerte sie bei der Unternehmensberatung McKinsey an.
Wenige Jahre später, im April 2014, rief sie zusammen mit ihrem Ehemann das Projekt “OneCoin” ins Leben. Ein Projekt, das heute zu den größten Betrugsfällen der Kryptoszene zählt und Millionen von Menschen weltweit finanziell geschadet hat.
Die Geschichte vom OneCoin ist schnell erzählt. Aufbauend auf einer großen Vision eines weltweiten Bezahlsystems, das auch den Menschen aus Entwicklungsländern Zugang zum Finanzsystem ermöglichen soll, entwickelte das Ehepaar das Konzept der neuen Kryptowährung “OneCoin”.
Mit Beschreibungen wie “Bitcoin Killer” wurde Anlegern mit OneCoin fette Rendite versprochen. Sie hatten dabei die Wahl zwischen verschiedenen Paketen, die Tokens im Wert von 100 € bis 118.000 € enthielten.
Das Problem dabei: Es handelte sich um eine reine virtuelle Fantasiewährung auf privaten Servern, die nur auf dem Versprechen aufbaute, dass die dazugehörige öffentliche Blockchain bald gelauncht werden würde. Auszahlen konnte man sich die Tokens fast nicht.
Weltweit vertrieben wurde OneCoin durch sog. Multi-Level-Marketing, bei dem private Promotoren mit 25% am Umsatz aller Neukunden beteiligt wurden, die sie für die Pakete anwerben konnten.
Ende 2016 sollen Ermittlungsangaben zufolge weltweit rund 2,2 Mio. Menschen auf diese Masche reingefallen sein, darunter 60.000 Deutsche. Sie sollen insgesamt rund 4 Mrd. $ in OneCoin investiert haben.
Um dieses Spiel möglichst lange spielen zu können, stellte OneCoin eine Vollzeitkraft ein, die nichts anderes tat, als Offshore-Konten und neue Firmenkonstrukte zu eröffnen.
Neben Immobilien in London, Hongkong und Südkorea, wo buchstäblich Bargeld gebunkert wurde, erwarb Ruja Ignatova sogar u.a. ein Erdgasfeld an der Westküste von Madagaskar.
Das alles sollte die Behörden am Ende nicht davon abhalten, ihre Ermittlungsarbeiten gegen Ruja Ignatova und OneCoin aufzunehmen. Nachdem bereits einige nationale Behörden mit ihren verdeckten Recherchen begannen, nahm Anfang 2017 das FBI seine Ermittlungen auf.
Die Cryptoqueen muss davon Wind bekommen haben. Im Oktober 2017 wird sie bei einer Großveranstaltung in Lissabon als Rednerin erwartet. Doch ihre Fans warteten vergeblich. Sie ist seitdem verschwunden und ward von niemanden mehr gesehen.
Das FBI erhofft sich nun in ihrer Suche Unterstützung von der Öffentlichkeit. Der Blick auf die Daten gibt Anlass zur Hoffnung: von 527 Personen, die seit 1950 auf der Liste geführt worden sind, konnten 491 später festgenommen oder mind. lokalisiert werden.
Sollte Ruja gefunden werden, wüssten wir übrigens schon, wer sie ablösen könnte.
Block Stories' Take:
Der OneCoin-Fall ist der Prototyp eines Massenbetrugs, der er alle essenziellen Zutaten vereint:
Ein vermeintlich seriöses Aushängeschild
Eine Mission, hinter der sich jeder versammeln kann
Einen klaren Feind: das traditionelle Finanzsystem
Einen großen finanziellen Anreiz
Es entstand ein wahrer Kult. Der ging so weit, dass Sympathisanten ein eigenes Handzeichen und die Bewegung einen eigenen Song hatten.
Kryptos Abwehrmechanismen gegen solcherlei Betrüge sind auch mehrere Jahre danach noch längst nicht stark genug, wie zuletzt der Absturz von Terra bewiesen hat. Insofern warten nach wie vor große Aufgaben auf die Szene.
Wer übrigens noch tiefer einsteigen möchte in den Kriminalfall, dem seien die BBC Podcast-Serie “the missing cryptoqueen” sowie das kürzlich erschienene Buch mit gleichem Titel empfohlen.
💬 Tweet des Tages
bitcoin was $45,000 and ethereum was $3000 when mark zuckerberg's 40 year old sister made a crypto music video about how we're all going to make it
and you didnt sell??
— Cobie (@cobie)
1:43 PM • Jul 3, 2022
Immer schön Ausschau halten und heiße Fahndungstipps an [email protected] schicken!
Disclaimer: DYOR (Do Your Own Research)! Die im Block Stories Newsletter und auf der Block Stories Webseite enthaltenen Informationen stellen in keiner Weise eine Anlageberatung dar. Wir bemühen uns Fakten und Meinungen nach bestem Wissen und Gewissen zu präsentieren. Diese sollten aber unter keinen Umständen eigene Recherche oder professionelle Beratung ersetzen. Deshalb gilt: wir übernehmen keine Haftung für Anlageentscheidungen, die Sie aufgrund der hier präsentierten Informationen treffen.
Reply