Bitcoin Miner planen KI-Pivot

Einige Miner möchten ihre Energie nicht nur dem Bitcoin-Netzwerk zu Gute kommen lassen, sondern auch dem High-Performance Computing.

Willkommen bei Blockstories, dem Newsletter für alle, die bei Hash lieber Bits statt Blüten zählen.

Unsere Themen heute:

  • 🕊️ Alle Augen auf Jackson Hole

  • ⛏️ Bitcoin Miner vollziehen KI-Pivot

  • 📊 Aave: Die Rückkehr der Fundamentals?

  • 💬 Mastercards Krypto-Strategie mit Christian Rau

Stand: 22.08. 22:33 Uhr

Wieder einmal sind alle Augen auf Jerome Powell gerichtet. Im Zuge des alljährlichen Treffens der Notenbanker im US-amerikanischen Jackson Hole tritt der Fed-Chef heute Nachmittag um 16 Uhr unserer Zeit vor die Kameras, um den Märkten Orientierung zu geben. Viele Analysten erhoffen sich Guidance über die kurz- und mittelfristige Zinspolitik der US-Zentralbank. Derzeit spekulieren die Märkte auf eine erste Zinssenkung um 0,25%, die beim nächsten Fed-Meeting im September verkündet werden könnte.

Gestützt werden diese Erwartungen durch die am Mittwoch veröffentlichten Protokolle des Juli-Treffens der Fed. Aus ihnen geht hervor, dass sich zuletzt die überwiegende Mehrheit der Funktionäre für eine Zinskürzung im September ausgesprochen hat, sofern die kommenden Wirtschaftsdaten diese Entscheidung unterstützen würden. Bitcoin reagierte daraufhin mit einem Anstieg auf über 61.000 USD, gab jedoch im Laufe des gestrigen Tages wieder etwas nach.

Zwei Ebenen tiefer im Krypto-Dickicht zieht aktuell die Layer-1 Blockchain Tron besonders viel Aufmerksamkeit auf sich. Die nach Total Value Locked zweitgrößte Blockchain (8,3 Milliarden USD) generierte in den letzten drei Tagen mehr als zehn Millionen USD an Transaktionsgebühren und damit deutlich mehr als Ethereum und Solana. Der Grund? Justin Suns neues Memecoin Launchpad SunPump, das in kürzester Zeit 30.000 neue Tokens hervorgebracht hat. Wie nachhaltig diese Aktivität sein wird, bleibt eurer individuellen Einschätzung überlassen.

Bitcoin Miner springen auf KI-Zug auf

Rund vier Monate sind mittlerweile seit dem jüngsten Bitcoin-Halving vergangen. Für die Mining-Industrie keine einfachen Monate, brachen mit dem Halving auch ihre Umsätze um rund 50% ein.

Ein Blick auf die Aktienkurse der großen Mining-Unternehmen zeigt jedoch, dass nicht alle Akteure gleichermaßen unter den sinkenden Umsätzen und dem stagnierenden Bitcoin-Preis gelitten haben. Während die aufs Kerngeschäft fokussierten Miner wie Riot Blockchain ($RIOT) und CleanSpark ($CLSK) deutliche Verluste hinnehmen mussten, gehörten ihre Konkurrenten Core Scientific ($CORZ) und TeraWulf ($WULF) zu den am besten laufenden Titeln.

Ihre Strategie? Ein Pivot hin zu Künstlicher Intelligenz.

Mining & KI: Eine perfekte Partnerschaft?

Die Synergie zwischen dem KI- und Mining-Sektor liegt auf der Hand: Die großen Cloud-Service-Anbieter benötigen enorme Mengen an Energie, um den Bedarf an High-Performance Computing zu decken, und die Mining-Unternehmen suchen nach verlässlichen Einnahmequellen, um ihre Abhängigkeit vom Bitcoin-Preis zu reduzieren.

Einige Mining-Unternehmen investieren daher in die Umrüstung ihrer Anlagen und gehen strategische Partnerschaften ein, um die nötige Hardware zu beschaffen.

  • Erst Anfang des Monats weitete beispielsweise Core Scientific seinen 6,7 Milliarden USD schweren Deal mit dem Hyperscaler CoreWeave um weitere Energiezusagen für die nächsten zwölf Jahre aus.

  • Einen Monat zuvor gab TeraWulf bekannt, große Fortschritte beim Ausbau der GPU-Kapazitäten in ihrer Betriebsstätte Lake Mariner zu erzielen.

VanEcks Prognose

Auch VanEck sieht großes Potenzial im KI-Boom für den Mining-Sektor. In ihrem jüngsten Report prognostizieren sie ein jährliches Renditepotenzial von knapp 14 Milliarden USD, wenn Mining-Unternehmen 20% ihrer Ressourcen für KI und High-Performance Computing einsetzen.

Trotz der großen operativen Herausforderungen, diesen Wandel zu vollziehen und die notwendigen Kapazitäten aufzubauen, könnten Mining-Unternehmen bei erfolgreicher Umsetzung sowohl ihre Kapitalkosten als auch ihre Abhängigkeit vom Bitcoin-Marktzyklus erheblich reduzieren und damit für Investoren deutlich attraktiver werden.

Für die nächsten Monate ist zu erwarten, dass einige Miner verstärkt auf M&A-Aktivitäten setzen werden, um diesen Transformationsprozess zu beschleunigen.

📖 Weiterführende Lektüre: Galaxys Bitcoin Mining Mid-Year Report

Aave: Die Rückkehr der Fundamentals?

DeFi-OG Aave erlebt nach den jüngsten Kurszuwächsen von knapp 40% so etwas wie eine Renaissance. Primärer Treiber dürften die stetig wachsenden Umsätze des Protokolls sowie eine Reihe von anstehenden Katalysatoren sein.

Refresher: Aave ist DeFis ältestes Lending-Protokoll, das bereits 2017 als “ETHLend” auf Ethereum live ging.

  • Mittlerweile erstreckt sich Aave über zwölf verschiedene Netzwerke, wobei es mit einem Marktanteil von knapp 65% und einem Total Value Locked (TVL) von rund 12 Milliarden USD das mit Abstand größte Lending- sowie das drittgrößte DeFi-Protokoll ist.

Fee Switch: Dass Aave zuletzt zunehmend ins Visier der Analysten geriet, liegt auch an einem aktuellen Governance-Vorschlag der Aave DAO, der eine Überarbeitung der AAVE-Tokenomics vorsieht.

  • Dazu gehört die Einführung eines Buyback-Programms, bei dem überschüssige Protokoll-Einnahmen genutzt werden sollen, um $AAVE auf dem freien Markt zu erwerben und anschließend unter $AAVE-Stakern zu verteilen.

Einen Boost könnten diese Einnahmen zudem durch eine Expansion des Protokolls auf nicht-EVM-basierte Netzwerke wie Solana oder Aptos erfahren, die laut eigenen Aussagen in den kommenden Monaten erfolgen und Aaves Abhängigkeit vom Erfolg von Ethereums Ökosystem reduzieren könnte.

Zusätzlichen Rückenwind erhält das Protokoll durch den bevorstehenden Launch seiner v4.

  • Das größte Feature des Upgrades ist die Einführung von Aaves “Unified Liquidity Layer”, die es Nutzern künftig erlauben soll, Darlehen netzwerkübergreifend aufnehmen zu können.

  • Dadurch könnten beispielsweise Assets auf dem Polygon-Netzwerk als Collateral genutzt werden, um einen Kredit auf dem Ethereum Mainnet abzusichern.

  • Nach der Migration auf v4 plant das Team außerdem den Launch eines eigenen Blockchain-Netzwerks.

Zoom out: Im Laufe der letzten Jahre haben sich einige der DeFi-Protokolle der ersten Generation wie Aave, MakerDAO und Lido als Category Leader etablieren und nachhaltige Cashflows entwickeln können. Mechanismen wie Buybacks dürften ihre Tokens vor allem für institutionelle Investoren attraktiver machen, da sie die Nutzung klassischer Bewertungsmodelle zulassen und somit fundiertere Investmententscheidungen ermöglichen.

Story | 80 Mio. USD | Series B : Entwickler eines Layer-1 Netzwerks, auf der künftig globale IP-Rechte verwaltet werden sollen (Mehr Infos gibts in unserem Deep Dive).

SatLayer | 8 Mio. USD | Pre-Seed : Restaking-Protokoll auf Bitcoin.

GenLayer | 7,5 Mio. USD | Seed : Layer-1 Netzwerk mit integrierten KI-Kapazitäten.

BSX | 4 Mio. USD | Seed : All-in-one DeFi-Plattform auf der Base Layer-2.

Christian Rau ist Senior Vice President Crypto and Fintech Enablement Europe bei Mastercard. Vergangene Woche stellte der Zahlungsdienstleister zusammen mit MetaMask eine neue Krypto-Debitkarte vor, die es ausgewählten Nutzern in der EU und UK erlaubt, ihre selbst verwahrten Kryptowerte überall dort auszugeben, wo Mastercard akzeptiert wird. Den Launch nahmen wir zum Anlass, um Christian zu Mastercards Krypto-Strategie zu befragen.

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