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dYdX Chain geht live
Plus: SBF sagt vor Gericht aus ++ Hamas-Finanzierung durch Krypto? ++ Union Investment erwirbt Kryptofondsanteile
Willkommen bei Blockstories, dem Krypto-Newsletter, über den schon Johannes der Täufer gesagt haben soll, dass er die Spreu wie kein zweiter vom Weizen getrennt bekommt.
Unsere Themen heute:
👀 DeFi: dYdX Chain geht live
📊 Terrorfinanzierung: Falschmeldung schlägt hohe Wellen in Washington
🖼️ Kunst: Wagniskapitalgeber investiert in autonomen Künstler
SBF: Nach über 2 Wochen Gerichtsprozess hat Sam Bankman-Fried zum ersten Mal selbst vor Gericht ausgesagt. Morgen soll seine Aussage unter der Anwesenheit der Jury fortgeführt werden.👨⚖️
TradFi: Der Digital Securities Issuance (D-SI) Service der europäischen Clearingstelle Euroclear hat sein Debüt gefeiert. Dabei wurde eine digitale Anleihe im Wert von 100 Mio. € an die Weltbank emittiert.🏦
Use Case: Als Teil eines Proof-of-Concepts zwischen Vodafones Digital Asset Broker (DAB) und Chainlink konnte gezeigt werden, dass Blockchains erfolgreich für Automatisierungen sowie zum Transfer von Handelsdokumenten auf See eingesetzt werden können.📃
Deutschland: Im Rahmen eines Pilotprojekts hat die Union Investment Kryptofondsanteile vom Bankhaus Metzler erworben. Dabei handelt es sich deutschlandweit um die erste Transaktion dieser Art.🇩🇪
Release: Arbitrum Orbit ist live. Damit können Entwickler eigene Blockchains als Layer-3s auf Arbitrum bauen.🔵
dYdX Chain geht live
Fast anderthalb Jahre nach Ankündigung war es gestern endlich soweit: Das “Alpha Mainnet” von dYdX v4 ist live gegangen.
Gleichzeitig vollzieht die größte dezentrale Krypto-Derivatebörse damit den viel beachteten Launch ihrer eigenen standalone Blockchain.
Hier ist alles, was ihr wissen müsst:
Mit einem Marktanteil von ≈ 50% ist dYdX die mit Abstand größte dezentrale Börse für den Handel mit Perpetuals - einem Derivat, mit dem Trader gehebelte Wetten auf die Kursentwicklung von Kryptowährungen eingehen können (s. unser Interview mit BitMEX-CEO Stephan Lutz).
Im Gegensatz zu anderen dezentralen Börsen wie Uniswap setzt dYdX nicht auf einen Automated Market Maker, sondern auf ein traditionelles Orderbuch, bei dem Trader Kauf- und Verkaufsaufträge zu spezifischen Preisen aufgeben.
2017 noch auf dem Ethereum Mainnet gestartet, wurde dYdX im April 2021 mit seinem Wechsel auf StarkWare eines der ersten großen Protokolle auf einer Ethereum Layer-2.
Die Nutzer profitierten damals von erheblich geringeren Transaktionsgebühren, mussten jedoch einen höheren Grad an Zentralisierung in Kauf nehmen.
Mit dem Launch der vierten Version des Protokolls auf einer eigenen Blockchain will dYdX nicht nur die Nutzererfahrung aufs nächste Level heben, sondern sich komplett dezentralisieren.
Appchain Thesis in Aktion
dYdX’ Ankündigung, das Ethereum-Ökosystem zu verlassen und eine eigene Blockchain auf Basis des Cosmos SDK zu bauen, hatte im vergangenen Jahr eine große Debatte losgetreten.
Die zentrale Frage: Sollten Protokolle, sobald sie eine gewisse Größe erreicht haben, die zugrundeliegende Layer-1 Blockchain verlassen und stattdessen eine eigene Blockchain bauen, die sie ihren individuellen Anforderungen entsprechend formen können?
Wie bei vielen Dingen im Leben lautet die Antwort: Es kommt drauf an.
Im Fall von dYdX erlaubt die eigene Blockchain u.a. dem Protokoll, ein innovatives offchain Orderbuch zu führen, das von den Validatoren des Netzwerks dezentral überwacht wird - ein absolutes Novum.
Den Vorteilen der höheren Flexibilität und Unabhängigkeit stehen auf der anderen Seite aber auch Nachteile wie fragmentierter Liquidität und Verantwortung für die eigene Sicherheit gegenüber.
Die Ethereum-Community scheint zumindest immer mehr Gefallen an der Appchain-Idee zu finden. In den letzten Monaten sprossen einige Rollup-as-a-Service Anbieter aus dem Boden, die es Entwicklern leicht machen wollen, ihre eigene Layer-2 zu bauen.
Umso gespannter werden sie verfolgen, wie sich dYdX’ strategische Entscheidung in nackte Zahlen übersetzen wird.
Sharpnel | 20 Mio. $ | Series A : Ego-Shooter-Spiel, welches einen Blockchain-basierten Marktplatz für in-game Items anbieten wird.
Aera | 8 Mio. $ | Seed : Protokoll zur autonomen Verwaltung von DAO-Treasuries.
Nocturne Labs | 6 Mio. $ | Seed : Entwickler von privaten Accounts auf Ethereum, die es Nutzern ermöglichen, anonymisierte Transaktionen durchzuführen.
Falschmeldung schlägt hohe Wellen in Washington
Laut einem kürzlich erschienenen Artikel des Wall Street Journal wurden die jüngsten terroristischen Angriffe auf Israel primär über Kryptowährungen finanziert. Eine falsche Behauptung, die vom Wall Street Journal bisher nicht richtig gestellt wurde.
Die Grundlage des Artikels bildet ein im Juli publizierter Blogpost des Blockchain-Analyseunternehmens Elliptic, welcher die Beschlagnahmung von Krypto-Assets in Höhe von 93 Mio. $ durch israelische Behörden beleuchtet.
Dabei ging es um die Verbindung der Wallets mit dem Islamischen Dschihad in Palästina, einer Organisation, die u. a. mit der Hamas kooperiert.
Fehlinterpretation: Dass es sich bei den beschlagnahmten Assets aber nicht nur um den Besitz der Terrororganisation, sondern auch um Gelder von Kryptobörsen gehandelt hat, scheinen die Journalisten des WSJ übersehen zu haben.
Daraufhin meldete sich am Mittwoch Elliptic selber zu Wort und stellte klar, dass es sich bei dem Artikel um eine falsche Darstellung ihrer Daten handele.
Das Problem: Die US-amerikanische Senatorin Elizabeth Warren nahm den WSJ-Artikel zum Anlass, um vergangene Woche eine stärkere Regulierung der Krypto-Industrie bei der amerikanischen Regierung zu erbitten. Die Initiative fand bei mehr als 20 % der Kongressabgeordneten Unterstützung.
Zoom out: Auch in Deutschland titelte Die Zeit vor 2 Wochen: “Wer Kryptowährungen toleriert, nimmt Terroranschläge in Kauf” (Link). Wie groß der Anteil von Krypto an der weltweiten Terrorfinanzierung ist, lässt sich nicht genau ermitteln. Was sich aber sagen lässt, ist dass Stories wie diese sowohl Krypto als auch die Medien in keinem guten Licht erscheinen lassen.
Variant investiert zum zweiten Mal in KI-Künstler
Mit dem Erwerb von 3,75 Mio. $BOTTO-Tokens (≈ 500.000 $) hat der Wagniskapitalgeber Variant ein weiteres Investment in das Generative Art Projekt "Botto" getätigt.
Bei Botto handelt es sich um einen "dezentralen und autonomen Künstler", der sich einerseits aus einem KI-Modell und andererseits aus einer DAO zusammensetzt.
Jede Woche generiert das Modell tausende Werke, von denen es selbst 350 auswählt und der DAO zur Abstimmung freigibt. Mithilfe sog. Voting Points, die man durch das Staken des $BOTTO-Tokens erhält, können die Mitglieder schließlich für ihre Lieblingswerke abstimmen.
Das Werk mit den meisten Stimmen wird anschließend als NFT gemintet und auf dem NFT-Marktplatz SuperRare versteigert.
Die Erlöse aus dem Verkauf werden am Ende zwischen den DAO-Mitgliedern, die für das Werk abgestimmt haben, und der DAO-Treasury aufgeteilt.
Gelddruckmaschine: Seit seiner Entstehung im Jahr 2021 konnte das Projekt bereits mehr als 3 Mio. $ durch den Verkauf der Werke umsetzen - wobei einige von ihnen sogar über das Auktionshaus Christie’s versteigert worden sind.
Zoom out: Was ist Kunst im Zeitalter künstlicher Intelligenz? Botto liefert einen interessanten Ansatz, das Zusammenspiel aus Mensch und Maschine neu zu denken.
✍ AI Agenten: In ein paar Jahren wimmelt das Internet womöglich von AI Agenten, also Bots, die dank künstlicher Intelligenz in der Lage sein werden, miteinander zu kommunizieren und Transaktionen in unserem Namen auszuführen. Dieser Essay beschäftigt sich mit den Potenzialen und Problemen einer solchen Entwicklung und erklärt, warum es Krypto zur Realisierung dieser Idee braucht.
🎧 Die Geschichte von Geld: Was ist eigentlich Geld? Wie hat sich die Gestalt des Geldes entwickelt? Und was hält die Zukunft für unser Währungssystem bereit? Die Antworten gibt’s in diesem Podcast.
🎧 Krypto-ETFs: Der CEO und CIO des Fondsmanagers Bitwise erklären, welchen Markteinfluss ein Bitcoin-Spot-ETF wahrscheinlich haben wird, wer die großen Gewinner sein werden und worauf es hinsichtlich der Regulierung und Verwahrung ankommt.
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