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Fake News rund ums neue EU-Geldwäsche-Paket

Am Wochenende machten Gerüchte um ein Verbot von Krypto-Zahlungen die Runde - fälschlicherweise.

Willkommen bei Blockstories, dem Kanarienvogel in Email-Form, der sich für euch in die Tiefen der Krypto-Minen begibt.

Unsere Themen heute:

  • 📈 Bitcoin zurück auf 70.000 USD

  • 🚶Do Kwon wieder auf freiem Fuß

  • 🇪🇺 Fake News ums neue EU-Geldwäsche-Paket

  • 🎩 $DEGEN: Farcaster-Token im Höhenflug

Zurück in den 70ern. Nach einer sehr volatilen Woche, in der kurzzeitig die 60.000-Dollar-Marke so greifbar schien wie aktuell wieder der EM-Titel für Fußballdeutschland, schoss der Preis für einen Bitcoin gestern erneut über 70.000 USD.

Der Kryptomarkt scheint vor allem von positiven Makro-Entwicklungen zu profitieren. Die US-Zentralbank möchte an drei Zinssenkungen für dieses Jahr festhalten, während die Schweizer Nationalbank als erste größere Notenbank bereits die geldpolitische Wende einleitete und die erste Zinssenkung vollzog.

Zudem dürfte vielen Analysten nicht entgangen sein, dass trotz der wöchentlichen Rekordabflüsse aus den Bitcoin-ETFs kein einziger der vier führenden neuen Bitcoin-ETFs (IBIT, FBTC, BITB, ARKB) auch nur an einem einzigen Tag Nettoabflüsse verbuchte. Bullish!

Gestattet uns noch einen letzten ETF-Kommentar. Gestern Abend mischte sich nun auch Grayscales Chief Legal Officer Craig Salm in die ETH-ETF-Debatte ein. Während einige Beobachter zuletzt in der Stille der SEC einen Vorboten einer Ablehnung sahen, liefert diese für ihn derzeit noch keinen Anlass zur Sorge. Die größten Details wären im Vorfeld des Bitcoin-ETFs geklärt worden. Es gäbe jetzt einfach weniger zu besprechen.

Coinbase wird hoffen, dass er Recht behält. Doch auch ohne ETH-ETF läuft’s an der Nasdaq gerade prächtig für die US-Kryptobörse. Und noch immer sind wir uns sicher, dass die Analysten bei Base zuallererst an einen Luftwaffenstützpunkt denken und nicht auf dem Schirm haben, wie profitabel so eine Layer-2 sein kann.

Denn der Memecoin-Zug macht aktuell auf Base Halt und leistet seinen Beitrag, dass die Layer-2 in den letzten Tagen Umsätze von täglich ≈ 800.000 USD generiert. Oder sollen wir besser von Gelddrucken sprechen angesichts einer Gewinnmarge von über 90% (Ethereums Dencun-Upgrade sei Dank). Memecoin-Aktivität kommt und geht, aber das Base-Ökosystem sollten wir im Auge behalten.

Stand: 25.03. 22:21 Uhr

  1. Polygon zkEVM erlebt 12-stündigen Ausfall. Die genaue Ursache für die Downtime der Ethereum Layer-2 soll in der kommenden Woche publik gemacht werden.❌

  2. Do Kwon wird vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen. Nun wird der oberste Gerichtshof von Montenegro darüber entscheiden, ob der Terra-Gründer in die USA oder seine Heimat Südkorea ausgeliefert wird. In beiden Ländern erwarten ihn Gerichtsverfahren wegen Betrugs.🧑‍⚖️

  3. London Stock Exchange gibt Startschuss für Krypto Exchange Traded Notes (ETNs) bekannt. Demnach sollen die Anlageprodukte ab dem 28. Mai an der Börse gehandelt werden können, wobei vorerst nur professionelle Investoren zum Handel zugelassen werden.🇬🇧

  4. Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) veröffentlicht ersten Abschlussbericht zur MiCAR. Dieser enthält unter anderem Informationen für Kryptodienstleister, die eine Zulassung im Rahmen der MiCAR anstreben.🇪🇺

  5. Worldcoin goes Open Source. Am vergangenen Freitag hat die Worldcoin Foundation den Quellcode hinter ihrer Orb-Software veröffentlicht, wodurch alle zentralen Komponenten des Protokolls nun öffentlich einsehbar sind.💻️

  6. Südamerikanischer Gold- und Edelmetallproduzent plant den Erwerb von Bitcoin. In einer Absichtserklärung hat Nilam Resources den Kauf von 24.800 BTC im Wert von rund 1,7 Milliarden USD angekündigt.🟠

  7. SWIFT veröffentlicht Ergebnisse seiner CBDC Experimente. Mit seiner Technologie konnte das internationale Bankennetzwerk erfolgreich CBDC-Transaktionen zwischen 38 führenden Finanzinstitutionen und über verschiedene Zahlungsnetzwerke hinweg abwickeln.🌐

Fake News rund ums neue EU-Geldwäsche-Paket

“Die EU verbietet anonyme Krypto-Zahlungen über self-custodial Wallets.”

Am Wochenende verbreitete sich diese Information wie ein Lauffeuer.

Ausgangspunkt war ein Tweet des Europaabgeordneten Patrick Breyer, in dem er erklärte, dass der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlamentes für die Verabschiedung der neuen Geldwäsche-Verordnung und damit für ein Verbot anonymer Krypto-Zahlungen gestimmt habe.

Diverse Medien und Krypto-Influencer griffen diese Meldung auf und sorgten für ihre Verbreitung - leider mit dem Haken, dass es sich um einen klassischen Fall von Falschinformation handelte.

Das bringt das EU-Geldwäsche-Paket für Krypto wirklich:

  • Das neue EU-Regelwerk soll bestehende Lücken bei der Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorfinanzierung schließen und für eine EU-weite Harmonisierung der Befugnisse und Anforderungen sorgen.

  • Teil der Verordnung ist, dass die behördliche Aufsicht auf sogenannte Anbieter von Krypto-Dienstleistungen (CASPs) erweitern werden. Dazu gehören unter anderem Krypto-Börsen, -Verwahrer und -Handelsplattformen.

  • Die finale Fassung wurde zuletzt vom Ausschuss für Wirtschaft und Währung verabschiedet und wird nun in voraussichtlich ein paar Wochen im letzten Schritt förmlich vom Europäischen Parlament und Rat genehmigt. Drei Jahre nach ihrer darauf folgenden Veröffentlichung im Amtsblatt würde sie dann in Kraft treten.

  • Allzu viele neue Änderungen gäbe es für Krypto-Dienstleister jedoch nicht. Schon heute müssen sie KYC-Checks bei ihren Kunden vornehmen.

  • Was den Transfer von Krypto zwischen CASPs und self-custodial Wallets anginge, wären die CASPs aufgefordert, risikomindernde Maßnahmen zu ergreifen, also beispielsweise über Blockchain Analytics zu überprüfen, dass keine Geldwäsche betrieben wird.

    • Frühere Fassungen hatten sogar eine KYC-Pflicht vorgesehen. Kryptobörsen hätten dann bei Transfers der Nutzer an self-custodial Wallets die Identität der zugrundeliegenden Wallet-Adressen überprüfen müssen.

  • Auch der frühere Abschnitt, wonach Händler bei Krypto-Zahlungen über 1.000 Euro den Kunden identifizieren müssen, wurde gestrichen.

  • Hersteller von Hardware-Wallets wie Ledger und Entwickler von Hot Wallets wie MetaMask und Rabby werden wiederum sogar explizit vom EU-Geldwäsche-Paket ausgeschlossen.

In der EU muss sich alles in allem also niemand Sorgen um ein Verbot von Krypto-Zahlungen machen.

Im Gegenteil. Im Vergleich zu früheren Versionen wird das wohl bald offiziell verabschiedete Paket so gut wie keine neue Einschränkungen für die Krypto-Industrie mit sich bringen.

Moral der Geschicht’? Traue deinem Lieblingsinfluencer nicht. Folgt lieber Leuten wie Circles Patrick Hansen, der zum wiederholten Male den Falschinformationen den Kampf angesagt hat.

Sablier | 4,5 Mio. USD | Seed : DeFi-Protokoll, mit dem sogenannte "Token Streams" eingerichtet werden können. Dabei handelt es sich um Zahlungsströme, deren Bruchteile - einmal vom Absender in ihrer Höhe und Dauer festgelegt - sekündlich an den Empfänger ausgezahlt werden.

GAM3S.GG | 2 Mio. USD | Strategic : Web3-Gaming-Plattform.

Botto | 1,67 Mio. USD | Token Sale : Dezentraler und autonomer Künstler, der sich einerseits aus einem KI-Modell und andererseits aus einer DAO zusammensetzt. Mehr zu Botto findet ihr hier.

$DEGEN: Ein Community-Token im Höhenflug

In den vergangenen 14 Tagen hat $DEGEN, der Community-Token des Farcaster-Protokolls, eine Rallye von über 860% hingelegt. Abgesehen von einigen Exchange-Listings wurde der Preisanstieg primär durch den Hype rund um die Base Layer-2 sowie einer Handvoll Integrationen in andere Farcaster-Apps befeuert.

Bei $DEGEN handelt es sich um einen Token auf Coinbase’ Layer-2 Base, der zu Beginn des Jahres von Mitgliedern der Farcaster-Community ins Leben gerufen wurde.

  • Farcaster ist ein dezentrales Protokoll für Social Media Apps, das Informationen wie Nutzernamen, Beiträge und Reaktionen von Beiträgen speichert. Einen Deep Dive sowie Einladungslink zu Farcaster findet ihr hier.

  • In Umlauf gebracht wurde $DEGEN durch einen Airdrop an aktive Nutzer des Protokolls.

  • Im Februar gab das Projekt zudem eine Finanzierungsrunde in Höhe von 1,5 Millionen USD bekannt - angeführt vom Wagniskapitalgeber 1confirmation.

Treiber hinter dem jüngsten Kurszuwachs war vor allem die gestiegene Netzwerkaktivität auf Base.

Darüber hinaus wurde der Token als Währung in verschiedene Farcaster-Apps integriert, darunter auch in Drakula.app.

  • Bei Drakula handelt es sich um eine onchain Version von TikTok, bei der Nutzer für das Konsumieren, Teilen und Veröffentlichen von Kurzvideos mit sogenannten BLOOD-Punkten belohnt werden.

  • Zusätzlich können die Nutzer die “Creator-Token” anderer Nutzer mithilfe von $DEGEN erwerben und somit auf deren Erfolg spekulieren. Die jeweiligen Creator werden mit 5% und die Plattform mit 1% am Handel dieser Tokens beteiligt.

  • In den ersten zehn Tagen nach Launch konnte die Plattform ein Handelsvolumen von knapp 10 Mio. USD verzeichnen und dabei rund 360.000 USD an mehr als 25.000 Nutzer auszahlen.

Zoom out: Während bei Memecoins das Motto “weniger ist mehr” gilt, setzen Community-Tokens darauf, ihre Utility zu maximieren und in möglichst viele Anwendungen zu integrieren. Für Außenstehende bilden sie damit ein attraktives Vehikel, um auf das Wachstum des jeweiligen Ökosystems zu spekulieren.

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