Willkommen bei Blockstories, der Krypto-Lektüre für Strand und Großraumbüro.

Unsere Themen heute:

• 🇺🇸 Demokraten stellen Wahlprogramm vor

• 🔮 Drift nimmt es mit Polymarket auf

• 💰 Bitwise gibt Übernahme der ETC Group bekannt

• 📉 Funding Rate erreicht Jahrestief

Krypto-Investoren benötigen dieser Tage ein besonders dickes Fell. Während Gold ein neues Allzeithoch erreicht, der S&P 500 sich in unmittelbarer Nähe zu selbigem bewegt und auch High-Yield Corporate Bonds eine starke Performance zeigen, verharrt Bitcoin seit fast zwei Wochen in einer Seitwärtsbewegung.

Eine Korrelation mit den gesunkenen Wahlaussichten von Donald Trump konnte der US-amerikanische Prime Broker FalconX in seinen Analysen allerdings nicht feststellen. Der Markt verfolgt die politischen Entwicklungen dennoch mit Argusaugen und scannt vor allem das Lager der US-Demokraten nach Indizien für ihren offiziellen Krypto-Standpunkt ab - oft leider ohne die gebotene Sorgfalt.

So sorgte gestern Abend eine Schlagzeile des Washingtoner Reporters für Aufsehen, wonach Kamala Harris angeblich den SEC-Vorsitzenden Gary Gensler als Finanzminister in Erwägung ziehe. Dass der Journalist selbst dem republikanischen Lager nahesteht und republikanische Politiker als Quelle zitierte, wurde zunächst übersehen.

Weitaus substanzieller ist da schon das am Sonntag veröffentlichte Wahlprogramm der US-Demokraten, das – im Gegensatz zu dem der Republikaner – Krypto mit keiner Silbe erwähnt. Das muss kein schlechtes Zeichen sein, wird aber als solches gedeutet werden, solange Kamala Harris eine offizielle Artikulation ihres Standpunkts weiterhin vermissen lässt.

Polymarket bekommt Konkurrenz

Mit einem monatlichen Handelsvolumen von fast 400 Millionen USD und regelmäßigen Erwähnungen in bekannten Publikationen wie Bloomberg oder der New York Times ist Polymarket eine der wenigen Breakout-Apps der Krypto-Industrie. Doch nun erhält die führende Plattform für Prediction Markets neue Konkurrenz.

Gestern Nachmittag gab die dezentrale Terminbörse Drift den Start ihrer eigenen Prediction Markets-Plattform namens BET bekannt. Ähnlich wie bei Polymarket können Nutzer hier auf den Ausgang verschiedener Ereignisse wetten.

Zum Start konzentriert sich das Angebot auf Wetten zur US-Präsidentschaftswahl. In Zukunft sollen weitere Märkte, insbesondere in der Kategorie Sportwetten, folgen.

Das Versprechen höherer Kapitaleffizienz

Drift, ursprünglich als Plattform für Perpetual Contracts gegründet, hat sich in den letzten Jahren zu einer umfassenden DeFi-Plattform mit Spot-Trading und Lending-Funktionen entwickelt. Diese Funktionen möchte Drift nutzen, um sich insbesondere durch eine höhere Kapitaleffizienz von Polymarket abzusetzen:

1. Vielfalt bei der Wahl des Collaterals: Anders als auf Polymarket können Nutzer nicht nur den US-Stablecoin USDC, sondern auch aus über 30 verschiedenen Tokens als Sicherheiten für ihre Wetten wählen.

2. Rendite auf Collateral: Das hinterlegte Collateral wird automatisch in Drifts Kreditmärkten angelegt und soll dadurch eine laufende Rendite erzielen.

Damit möchte Drift vor allem bei langfristigen Wetten eine kapitaleffizientere Alternative zu Polymarket bieten und die Opportunitätskosten für Investoren erheblich senken.

Wie Drifts Gründerin Cindy Leow jüngst in einem Interview mitteilte, möchte sich Drift zudem mit seinem Angebot vor allem an das Segment der Solana Community richten, das gerne in Predictions Markets investieren würde, jedoch bisher nicht willens war, sein Kapital auf Polygon zu Polymarket zu bridgen.

Winner-takes-all-Märkte?

Dass Polymarket trotz Polygons vergleichsweise geringer DeFi-Aktivität und frühen Experimenten von Prediction Markets auf anderen Blockchains zur dominanten Plattform gereift ist, scheint Leows These bisher zu entkräften.

Vielmehr ist es vor allem die Liquidität, also die Tiefe in den jeweiligen Wetten, die den Märkten ihre Attraktivität und Relevanz gegenüber Investoren und Berichterstattern verleiht. Mit einem investiertem Kapital von mehr als 640 Millionen USD ist allein die Wette auf den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl fast doppelt so groß wie der Total Value Locked (TVL) in Drifts Protokoll.

• Bitwise gibt Übernahme der ETC Group bekannt. Damit erhöht der amerikanische Krypto-Vermögensverwalter sein verwaltetes Gesamtvermögen auf knapp 4,5 Milliarden USD und erweitert sein Produktangebot um neun europäische Krypto-ETPs.🤝

• BitVM2 wird vorgestellt. Das Protokoll soll den sicheren Transfer von BTC auf Bitcoin-Layer-2s ermöglichen.🟠

• Tokenforge launcht neue Investmentplattform. Gemeinsam mit der MyHouse AG hat das Berliner Tokenisierungs-Startup eine Plattform lanciert, auf der Investoren in tokenisierte Sachwerte und Immobilien investieren können.🇩🇪

• Tether gibt Expansion auf Aptos bekannt. Bereits in den nächsten Wochen soll USDT auf der Layer-1 Blockchain live gehen.💸

• Franklin Templeton reicht S1-Antrag für “Crypto Index ETF” ein. Gemäß dem Antrag soll der ETF zunächst aus BTC als auch ETH bestehen. In Zukunft sollen weitere Kryptowährungen hinzukommen.📃

• Optimism deaktiviert Permissionless Fraud Proofs aufgrund von Software-Schwachstellen. Die Fehler sollen durch eine Hardfork der Layer-2 am 10. September behoben werden.❌

Binance’ Funding Rate erreicht Jahrestief

Seit zwei Wochen sind die Funding Rates für BTC und ETH auf den führenden Kryptobörsen überwiegend negativ. Auf Binance, das etwa 30% des globalen Krypto-Derivatehandels abwickelt, erreichte Bitcoins annualisierte Funding Rate am vergangenen Freitag sogar ein Jahrestief -15%, bevor sie in den darauffolgenden Tagen auf -3% anstieg.

Die Funding Rate ist die Gebühr, die Trader zahlen müssen, um eine Long- oder Short-Position über einen Perpetual Swap aufrechterhalten zu können.

• Zur Erinnerung: Perpetual Swaps ermöglichen es, auf die Kursentwicklung von Vermögenswerten zu spekulieren, ohne diese Assets halten zu müssen.

• Mit 75% machen sie den Großteil des gesamten Krypto-Handelsvolumens aus.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Derivaten wie Futures oder Optionen, besitzen Perpetual Swaps kein Ablaufdatum, sodass ihr Preis mithilfe der Funding Rate reguliert werden muss.

• Dabei ergibt sich die Höhe der Funding Rate aus der Differenz zwischen dem Preis des Perpetual Swaps und dem Spot-Preis des zugrunde liegenden Assets.

• Eine negative Funding Rate bedeutet, dass der Preis des Perpetuals unter dem Spot-Preis liegt, was auf einen höheren Anteil an Short-Positionen auf einer Börse und somit eine bearishe Erwartungshaltung hindeutet.

• Um das Verhältnis zwischen Long- und Short-Positionen wieder auszugleichen, müssen in dieser Situation die Short-Seller die Funding Rate an die Long-Positionen zahlen.

Besonders starken Gegenwind stellt das aktuelle Klima an den Futures-Märkten für Ethena dar, den Emittenten des synthetischen Dollars USDe, der auf eine delta-neutrale Handelsstrategie zur Stabilisierung seines Tokens setzt (zu unserem Deep Dive).

• Während Ethena den Besitzern des USDe Tokens in der ersten Jahreshälfte regelmäßig noch deutlich zweistellige Renditen bieten konnte, liegt die Rendite aktuell nur noch bei 4%.

• Ein Umstand, der dazu beigetragen hat, dass das Gesamtangebot seit Juli um mehr als 500 Millionen USD auf knapp 3,1 Milliarden USD zurückgegangen ist.

Zoom out: Wenn die Vergangenheit ein verlässlicher Indikator ist, muss sich Ethena mittelfristig jedoch keine Sorgen um sein Geschäftsmodell machen. Historisch betrachtet sind die Funding Rates für Bitcoin und Ether überwiegend positiv, wobei stark negative Rates nie länger als einige Wochen am Stück anhielten.

Fabric Cryptography | 33 Mio. USD | Series A : Hersteller von Computerchips für kryptografische Anwendungen.

B3 | 18 Mio. USD | Seed : Infrastrukturanbieter für Gaming-Projekte im Base-Ökosystem.

Holonym | 5,5 Mio. USD | Seed : Protokoll, das Private Keys mithilfe biometrischer Daten anstelle von Seed Phrases erstellt möchte.

Sergio Silva ist der Co-Founder von Popset, einem onchain Social Network auf Solana, auf dem der Content der Nutzer als NFT veröffentlicht und gemintet werden kann.

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