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Project Mariana: Das wohl spannendste DeFi-Experiment

PLUS: Coinbase-Aktie im Aufwind ++ Die Hintergründe zur NFT-Apokalypse ++ Dior bringt Sneaker onchain ++ Lido führt Einnahmen ab

Willkommen bei Blockstories, eurem morgendlichen Boxenstopp, wo wir euren Tank mit frischen Informationen füllen und euch auf die Überholspur bringen.

Inhalt der heutigen Dosis:

  • 💸 Devisenhandel: Zwischenbericht zu DeFis spannendstem Experiment

  • 🙈 NFT-Markt: Hintergründe zur NFT-Apokalypse

  • 📈 Coinbase: Bitcoin-ETF-Anträge beflügeln Coinbase-Aktie

  • 🔙 Monatsrückblick: Der Monat mit den zwei Gesichtern

  1. Lido: Die Token-Holder des Liquid-Staking-Anbieters haben am Freitag einen Vorschlag zu einem abgespeckten Revenue-Sharing-Modell abgesegnet. Dabei sollen künftig 5 % von Lidos Einnahmen durch Staking-Rewards an ausgewählte Partner verteilt werden.💸

  2. Hack: Am Freitag ist es zu einem Hack des Smart-Contracts der AzukiDAO gekommen. Die Angreifer konnten sich dabei BEAN-Tokens im Wert von ≈ 68.000 $ sichern.👨🏼‍💻

  3. Gaming: Ubisoft hat ein neues Blockchain-basiertes Spiel angekündigt. Dabei handelt es sich um ein taktisches Rollenspiel, das auf der Oasys-Blockchain laufen wird.🎮

  4. Another one: Nach Robinhood und eToro stellt nun auch Revolut den Handel von MATIC, SOL und ADA auf ihrer Plattform ein. Nutzer haben bis zum 18. September Zeit, ihre Tokens zu liquidieren.❌

  5. Börsen-Debüt: Der Bitcoin-ATM-Anbieter Bitcoin Depot wurde am Montag durch einen SPAC auf dem Nasdaq gelistet. Damit ist er der erste ATM-Betreiber, der an einer großen US-Börse notiert.🔔

  6. Dior onchain: Das Modehaus veröffentlichte vergangene Woche ihren B33-Sneaker. Der in der Sohle befindliche NFC-Chip liefert neben einem Echtheitszertifikat auch Einblicke in die Produktionsstufen des Schuhs - powered by Aurora Blockchain Consortium.👟 

  7. NFTs: Gemeinsam mit der Credit Suisse lanciert der Schweizerische Fußballverband eine NFT-Kollektion, wobei 100% der Nettoerlöse in die Förderung des Frauenfußballs fließen sollen.

Project Mariana: DeFis spannendstes Experiment

Fast unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit wurde in der vergangenen Woche der Zwischenbericht zu einem der derzeit spannendsten DeFi-Projekte veröffentlicht.

  • Sein Name? Project Mariana.

  • Das Ziel? Den größten Finanzmarkt der Welt auf die Blockchain bringen.

  • Die beteiligten Akteure? Die Banque de France 🇫🇷 , die Schweizer Nationalbank 🇨🇭, die Bank of International Settlement 🌎 sowie die Monetary Authority of Singapore 🇸🇬.

Hier ist alles, was ihr wissen müsst.

▶ Hintergrundinformationen

Das Mariana Projekt wurde im Juli 2022 gestartet, um zu untersuchen, inwieweit Automated Market Makers (AMMs) den globalen Devisenmarkt sicherer und effizienter machen können.

Zur Erinnerung 💡

Automated Market Makers (AMMs) sind ein Mechanismus, der den meisten dezentralen Kryptobörsen (z.B. Uniswap) zugrunde liegt.

Sie ersetzen klassische Market Makers, indem Nutzer Kapital in einem sog. Liquidity Pool bereitstellen und sich der jeweilige Preis der hinterlegten Assets automatisch an die Marktnachfrage bzw. die relative Gewichtung des Assets im Pool anpasst.

Im Fall des Mariana Projekts nutzen die beteiligten Akteure eine Fork des Curve-Protokolls sowie 3 fiktive Digitale Zentralbankwährungen (CBDC): EURO, CHF und den Singapur-Dollar (SGD), jeweils verpackt als modifizierte ERC-20 Tokens.

So funktioniert’s

Im Rahmen des Experiments werden 2 Use Cases getestet: Cross-Border Transaktionen und Liquidity Provisioning.

Zur besseren Veranschaulichung erklären wir das Prinzip am Beispiel einer EURO-SGD-Transaktion.

  • Schritt I: Eine europäische Geschäftsbank (bspw. Deutsche Bank) fordert die Emission von EUR CBDC bei der Europäischen Zentralbank an.

  • Schritt II: Nach Erhalt transferiert die europäische Geschäftsbank die Tokens über eine Bridge in das internationale Netzwerk.

  • Schritt IV: Dort tauscht sie im Liquidity Pool “EUR-SGD-CHF” des AMMs EUR CBDC gegen SGD CBDC.

  • Schritt V: Die europäische Geschäftsbank transferiert SGD CBDC nun an die Singapurische Geschäftsbank, die die Assets wiederum auf ihre nationale Plattform zurückbridget und dort gegen “echten” Singapur-Dollar einlöst.

Falls ihr euch fragt, wo Schritt III abgeblieben ist: Das Design sieht vor, dass auch die notwendige Liquidität des AMMs von Geschäftsbanken bereitgestellt wird.

So wie wir es aus “Retail-DeFi” kennen, erhalten die Geschäftsbanken im Gegenzug LP-Tokens, mit denen sie an den Transaktionsgebühren beteiligt werden.

Why Blockchain?

Kommen wir nun zur alles entscheidenen Frage: Welche Vorteile bringt die Blockchain?

  1. Geringeres Settlement-Risikos: Cross-Border Transaktionen können sehr riskant sein. Weil teilweise > 1 Woche vergehen kann, bis eine Transaktion abgeschlossen ist, existiert ein sog. Settlement-Risiko. Bspw. könnte während der Bearbeitung der Transaktion die Gegenseite Konkurs anmelden oder sich der Umrechnungskurs verschlechtern. Das AMM-Design lindert dieses Problem.

  2. Geringere Transaktionskosten: Eine jüngste Studie von Uniswap Labs und Circle kam zu der Erkenntnis, dass die Blockchain die Überweisungsgebühren bei Cross-Border Transaktionen um bis zu 80% reduzieren kann.

What’s next?

Das Experiment ist in vollem Gange. Der Abschlussbericht soll Ende des Jahres erfolgen.

Auf echte Ergebnisse müssen wir bis dahin also noch warten.

Nichtsdestotrotz beweist allein Durchführung schon jetzt 2 Dinge:

  1. Einige traditionelle Finanzinstitutionen haben längst ihre Fühler ausgestreckt und echte onchain Expertise aufgebaut.

  2. DeFi ist keine reine onchain Kopie der alten Finanzwelt, sondern der Ort, wo heute Finanzinnovation stattfindet.

Ola | 3 Mio. $ | Seed : Ein ZK-Rollup, das mithilfe seiner “ZK-ZKVM“ den Schutz der Privatsphäre sicherstellen will. Das Public-Testnet startet voraussichtlich Ende 2023.

OutDID | 2,5 Mio. $ | Seed : Anbieter von verschlüsselter und privater ID-Verifizierung - powered by Zero Knowledge Proofs.

PWN | 2 Mio. $ | Seed : P2P-Lending-Plattform, auf der Nutzer jegliche Art von Tokens (ERC-20, ERC-721, ERC-1155) als Kreditsicherheit hinterlegen können.

NFT-Apokalypse

Der NFT-Markt befindet sich im freien Fall. Die Top 10 PFP-Projekte haben in den letzten 7 Tagen knapp 380 Mio. $ an Marktkapitalisierung verloren (-15%).

Woche der verfehlten Erwartungen: Der Abverkauf wurde maßgeblich durch den Flop der neuen Azuki Elementals Kollektion ausgelöst (wir berichteten). Auch der Reveal der Captainz-Kollektion (Projekt des 9GAG-CEOs) enttäuschte die Community und nährte Zweifel an der Verhältnismäßigkeit der Bewertungen vieler NFT-Projekte.

Die Token-Anreize des NFT-Marktplatzes Blur, mit dem selbst verlustreiche Trades profitabel sein können, gießen nur zusätzlich Öl ins Feuer.

Das Ende einer Ära: Die Zeit der fortwährenden Airdrops als primärer Value-Treiber scheint dem Ende zuzugehen. Es fehlen schlichtweg neue Käufer, um die neuen Kollektionen zu absorbieren.

Mit schwindenden Umsätzen aus neuen Drops und Secondary Trading wird die Suche nach einem nachhaltigem Geschäftsmodell mit neuen Erlösströmen zur Existenzfrage.

Zoom out: Die überwiegende Mehrheit der NFTs wird nicht verkauft. So haben bspw. beeindruckende 92,8% aller CryptoPunks und 83,1% aller Bored Apes in diesem Jahr noch nicht den Besitzer gewechselt. Diamond Hands?

ETF-Anträge beflügeln Coinbase-Aktie

Beflügelt von den zahlreichen Bitcoin-Spot-ETF-Anträgen hat die Coinbase-Aktie in den letzten Wochen kräftig zulegen können. Alleine gestern stieg der Kurs um ≈ 10 %.

What happened? Nachdem die SEC am vergangenen Freitag die vorherigen Anträge als “unzureichend” zurückwies, reichten Asset-Manager wie Fidelity, WisdomTree und co. noch am selben Tag neue Unterlagen bei der Behörde ein. Der Unterschied: Coinbase wird explizit als Partner für den sog. Surveillance-Sharing-Agreement genannt. Die Kryptobörse wäre dadurch dazu verpflichtet, Handelsinformationen auf Anfrage mit der SEC zu teilen.

So what? Viele Experten behaupten, dass das Fehlen eines solchen Partners der Hauptgrund für die Zurückweisung der bisherigen ETF-Anträge war.

Bigger Picture: Ob die SEC sich mit Coinbase als Partner der Antragsteller zufriedengibt, bleibt abzuwarten. Dass aber ausgerechnet die von der Behörde unter Beschuss genommene Börse von den Fonds ausgewählt wurde, verdeutlicht die Reputation von Coinbase unter den institutionellen Investoren.

Monatsrückblick Juni

Der Juni war für Krypto der Harvey Dent unter den Monaten.

Mit 2 Tagen Abstand haben wir über die wichtigsten Ereignisse reflektiert und eine kompakte Markteinschätzung auf Papier gebracht.

Übrigens: Der Rückblick ist die erste Ausgabe meines neuen monatlichen (und privaten) Newsletters.🎉

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