Q1 Ausblick: Worauf wir schauen werden

Plus: Vampire Attacke auf Ethereum ++ Verdacht auf Marktmanipulation auf Binance ++ Vitalik meldet sich zurück ++ Orbit Bridge um 81,5 Millionen USD gehackt

Willkommen bei Blockstories, dem Morgenmagazin der Kryptowelt.

Wir wünschen euch ein frohes neues Jahr mit vielen tollen Momenten und einem konstanten Überschuss an Endorphinen!

Unsere Themen heute:

  • 🩸 Vampire Attacke auf Ethereum

  • 🔭 Q1 Ausblick: Die wichtigsten Katalysatoren

  • 📊 Marktmanipulation bei $TRB Pump & Dump?

SEI what?! Die letzten sieben Tage gehörten der Layer-1 Blockchain Sei, deren Token um 80% zulegen konnte. Es scheint mal wieder so, als würden weniger Fundamentaldaten als vielmehr die relative Bewertung einer Blockchain gegenüber anderen Chains über die Preisbildung entscheiden. Und mit einer vollständig verwässerten Marktkapitalisierung von weniger als vier Milliarden USD wirkte Sei vor wenigen Tagen anscheinend noch verhältnismäßig günstig.

Zumal der Markt spätestens seit Solanas Jahresendrallye Gefallen an Blockchains gefunden zu haben scheint, die Transaktionen parallel verarbeiten können (s. unsere heutige Story). Relativer Verlierer dieser neu entfachten Zuneigung für schnelle und günstige Layer-1s ist Ethereum.

Und auch sonst ebben die Angriffe auf die führende Smart Contract Plattform nicht ab. So erblickte gestern auf Solana einer neuer Coin mit dem Ticker $LFG (“less fees & gas”) das Licht der Welt. In einer Art Vampire Attack auf Ethereum sind alle Nutzer Airdrop-berechtigt, die in den letzten Jahren mindestens 4.269 USD an Transaktionsgebühren auf Ethereum bezahlt haben. Das offizielle Ziel? Ethereum seine Nutzer abtrünnig machen und an Solana überführen.

Zumindest darf sich Ethereum wieder über einen neuen alten Anführer freuen. Vitalik himself kehrte zwischen Weihnachten und Silvester mit einem Protokollvorschlag, einem motivierenden Blogpost mit dem Titel “Make Ethereum Cypherpunk Again” sowie einer geupdaten Ethereum Roadmap aus dem Vorruhestand zurück.

PS: Steht die Bitcoin-ETF-Genehmigung etwa unmittelbar bevor? In den Morgenstunden klettert Bitcoin um über 6% auf 45.290 USD, während der Anstieg im Bitcoin CME Futures mit +9,7% auf 46.595 USD sogar noch steiler ausfällt. Die nächsten Tage werden spannend.

Stand: 02.01. 04:00 Uhr

  1. Bitcoin ETF: In einer letzten Änderung vor Prüfung seitens der SEC haben einige der Bitcoin-Spot-ETF-Anwärter ihre Anträge um neue Informationen ergänzt, darunter Angaben zu den jeweiligen Gebühren sowie den sogenannten “autorisierten Teilnehmern”, mit denen die Vermögensverwalter zusammenarbeiten.💸

  2. Hack: Die Orbit Bridge ist um Kryptowerte in Höhe von 81,5 Millionen USD ausgebeutet worden. Die genauen Ursachen sind noch unklar.🚨

  3. Unibot: Mit dem beliebten Trading Bot lassen sich ab sofort auch Tokens auf Solana handeln.🦄

Q1 Ausblick: Die wichtigsten Katalysatoren

#1 Bitcoin-Spot-ETF

In aller Kürze: Am 10. Januar läuft die finale Deadline des ARK 21Shares Bitcoin ETF Antrags ab. Dann heißt es: Genehmigung oder Verweigerung, einen weiteren Aufschub für die Verkündung ihrer Entscheidung erhält die US-Börsenaufsicht SEC nicht. Eine Genehmigung gilt als sehr wahrscheinlich.

Warum das wichtig ist: Ein Bitcoin-Spot-ETF wird zu neuen, kontinuierlichen Kapitalzuflüssen führen. Einerseits weil er der Kryptowährung ein rechtliches Gütesiegel verleiht, das vielen konservativen Investoren - vor allem denjenigen, die das Vermögen Dritter verwalten - die notwendige Sicherheit gibt. Andererseits weil ein ETF für sie ein Vehikel darstellt, mit dem sie sehr vertraut sind und bei dem sie sich weniger Gedanken um eigene Infrastruktur (Custody) oder Gegenparteirisiko (z.B. Kryptobörse) machen müssen.

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#2 Ethereums Dencun Upgrade

In aller Kürze: Ende Dezember gaben Ethereums Kernentwickler die geplanten Daten für die Testnet Deployments von Ethereums nächstem großem Upgrade (Dencun) bekannt:

  • Goerli Testnet: 17. Januar

  • Sepolia Testnet: 30. Januar

  • Holesky Testnet: 07. Februar

Verläuft alles nach Plan, könnte im März das Upgrade auf Ethereum Mainnet erfolgen.

Warum das wichtig ist: Wir heben uns die technischen Details für eine zukünftige Ausgabe auf. Wichtig ist, dass das Upgrade die Kosten für Ethereum Layer-2s wie Arbitrum und Optimism um rund 90% reduzieren und diese damit in ihren Transaktionskosten konkurrenzfähiger gegenüber alternativen Layer-1 Blockchains wie Solana und Avalanche machen wird.

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#3 Jupiter Airdrop

In aller Kürze: Laut jüngsten Aussagen des Jupiter-Gründers wird der Airdrop von Solanas führender dezentraler Börse Ende Januar stattfinden. Keine näheren Informationen, aber Mutmaßungen um einen zeitnah stattfindenden Airdrop gibt es zudem um die Ethereum Layer-2s StarkNet und Manta Network.

Warum das wichtig ist: Airdrops sind die nicht-staatlichen Stimulus-Schecks der Krypto-Welt. Sie befeuern die Netzwerkaktivität und führen häufig zu einem Vermögenseffekt, der sich in Preisanstiegen von Projekten des gleichen Ökosystems manifestiert.

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#4 Fortschritte in Parallelized Virtual Machines

In aller Kürze: Mit großer Spannung werden die bevorstehenden Entwicklungen von Monad, Sei und Eclipse erwartet. Bei ihnen handelt es sich um Blockchain-Lösungen, die sich dadurch auszeichnen, dass sie Transaktionen parallel (wie Solana) anstatt ausschließlich sequenziell (wie Ethereum) verarbeiten können, was zu einem höheren Durchsatz führt.

Während bei Monad nur darüber spekuliert wird, dass in diesem Quartal das Testnet veröffentlicht wird, sind die Informationen rund um das Public Testnet von Sei v2 sowie die Mainnet Beta von Eclipse stichhaltiger.

Warum das wichtig ist: “Parallel Execution” schickt sich an, eines der dominanten Narrative des Jahres zu werden. Die entsprechenden Blockchains werden einen höheren Mindshare unter Entwicklern und Investoren entwickeln, was sich aktuell bereits in der Kursentwicklung von $SEI andeutet.

Medallion | 13,7 Mio. $ | Series A : Eine White-Label Plattform für Musiker, auf der sie ihre Songs, Konzerte und ihren Merchandise bewerben und NFTs verkaufen können.

Pump & Dump mit Verdacht auf Marktmanipulation

Innerhalb von sechs Stunden war der TRB-Token war von 250 USD auf 630 USD in die Höhe geschossen, bevor er kurz vorm Jahreswechsel schlagartig um knapp 70% fiel.

Tellor ist ein dezentrales Oracle-Netzwerk, das seit 2019 existiert und Smart Contracts mit externen Daten versorgt. Im Unterschied zu Chainlink, bei dem nur ausgewählte Netzwerkteilnehmer Daten liefern dürfen, kann bei Tellor jeder, der eine Mindestmenge an TRB staket, zum Netzwerk beitragen.

Preismanipulation? Dass der Kurs erst so stark ansteigen konnte, nur um im Anschluss schneller und tiefer wieder zu fallen, scheint folgender Dynamik geschuldet zu sein:

  1. Kontinuierlicher Preisanstieg: Während der Preis im Laufe des Dezembers kontinuierlich anstieg und sich schnell vervielfachte, entwickelte sich $TRB zu einem der meistgeshortesten Coins im Kryptomarkt.

  2. Short Squeeze: Zeitgleich nutzte ein mit Binance in Verbindung gebrachtes Wallet die geringe Liquidität aus, um in größeren Mengen $TRB zu akkumulieren und damit einen sog. Short Squeeze herbeizuführen, bei dem die Leerverkäufer gezwungen waren, ihre Positionen durch den Kauf des Tokens zu schließen, was den Preis nur noch schneller steigen ließ.

  3. Abverkauf: Kurz nachdem der Token die 600 USD Marke knackte, folgte schließlich der Abverkauf, der über 20 Millionen USD an Long-Positionen aus dem Markt spülte. Einer der Profiteure des Abverkaufs scheint dabei auch das Tellor-Team gewesen zu sein, das wenige Stunden vorher eine größere Position auf Binance transferierte.

Kollateralschaden: Zu den Leidtragenden gehören Staker des dezentralen Derivateprotokolls Synthetix, die rund 3,4 Millionen USD an Verlusten durch “Bad Debt” erleiden mussten.

Zoom out: Marktmanipulationen sind leider keine Seltenheit und treten vor allem bei illiquiden Tokens auf, bei denen wenige große Marktteilnehmer einen Großteil der Gesamtmenge akkumulieren können. Futter für Regulatoren.

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