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Robinhood und Coinbase nehmen tokenisierte Aktien ins Visier

Jüngste Aussagen der Gründer beider Unternehmen lassen auf konkrete Plänen zur Tokenisierung von Wertpapieren schließen.

Willkommen bei Blockstories Lite. Diese Themen stehen heute auf der Agenda:

  • Hohe Erwartungen an den White House Crypto Summit

  • NASDAQ-Unternehmen baut ETH Reserve auf

  • Robinhood und Coinbase visieren tokenisierte Aktien an

  • Zora: Neues Geschäftsmodell im Deep Dive

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MARKTKOMMENTAR

Stand: 06.03. 23:45 Uhr

Die Krypto-Industrie blickt heute Abend nach Washington D.C. – wie so oft in den vergangenen Monaten. US-Präsident Trump lädt zum ersten „White House Crypto Summit“ und kommen wird das Who’s Who der US-amerikanischen Szene.

Die jüngste Resilienz der Kryptomärkte – insbesondere von Bitcoin – gegenüber den Aktienmärkten dürfte vor allem an den hohen Erwartungen an diese Veranstaltung liegen. Am Dienstag wurde der US-Handelsminister Howard Lutnick mit der Aussage zitiert, dass Trump am Freitag Vollzug bei der strategischen Bitcoin-Reserve vermelden wird.

Gestern folgte ein von Konjunktiven überzogener Bloomberg-Artikel, der ebenfalls die Möglichkeit einer Executive Order zur Einrichtung einer Bitcoin-Reserve ins Spiel brachte – ein Schritt, den einige Experten unter Nutzung des Exchange Stabilization Fund für rechtlich machbar halten. Auch die jüngsten Kursbewegungen auf Polymarket (s.oben) stützen die These, dass der Markt diese Entwicklung zunehmend einpreist.

Doch mit der Erwartung wächst auch das Risiko der Enttäuschung. Dass beispielsweise die Bestätigung durch den US-Kongress für eine nachhaltige Bitcoin-Reserve unerlässlich ist, haben wir erst am Dienstag beleuchtet.

Insofern sind heute Abend alle Augen darauf gerichtet, ob es konkrete Maßnahmen gibt – und wie sie umgesetzt werden.

NEWS FLASH

Krypto

Breitere Adoption

TOP STORY

Robinhood und Coinbase visieren tokenisierte Aktien an

Seit Wochen verdichten sich die Hinweise, dass Coinbase die eigene Aktie in tokenisierter Form schon bald auf Base emittieren könnte.

Erst am Dienstag befeuerte CFO Alessia Haas die Spekulationen, als sie auf einer Konferenz ihre Zuversicht äußerte, das Thema nun mit einer neu aufgestellten SEC vorantreiben zu können.

Auch Robinhood-CEO Vlad Tenev zeigte sich am Mittwoch in einem Analyst Call bullish – und nannte drei Gründe, warum er glaubt, dass langfristig alle Vermögenswerte onchain gehandelt werden:

  1. 24/7 Handel: Während traditionelle Märkte an Handelszeiten und Settlement-Zyklen gebunden sind, laufen Blockchain-Märkte rund um die Uhr – ohne Clearinghäuser wie das DTCC als Engpass.

  2. Fraktionalisierung: In TradFi braucht es Broker für Fractional Shares, onchain ist das Standard.

  3. Weniger Intermediäre, niedrigere Kosten: Heute erfordert der Aktienhandel eine komplexe Infrastruktur aus Brokern, Clearingstellen und Verwahrern. Onchain kann Settlement direkt zwischen Käufern und Verkäufern erfolgen, was Kosten und Reibung reduziert.

Ein altes Narrativ mit wenig Adoption

Die Idee ist nicht neu. Bereits heute gibt es tokenisierte Versionen von COIN – unter anderem von Backed Finance, Swarm und Dinari. Doch die gesamte Marktkapitalisierung dieser Angebote liegt bei unter 5 Millionen USD.

Zur Einordnung: Die Marktkapitalisierung von Coinbase beträgt aktuell 54 Milliarden USD.

Warum also haben sich tokenisierte US-Wertpapiere bisher nicht durchgesetzt?

  • Falsche Zielgruppe: Die heutigen Krypto-Trader präferieren Volatilität. Sie spekulieren auf 10x-Moves.

  • Technische Herausforderungen: Vor allem die Preisbindung ist schwer skalierbar. Tokenisierte Aktien hängen von Oracles und Market Makern ab. Bei hoher Volatilität oder geringer Liquidität kommt es schnell zu Preisdifferenzen.

  • Rechtliche Hürden: US-Aktien werden über die DTCC abgewickelt – eine direkte Blockchain-Übertragung ist ohne regulatorische Anpassung nicht möglich. Damit tokenisierte Aktien denselben Schutz wie traditionelle Wertpapiere bieten, müssten SEC und FINRA sie rechtlich gleichstellen.

Und dann wäre da noch die Frage, wie stark die Vorteile für den Nutzer wirklich überwiegen.

Tokenisierte Aktien erfordern KYC und regulatorische Compliance – genau wie traditionelle Broker. Das bedeutet: Wer sie nutzen kann, hatte meist schon vorher Zugang zum US-Aktienmarkt. Für diese Gruppe ändert sich wenig, denn Plattformen wie Robinhood bieten bereits günstigen Handel mit hoher Liquidität.

Das Überwinden der Kluft

Wie könnte also Coinbase’ Playbook aussehen, um die Nachfrage nach tokenisierten Wertpapieren wirklich anzukurbeln?

Bisher hat das Unternehmen keine konkreten Pläne dazu öffentlich gemacht.

Doch wenn man sich das jüngste Bitcoin-basierte Kreditprodukt ansieht, liegt eine mögliche Strategie auf der Hand: Einfacher Zugang zu Onchain-Lending.

Anleger könnten ihre tokenisierten Aktien als Sicherheit hinterlegen und im Gegenzug Kapital leihen – ein Feature, das auch den meisten Fintechs oder Brokern fehlt, und sofort neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnen würde.

Doch bevor Coinbase und Robinhood diesen Schritt wagen, werden die Unternehmen wohl erst auf klare Richtlinien von der SEC oder dem US-Kongress warten.

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Werden tokenisierte Aktien in den nächsten Jahren eine echte Alternative zu traditionellen Wertpapieren?

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DEALS TO WATCH

Flowdesk | 52 Millionen USD | Series B Extension : Market-Maker, Treasury Manager und over-the-counter (OTC) Handelsdienstleister für institutionelle Anleger.

Across | 41 Millionen USD | Token Round: Führende, Intent-basierte Cross-Chain Bridge. Mehr über Intents erfahrt ihr in unserem Interview mit LI.FI Gründer Philipp Zentner.

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CHART DES TAGES

Zora: Der NFT-Marktplatz, der keiner mehr ist

Was sich bereits im vergangenen Jahr abzeichnete, wurde vor wenigen Wochen Realität: Das Zora Protokoll stellte offiziell die Erstellung von NFT-Kollektionen auf seiner Plattform ein und vollendete damit die Transformation vom einstigen NFT-Marktplatz hin zu einem Token-basierten sozialen Netzwerk. Am Montag folgte nun die nächste große Ankündigung: Mit $ZORA wird die Plattform in den kommenden Wochen ihren nativen Token lancieren.

➡️ Alle Hintergründe zu Zoras neuem Token, Geschäftsmodell und den Gründen, warum sich immer mehr Krypto-Consumer-Apps von NFTs verabschieden, erfahrt ihr in unserem heutigen Deep Dive bei Blockstories Plus.

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