• Strategische Reserve mit US-amerikanischen Tokens?

• Coinbase lanciert Bitcoin-Lending Produkt

• Sony löst Layer-2-Debatte aus

• Berachain: Airdrop-Programm zieht Milliarden an

Bitcoin ist zurück im 100k-USD-Territorium und dafür verantwortlich sind vor allem die jüngsten Inflationsdaten und neue Schlagzeilen rund um Donald Trumps potenzielle Krypto-Politik.

• Inflationsdaten: Die Dezemberdaten fielen etwas besser aus als erwartet. Zwar stiegen die Preise insgesamt im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr an, doch lag die Kerninflation (ohne Lebensmittel- und Energiepreise) mit 3,2% leicht unter der prognostizierten Marke von 3,3% – ausreichend, um das Sentiment unter Investoren leicht zu heben.

• Trumps nationale Krypto-Reserve: Neben den sich wieder häufenden Schlagzeilen über die vermeintlich hohe Bedeutung von Krypto in Trumps Agenda sorgte gestern vor allem ein Bericht der New York Post für Aufsehen. Diese will von Insidern erfahren haben, dass Trump mit der Idee einer “America-First Strategic Reserve” spiele - einer Reserve, die mit dem Ursprung nach einheimischen Tokens wie Solana, Ripple und USDC aufgebaut werden soll.

Stichhaltige Beweise? Bislang Fehlanzeige. Könnte es sich um Trumps Versuch handeln, eine Debatte über Geldpolitik in eine nationalistische Innovationsagenda zu lenken? Die Schlagzeile allein jedenfalls reichte aus, um SOL und XRP gestern zwischenzeitlich einen kräftigen Auftrieb zu verschaffen, womit Ripple in den vergangenen sieben Tagen mittlerweile über 40% im Plus notiert.

Glücklicherweise wird das Rätselraten bald ein Ende haben. Am kommenden Montag wird Trump ins Amt eingeführt. Ab diesem Zeitpunkt lässt sich objektiv beurteilen, welchen Stellenwert Krypto tatsächlich in seiner Agenda einnimmt.

Sony löst Layer-2-Debatte aus

Unter der Woche ertönte offiziell der Startschuss für Sonys Blockchain Soneium.

Soneium ist eine Layer-2 auf Ethereum, die – genau wie Coinbase’ Layer-2 Base oder Worldchain – technisch auf Optimisms OP Stack aufbaut. Über die Details und Sonys lange Reise ins Web3 berichteten wir im vergangenen Jahr.

Dem offiziellen Start ging ein rund fünfmonatiger Testlauf voraus, bei dem laut Angaben der Entwickler mehr als 14 Millionen Wallets insgesamt über 47 Millionen Transaktionen ausführten – selbst für von Airdrop-Farming geplagte Netzwerke beachtliche Zahlen.

Sonys große Wette: Die Schaffung eines neuen Ökosystems aus Creatorn und Unternehmen der Unterhaltungsindustrie, mit dem die umfangreichen Kataloge von Sony Music und Sony Pictures verbreitet und neue Produkte sowie Erlösströme für Sony erschlossen werden können.

Debatte über Zensur

Dass Soneium daher keine typische Layer-2 ist, zeigte sich direkt am Tag des Launches.

Vermutlich um das Netzwerk “standesgemäß” einzuweihen, starteten einige Nutzer verschiedene Memecoin-Projekte, darunter eine Hommage an den 1999 von Sony vorgestellten Hunderoboter AIBO.

Schon nach wenigen Stunden erreichte dieser eine Marktkapitalisierung von 2,7 Millionen USD, bevor sich Soneium dazu entschied, den Token zu blacklisten um weitere Transaktionen zu unterbinden. Die Erklärung: Der Token würde IP-Rechte verletzen.

Überrascht sein sollte niemand. Bereits vor dem Mainnet Launch wies das Unternehmen in seiner Dokumentation darauf hin, dass es ein stufenhaftes Restriktionssystem verfolgen werde, um die Eigentumsrechte von Creatorn zu schützen.

Ermöglicht wird die Durchsetzung der Richtlinien durch Soneiums alleinige Kontrolle über den Sequencer der Layer-2, mit dem die Transaktionen auf dem Netzwerk sortiert, verarbeitet und an das Ethereum Mainnet übermittelt werden.

Corporate Chains und Ethereums Vielfalt

Führt Soneium damit die permissionless und offene Natur des Ethereum Ökosystems ad absurdum? Nein, denn wie die Inhaber des Tokens selbst herausfanden, waren sie imstande, von sogenannten "Forced Inclusions" Gebrauch zu machen und den Token somit trotz des Blacklistings zu handeln.

Dabei handelt es sich um einen wichtigen Mechanismus, der Nutzer von Rollups, die Fraud Proofs oder ähnliche Sicherheitsmechanismen implementiert haben, vor einem gewissen Maß an Zensur auf der Layer-2 schützt und ihre Eigentumsrechte sowie Souveränität über ihre Assets wahrt.

Ein Modell, das voraussichtlich unter Unternehmen Schule machen wird – die einen werden ihre Netzwerke stärker, die anderen weniger stark beschränken. Nutzer werden jedoch ihre Souveränität bewahren und die Walled Gardens hinter sich lassen.

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