Staking, quo vadis?

Wir klären die wichtigsten Fragen nach Vereinbarung zwischen der SEC und Kraken.

Willkommen bei Blockstories, wo wir uns für "on-chain ForensikerIn" als neuen Ausbildungsberuf stark machen.

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Letzte Woche hatte ich das Vergnügen, im "Krypto Podcast" von Blue Alpine Research vorbeizuschauen. Wir haben über Blockstories (Anfänge, Schaffensprozess, Vision) und meinen Blick auf den Krypto-Markt gesprochen. Hört gerne rein! Spotify | Apple Podcast

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Inhalt der heutigen Dosis:

  • ❓ SEC: Staking, quo vadis?

  • 📊 Chart: Krypto-Spenden für Erdbebenopfer

  • 💡 Accelerator: 3 Startups to Watch

  1. PayPal: Der Online-Bezahldienst pausiert vorübergehend sein Stablecoin-Projekt, nachdem PayPals Kooperationspartner Paxos zuletzt ins Fadenkreuz der US-Behörden gerückt ist.⏸

  2. Uniswap: Mit einer Mehrheit von 66% hat sich die Uniswap Community für ein Deployment der Uniswap v3 auf der BNB Chain ausgesprochen. Die Abstimmung hatte zuvor für Spannung gesorgt, nachdem der VC a16z dagegen gestimmt hatte.🦄

Staking, quo vadis?

Die vergangene Woche endete mit einem Paukenschlag.

In einer Einigung mit der US-Börsenaufsicht SEC verpflichtet sich die Kryptobörse Kraken zu einer Strafzahlung i.H.v. 30 Mio. $ und - noch viel wichtiger - dazu, ihr Staking-Programm für US-Kunden einzustellen.

Seitdem herrscht wieder mehr Unsicherheit am Kryptomarkt als bei einer Runde Russisch Roulette. 

Lasst uns daher etwas Ordnung schaffen und die 3 wichtigsten Fragen beantworten.

#1 Auffrischer: Was ist Staking?

Staking ist der Prozess, bei dem ein Nutzer seine Tokens einsetzt, um Blockchain-Transaktionen validieren zu dürfen und dafür als Belohnung neue Tokens zu erhalten.

Da man auf Ethereum mind. 32 ETH einsetzen muss, um alleine staken zu dürfen, nutzen die meisten Anleger entweder dezentrale Staking-Protokolle wie Lido und Rocket Pool oder zentrale Kryptobörsen wie Kraken und Coinbase.

Dort werden die Krypto-Assets mit denen anderer Nutzer in gemeinsamen Pools konsolidiert.

#2 Kraken: Warum muss Kraken sein Staking-Programm einstellen?

Staking ≠ Staking. Es sind die Details, die den Unterschied machen und laut der SEC duften die Details bei Kraken ganz stark nach Wertpapier, genau genommen nach einem nicht-registrierten Wertpapier.

Gemäß SEC-Argumentation hat das 3 Gründe:

  1. Custody: Die gestakten Tokens befinden sich im Gewahrsam von Kraken und nicht bei den Nutzern selbst.

  2. Rendite: Das Programm ist so aufgesetzt, dass Kraken seinen Nutzern eine fixe Rendite verspricht, anstatt einen Teil der tatsächlichen und konstant variierenden Staking-Rendite weiterzugegeben.

  3. Unzureichende Informationen: Laut SEC klärt Kraken nicht transparent genug über die Risiken des Programmes auf.

#3 Zoom out: Was bedeutet der Fall für den Kryptomarkt?

1️⃣ Coinbase

Die Aktienmärkte haben mit Coinbase schnell einen Verlierer ausmachen können. Fast 20% hat die Aktie der Kryptobörse seit Bekanntgabe der News verloren.

Der Grund: Coinbase' Staking-Produkt war im vergangenen Quartal für 11% des Umsatzes verantwortlich. 

Für Coinbase steht viel auf dem Spiel. Entsprechend stark geht CEO Brian Armstrong nun in die Offensive.

Sein Standpunkt: Coinbase' Staking Service entspricht nicht den Kriterien eines Wertpapiers (sog. "Howey-Test"). Die erzielten Renditen sind nicht Ergebnis einer Leistung, die Coinbase erzielt, sondern vom Protokoll fest definiert.

Da sich Coinbase' Staking Programm von Krakens unterscheidet und die Börse auch über die notwendigen Ressourcen verfügt, der SEC im Zweifel die Stirn zu bieten, könnte Coinbase sogar der Gewinner des Kraken Shutdowns werden.

2️⃣ DeFi - Liquid Staking

Während Coinbase' Aktie abrauscht, steigen die Tokenpreise der Liquid-Staking Anbieter.

Das liegt daran, dass Coinbase und Kraken zusammen 20% des gesamten Staking-Volumens verantworten. Marktanteile, die bei einem Verbot zum Großteil an Lido und Rocket Pool übergehen sollten.

3️⃣ Innovation

"Regulation by enforcement" nennt man das, was die US-Aufsichtsbehörde tut. Statt konkrete Frameworks zu definieren, an denen sich Krypto-Unternehmen ausrichten können, bestrafen sie willkürlich. 

Das sorgt sogar für Kritik aus den eigenen Reihen.

In der Folge werden sich US-Gründer zweimal die Frage stellen, ob sie sich diesem Risiko aussetzen wollen.

Ajuna | 5 Mio. $ | Private : Gaming-Plattform zur Entwicklung von dezentralen Spielen.

C3 | 6 Mio. $ | Seed : Dezentrale Kryptobörse, bei der Nutzer entscheiden können, ob sie ihre Assets selbst verwalten oder einen dritten Verwahrer wählen.

Omega Royale | 2,1 Mio. $ | unbekannt : Web3 Battle Royale Game.

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Kryptospenden: In Reaktion auf das verheerende Erdbeben in der Türkei & Syrien hat die Krypto-Community bereits über 5,4 Mio. $ allein an humanitäre Organisationen des Türkyie Relief Netzwerks gespendet. 

Aiddrop: Mit Aiddrop, einer Krypto-Spendenplattform, leistet auch ein deutsches Startup einen tollen Beitrag. Über 10 ETH konnten sie in einer Spendenaktion für 3 ausgewählte Hilfsorganisationen einsammeln. 

Web3 Accelerator: Accelerator-Programme sind interessant! Sie geben einen guten Einblick in die Startups und Produkte von morgen.

Outlier Ventures, eines der führenden Web3-Programme, hat letzte Woche ihre neueste Kohorte bekanntgegeben.

Das sind die 3 Projekte, die ich am spannendsten fand:

  1. Haha.me: Eine Mobile App für den Handel mit Coins und NFTs, mit der man u.a. Limit-Orders für NFTs festlegen kann (auch Trait-basiert).

  2. Oddi.ai: Affiliate Tool, das IP und Wallet Daten matcht, um relevante Produkte auszuspielen.

  3. Sparkwave: Referral Tool für Twitter, Discord oder on-chain Marketing Programme.

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