DACH Insider | Ausgabe 13

LI.FI: Der Weg zum Krypto-Decacorn | Deka rollt Krypto-Angebot aus | Makro-Kolumne: Ein neuer Zyklus mit alten Lektionen | Byzantine Finance: Die Next-Gen Restaking-Plattform

Willkommen zur dreizehnten Ausgabe des DACH Insiders. Heute stellen wir euch ein DeFi-Schwergewicht made in Germany vor. Außerdem gibt’s ein Restaking-Update und eine Kooperation zwischen Deka und der Boerse Stuttgart Digital.

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EXCLUSIVE: INTERVIEW

LI.FI: Der Weg zum Krypto-Decacorn

Gut möglich, dass Deutschlands nächstes Decacorn ein Krypto-Startup sein wird.

Bereits heute ist LI.FI eine tragende Säule des DeFi-Ökosystems und spielt in einer Liga mit Uniswap, Lido, Aave und Co.

Als ein sogenannter Liquidity-Aggregator aggregiert LI.FI verschiedene Cross-Chain Bridges sowie DEXes stellt Nutzern anschließend den günstigsten Transfer beziehungsweise Swap bereit.

Über 20 Milliarden USD an Volumen hat LI.FI allein im vergangenen Jahr abgewickelt – auch dank Unternehmen wie Robinhood, MetaMask, Phantom und Binance, die allesamt für ihre Wallet-Produkte auf die Infrastruktur des Berliner Startups setzen.

Nach einem explosiven Wachstum im letzten Jahr möchte das Unternehmen nun seine Marktführerschaft festigen und sein Produktangebot weiter ausbauen. Dafür gab das Unternehmen vor wenigen Wochen die Übernahme des Cross-Chain-Protokolls Catalyst bekannt und präsentierte seine Vision für LI.FI 2.0.

Das erklärte Ziel: LI.FI als das SWIFT der Onchain Economy zu positionieren und zu einem Unternehmen mit über 10 Milliarden USD Marktwert auszubauen.

Wir haben diese Ankündigung und die Catalyst-Übernahme zum Anlass genommen und uns mit Philipp Zentner, dem Gründer und CEO, zum Interview verabredet.

Das waren unsere Themen:

  • Die Fragmentierung der Blockchain-Netzwerke

  • Die Hintergründe zur Catalyst-Akquisition

  • Wie eine kleine Gruppe von Market Makern den DeFi-Markt dominiert

  • Die Decacorn-Bierdeckelrechnung

ÖKOSYSTEM HIGHLIGHTS

  1. DekaBank rollt Krypto-Angebot aus. Ab sofort bietet die Bank ihren institutionellen Kunden sowohl den Handel als auch die Verwahrung von Kryptowährungen an. Dabei setzt die Deka auf die Infrastruktur der Boerse Stuttgart Digital. Hier gehts zu unserem Exklusiv-Interview mit der Boerse Stuttgart.🇩🇪

  2. BaFin veröffentlicht Krypto-Rundschreiben. In einem Entwurf konkretisiert die BaFin die gesetzlichen Pflichten von Verwahrstellen und Kapitalverwaltungsgesellschaften, die direkt in Kryptowerte investieren. Stellungnahmen zum Entwurf können bis zum 31. März eingereicht werden.🇩🇪

  3. KfW und KPMG veröffentlichen Blockchain-Report. Darin beleuchten sie die Emission der Blockchain-basierten Anleihe der KfW im vergangenen Jahr und geben Einblicke in den Reifegrad der DLT-basierten Kapitalmarktinfrastruktur in Deutschland und Europa.🇩🇪

  4. Taurus lanciert Privacy-Token-Standard. Über diesen können Emittenten tokenisierter Vermögenswerte festlegen, wer welche Informationen über die Assets einsehen darf, ohne gegen Compliance-Vorschriften zu verstoßen. Der Standard basiert auf der ZK Layer-2 Aztec.🇩🇪

  5. KuCoin beantragt MiCAR-Lizenz. Über KuCoin EU möchte sich die internationale Kryptobörse mit seinem Wiener Ableger nun stärker auf den europäischen Markt fokussieren.🇦🇹

GRÜNDER SPOTLIGHT

Byzantine Finance: Die Next-Gen Restaking-Plattform

Mit einem neuen Design möchte Byzantine Finance den Restaking-Markt attraktiver für professionelle Investoren und Institutionen machen. Dafür sammelte das Startup erst kürzlich 3 Millionen USD ein – angeführt vom Frankfurter VC Blockwall.

1 | Was macht ihr bei Byzantine Finance?

Byzantine Finance bietet eine Plattform, die es Investoren ermöglicht, vollständig individualisierte Restaking-Portfolios zu erstellen.

Statt sich auf vorgefertigte Restaking-Produkte zu verlassen, können Nutzer selbst festlegen, wie ihr Kapital über verschiedene Protokolle wie EigenLayer und Babylon verteilt wird. Ein Vault könnte beispielsweise 50% der Assets über EigenLayer und die anderen 50% über Babylon restaken.

Gleichzeitig können auch die Autonomous Verifiable Services (AVSs) – also die Protokolle, die durch Restaking gesichert werden – individuell ausgewählt werden. Dadurch erhalten professionelle Investoren die volle Kontrolle über ihre Restaking-Strategie und können Risiko sowie Rendite gezielt optimieren.

2 | Restaking war zwischen 2023 und der ersten Hälfte von 2024 eines der dominierenden Themen im Kryptosektor – insbesondere durch das Farming des EigenLayer-Tokens. In den letzten Monaten ist es um das Narrativ aber recht still geworden. Wie schätzt ihr die aktuelle Marktlage ein?

Restaking ist weiterhin ein dynamisch wachsender Markt, auch wenn der anfängliche Hype um EigenLayer abgeklungen ist.

Die beiden führenden Protokolle, EigenLayer und Symbiotic, verzeichnen steigende Aktivität: EigenLayer hat inzwischen rund 30 aktive AVSs, während sich auf dem Testnet etwa 200 weitere in Entwicklung befinden.

Ein bedeutender Fortschritt ist, dass erste AVSs auf EigenLayer begonnen haben, ihre Rewards in nativen Tokens auszuzahlen – ein entscheidender Schritt hin zu nachhaltigeren Ertragsmodellen jenseits von Incentives. Auch bei Symbiotic stehen mehrere Token Generation Events (TGEs) an, darunter drei im März.

3 | Und bei welchen konkreten Anwendungsfällen oder Segmenten seht ihr aktuell die meiste Traction?

Derzeit wird Restaking vor allem in etablierten Bereichen wie Bridges und Intent-Solver-Netzwerken genutzt. Wir sehen jedoch bereits, dass sich die Anwendung in den kommenden Monaten auf neue Segmente ausweiten wird – insbesondere im Bereich Decentralized AI.

Hier spielt Restaking eine Schlüsselrolle, indem es Rechenleistung wirtschaftlich absichert, ohne dass einzelne Projekte eigene Validatoren-Netzwerke aufbauen müssen.

4 | Wie sieht eure Zielgruppe aus und wie kann diese euer Produkt für sich nutzen?

Unsere Hauptzielgruppe sind professionelle Investoren und Unternehmen, darunter Fonds, Custodians oder Krypto-Börsen. Diese haben hohe Anforderungen an Compliance, Sicherheit und Risiko Management. Beim herkömmlichen Restaking fehlt die Kontrolle darüber, welche AVSs mit welchen Gewichtungen in welchen Protokollen gesichert werden. Byzantine Finance bietet genau diese Kontrolle.

Ein Beispiel: Eine Krypto-Börse könnte über unsere Plattform einen eigenen Restaking-Vault erstellen, spezifische AVSs und Gewichtungen definieren und diesen als Zinsprodukt für ihre Kunden in die Plattform integrieren.

5 | Wie geht es weiter bei euch?

Voller Fokus auf den Mainnet Launch!

Unser Ziel ist es, mindestens drei Audits durchzuführen und unser Mainnet mit einem signifikanten TVL noch in diesem Jahr zu starten.

PEOPLE ON THE MOVE

  • Bhaji Illuminati wird neue CEO bei Centrifuge. Zuvor war sie bereits Chief Marketing Officer and Head of Sales bei der Tokenisierungsplattform.

  • Nach knapp drei Jahren bei der Boerse Stuttgart Digital wird Sven Hildebrandt neuer Head of DACH bei Bitpanda Technology Solutions.

  • Investment Specialist Baptiste Granet verlässt 21Shares und wird neuer Business Development Manager bei der Web3-Gaming-Plattform Immutable.

  • Mit Markus Röhring empfängt die Boerse Stuttgart Group ihren neuen Chief Growth Officer. Vorher agierte er 18 Jahre lang bei McKinsey.

  • Benoit Boudier tritt seine neue Position als Business Development and Partnerships Director (Europe) bei der Boerse Stuttgart Digital an. Zuvor war er unter anderem als BD Manager Europe beim Stablecoin-Emittenten Circle tätig.

  • Charlie Rogers steigt auf zum Chief Marketing Officer beim Privacy-Netzwerk Nillion.

KOLUMNE: KRYPTO IST MAKRO

Martin Leinweber
Director of Digital Asset Research & Strategy
MarketVector Indexes

BEVORSTEHENDE EVENTS

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