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ETH-Futures-ETFs feiern Börsendebüt
Plus: UBS tokenisiert Geldmarktfonds ++ Vitaliks neuer Blogpost ++ Solana führt Marktrallye an ++ Coinbase erhält Lizenz
Willkommen bei Blockstories, wo wir unseren in Deutschland ansäßigen LeserInnen heute einen wundervollen Feiertag wünschen.
Wie wir den Tag verbringen werden? Mit Popcorn vor der Mattscheibe. Schließlich ist heute Prozessauftakt gegen Sam Bankman-Fried.
Unsere Themen heute:
💰 ETFs: So lief Tag 1 der ETH-Futures-ETFs
📊 Chart: Solana führt Marktrallye an
💻️ Ethereum: Vitalik veröffentlicht neuen Blogpost
TradFi: Im Rahmen eines Pilot-Projekts hat der Schweizer Bankenriese UBS einen tokenisierten Investmentfonds auf Ethereum aufgelegt.🏦
Verhaftet: Su Zhu, der Gründer des gescheiterten Krypto-Hedgefonds Three Arrows Capital, wurde an einem Flughafen in Singapur festgenommen.👮
Coinbase: Die Kryptobörse hat eine Lizenz von der Monetary Authority in Singapur erhalten. Damit kann sie ihre Dienstleistungen an singapurische Retailer und Institutionen anbieten.🇸🇬
Release: Chainlinks "Data Streams" sind im Early Access auf der Arbitrum Layer-2 live gegangen. Die neuen Oracles weisen eine geringere Latenz auf und sollen somit den Aufbau schnellerer Derivatebörsen ermöglichen.💱
So lief Tag 1 der ETH-Futures-ETFs
Am Ende ging doch alles ganz schnell.
Gestern Nachmittag haben in den USA 9 ETH-Futures-ETFs ihr Börsendebüt gefeiert.
Zum allerersten Mal überhaupt können Anlegern nun über ihr Wertpapierdepot Exposure zu ETH erhalten - zumindest indirekt.
Denn im Gegensatz zu einem Spot-ETF, bei dem der jeweilige Fonds die zugrunde liegenden Assets direkt kauft und verwahrt, investiert ein Futures ETF in sog. Futures-Kontrakte, also Vereinbarungen zum zukünftigen Kauf oder Verkauf des Assets zu einem festgelegten Preis.
Für Investoren entsteht durch diese Komplexität der Nachteil, dass Futures-ETFs häufig mit einer Abweichung zum Nettoinventarwert (NAV) des zugrunde liegenden Assets handeln.
Ernüchterung nach Start
Interessanterweise erfolgte der Launch der ETH-Futures-ETFs fast auf den Tag genau 2 Jahre, nachdem ProShare den ersten BTC-Futures-ETF (Ticker: BITO) an den Start gebracht hatte.
Doch während BITO damals das erfolgreichste ETF-Debüt aller Zeiten hinlegte und allein in den ersten 15 Minuten ≈ 200 Mio. $ Volumen verzeichnete, verlief der gestrige Start eher ernüchternd.
So betrug das Handelsvolumen über alle 9 Produkte nach 2 Stunden weniger als 2 Mio. $.
Die Marketingmaschinerie wird angeschmissen
Dass der Vergleich nicht ganz fair ist, liegt natürlich vor allem daran, dass BITO damals quasi am Höhepunkt des letzten Bullenmarkts debütierte, als Bitcoin bei über 60.000 $ notierte.
Anbieter wie Valkyrie, VanEck und ProShares werden nun alles daran setzen, ihren Kunden die jeweiligen Produkte schmackhaft zu machen und sich gegenüber ihren Wettbewerbern zu diversifizieren.
Einen Vorgeschmack haben wir bereits in den letzten Tagen erhalten.
Während Bitwise’ Chief Investment Officer gestern auf X bereits bullpostete und ETH als eine der größten Investment Opportunities proklamierte (“bigger than Bitcoin”), möchte VanEck mit ganz viel “Ethereum Alignment” punkten.
So versprach der Vermögensverwalter, dass er für mind. 10 Jahre 10% aller Gewinne, die er mit dem Futures-ETF erwirtschaften wird, der Protocol Guild spenden würde, einem Kollektiv aus ≈ 150 Kernentwicklern der Ethereum Blockchain. Chapeau.
Was der Launch für Spot-ETFs bedeutet
Ob diese Initiativen zu einem spürbaren Kapitalzufluss führen werden, bleibt abzuwarten.
Mit dem schwachen Start wurden gestern die ersten Zweifel laut, ob Analysten und Investoren nicht doch die Nachfrage nach einem BTC-Spot-ETF und dessen Einfluss auf den Markt überschätzen.
Auf der anderen Seite lässt sich das Börsendebüt auch positiv betrachten. Dass die US-Börsenaufsicht SEC den Launch der ETH-Futures-ETFs nicht verhindert hat, gibt weiteren Grund zur Annahme, dass sich die SEC nur schwer aus der Grayscale Genehmigung herauswinden können wird.
Dort kam ein US-Gericht jüngst zum Ergebnis, dass die SEC Grayscale zu Unrecht die Umwandlung seines Bitcoin-Trustes (GBTC) in einen Bitcoin-Spot-ETF untersagt habe.
Die Genehmigung des Bitcoin-Futures-ETF zu widerrufen und damit einen Vorwand zu kreieren, warum auch ein Bitcoin-Spot-ETF nicht genehmigt werden könne, scheint nun noch unwahrscheinlicher.
Das glaubt anscheinend auch Grayscale. Sie verkündeten gestern, dass sie auch eine Umwandlung ihres Ethereum-Trustes in einen entsprechenden Spot-ETF beantragt haben.
Ein offizielles Grayscale-Update wird übrigens für Mitte Oktober erwartet, wenn die SEC sich hinsichtlich des Gerichtsurteils spätestens äußern muss.
Doch auch wenn sie einen weiteren Grund zur Verschiebung finden sollten, deutet alles darauf hin, dass wir in den nächsten Monaten neben Futures-ETFs bald auch Spot-ETFs sehen werden.
Erst für Bitcoin und mit weniger als 2 Jahren Abstand dann auch für Ether.
Supra | 24 Mio. $ | Private : Anbieter von cross-chain Oracles und Entwickler von IntraLayer, einem Interoperabilitätsprotokoll.
Verisoul | 3,2 Mio. $ | Seed : Software, die Plattformen mithilfe von K.I. und Zero-Knowledge-Technologie vor Fake-Nutzern schützen soll.
Solana führt Marktrallye an
In den vergangenen Tagen erlebte der gesamte Kryptomarkt eine kleine Erholungsrallye. Einer der größten Gewinner war $SOL, dessen Preis um mehr als 20 % zulegen konnte.
Dass SOL besonders profitieren konnte, lässt sich wahrscheinlich auf Solanas jüngstes Momentum zurückführen:
Visa baut seine Blockchain-Initiative auf Solana aus
Shopify hat Solana Pay, Solanas dezentrales Zahlungsprotokoll, in seine Plattform integriert
Nach 10 monatiger Entwicklungsphase ging letzte Woche die neue Version des Solana Clients live
Ausblick: Mit der Veröffentlichung des neuen "Firedancer" Clients steht das nächste große Update vor der Tür. Dieser wird gerade von Jump Crypto entwickelt und soll nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Dezentralität und Robustheit des Netzwerks erhöhen (Client Diversity). Das Testnet wird womöglich Ende dieses Jahres veröffentlicht.
Enshrinen oder Nichtenshrinen, das ist hier die Frage
In seinem neuen Blogpost widmet sich Ethereum-Gründer Vitalik Buterin der Frage, inwieweit neue Innovationen künftig im Kern des Ethereum-Protokolls verankert werden sollen.
Setting the scene: Die ursprüngliche Vision von Ethereum war es, das eigentliche Protokoll so schlank wie möglich zu halten und die Einführung neuer Funktionalitäten durch den Aufbau von Protokollen "on top" zu erreichen.
Ein Beispiel dafür ist Liquid Staking, das erst durch die Einführung von Protokollen wie Lido für Ethereums Nutzer zugänglich wurde.
Doch auch wenn die Nutzer profitieren, stellt Lidos Anteil an gestakten ETH (≈ 32 %) mittlerweile ein Zentralisierungsrisiko für das Netzwerk dar.
Dilemma: Zwar könnte man der Gefahr durch eine Erweiterung des Ethereum-Protokolls entgegenwirken, jedoch führen zu große Änderungen zu einer höheren Komplexität und dadurch potenziell zu einer geringeren Sicherheit des Netzwerks.
Eine möglicher Kompromiss wäre laut Vitalik das "Minimal Viable Enshrinement": Anstatt die Features vollständig oder gar nicht auf Protokollebene zu integrieren, könnte das Protokoll einige Schlüsselkomponenten verankern, um eine einfachere Implementierung durch dritte Protokolle zu ermöglichen.
Zoom out: Wo hört der Staat auf und wo fängt die Privatwirtschaft an? Und welche Anreize würde Ethereum für die Innovation auf ihrer Plattform setzen, wenn Protokolle damit rechnen müssten, bei zu großem Erfolg sozialisiert zu werden? Eine Debatte, die die Community noch lange beschäftigen wird.
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